„Ein Klassiker - Radl gegen Auto“, stellte Richter Helmut Wlasak bei der Verhandlung am Grazer Straflandesgericht gleich eingangs fest. Ein 31-jähriger Grazer musste sich am Montag für seinen Auszucker nach einem Unfall im August verantworten. Der Fahrradbote - in diesem Fall privat unterwegs - war mit seiner Freundin auf einer schmalen Straße geradelt, als auf der Gegenfahrbahn eine Autofahrerin einen Traktor überholte. Sie hatte die Radfahrer übersehen.
Radfahrer tobte und schlug auf Auto ein
„Plötzlich kam uns das Auto frontal entgegen, wir hatten keinen Platz zum Ausweichen“, schilderte der Angeklagte. Er und seine Freundin waren gestürzt - sie kamen mit Abschürfungen davon -, die Lenkerin zunächst weitergefahren. Als diese zur Unfallstelle zurückkam, soll der gebürtige Italiener wild herumgeschrien und auf das Auto eingedroschen haben.
Außerdem soll er versucht haben, die Lenkerin aus dem Auto zu zerren. Die Frau (29) war nicht nur schwanger, am Rücksitz saßen auch ihre drei Kinder. „Ich habe extreme Angst gehabt, vor Panik habe ich mich sogar angemacht“, erinnert sich die dreifache Mutter. Weil es eine Risikoschwangerschaft ist, kamen dadurch sofort schlimmste Befürchtungen hoch.
„Sie hätte uns fast umgebracht“
Der Angeklagte gesteht zwar ein, „sehr aufgebracht“ gewesen zu sein: „Ich habe sie angeschrien, dass sie uns fast umgebracht hätte.“ Angegriffen oder gar mit dem Tod bedroht habe er die Frau aber sicher nicht - Aussage gegen Aussage! Urteil: 1250 Euro Geldbuße wegen Nötigung (nicht rechtskräftig).
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