Der Opel Frontera ist nach 20 Jahren zurück
Es war einmal ein Offroader, ein kantiger Geländewagen. Der trug den Namen Opel Frontera A und war streng genommen ein Isuzu-Lizenz-Nachbau. Ab 1998 ging der Frontera B in den Verkauf, blieb jedoch nur bis 2004 im Programm. Jetzt beleben sie den kultigen Namen in Rüsselsheim wieder. Aus dem einstigen Geländewagen ist ein modisches Kompakt-SUV geworden – und das schauen wir uns mal genauer an!
Mit einem deutlich robusteren Auftritt positioniert sich der Frontera zukünftig zwischen dem eher Lifestyle-orientierten Mokka und dem deutlich größeren Grandland, der kürzlich einen Nachfolger erhalten hat.
PREIS
Basispreis des Frontera ab rund 25.000 Euro?
So weit, so gut. Was in dieser Fahrzeugklasse aber vor allem zählt, ist der Preis. Und genau hier dürfte der Frontera punkten. Denn ab voraussichtlich Sommer soll das SUV zu – laut Opel – "attraktiven" Preisen bei den Händlern stehen. Wie attraktiv die Preisgestaltung am Ende tatsächlich ist, bleibt abzuwarten. Doch gingen wir einmal davon aus, dass der Frontera Mildhybrid bei rund 25.000 und der Frontera Electric bei etwa 30.000 Euro starten würde, so böte das Kompakt-SUV mit dem ikonischen Namen ein sehr attraktives Gesamtpaket.
DESIGN
Frontera 15 cm länger als der Crossland
Der Frontera wächst – und zwar deutlich: Mit 4,38 Metern ist der neue Frontera stattliche 15 Zentimeter länger als der eingestellte Crossland. Dazu passt der kantige Look, der im ersten Moment ein wenig an den Mercedes GLB erinnert. Trotzdem wirkt das Design frisch. Der schwarze Opel Vizor trägt den neuen Opel-Blitz, zudem gibt's LED-Scheinwerfer mit automatischem Fernlicht. Farblich abgesetzte Radhäuser und große Felgen lassen den Frontera deutlich bulliger wirken als den Crossland.
Wie beim großen Bruder Grandland verzichtet Opel auch beim Frontera vollends auf Chrom – aus Nachhaltigkeitsgründen, heißt es. Das Heck ist markant. Auffällig sind die zweigeteilten Rückleuchten, die in die Heckklappe (mit Frontera-Schriftzug und neuem Opel-Blitz) hineinragen und ein wenig an Genesis angelehnt sind.
Hinter der Heckklappe verbirgt sich ein gut nutzbarer Kofferraum mit doppeltem Ladeboden, in den 460 Liter Gepäck passen sollen. Werden die Sitze im Verhältnis 60:40 umgeklappt, sind es laut Opel sogar 1600 Liter. Das ist ein deutlicher Zugewinn im Vergleich zum Vorgänger, der zwischen 410 uns 1255 Liter schluckte.
ANTRIEBE
Frontera als Verbrenner- und Elektroversion
Da künftig die CMP-Basis von Stellantis zum Einsatz kommt, wird es den Frontera als Verbrenner- und als Elektro-Version geben. Beim Mildhybrid steckt der bekannte 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner unter der Haube, der in zwei Leistungsstufen mit 100 oder 136 PS angeboten wird. In beiden Fällen wird er von einem 28 PS starken Elektromotor unterstützt, der direkt in das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Konkrete Fahrleistungen verrät Opel noch nicht.
Alternativ steht der Frontera Electric bereit. Dessen Elektromotor leistet 83 kW (113 PS), und die Reichweite soll rund 400 Kilometer nach WLTP betragen. Die maximale Ladegeschwindigkeit geben die Rüsselsheimer mit bis zu 100 kW an.
AUSSTATTUNG
Viel Platz auf der Rückbank
Auf die praktische verschiebbare Rückbank, die wir vom Crossland kennen, wurde beim Frontera leider verzichtet. Dennoch: Im Fond fühlen sich auch Erwachsene wohl, hier machen sich die 15 Zentimeter mehr Länge bemerkbar. Und auch in der ersten Reihe herrscht Wohlfühlatmosphäre. Optional gibt es für den Frontera das sogenannte Pure Panel-Cockpit mit zwei jeweils zehn Zoll großen Bildschirmen und kabellosem Apple CarPlay sowie Android Auto.
Serienmäßig mit Smartphone-Station
In der Basisversion ist die sogenannte Smartphone-Station erhältlich, die das Handy einfach per App in das Infotainmentsystem integriert. Die Bedienung erfolgt bequem über die Lenkradtasten. Das filigran anmutende Lenkrad mit dem dünnen Kranz ist ebenfalls neu und oben und unten abgeflacht.
Schön ist, dass Opel bei der Klimabedienung noch auf klassische Tasten setzt. Zudem bietet der Frontera viele praktische Ablagen und vier USB-Anschlüsse im Cockpit. Auch die Materialauswahl ist für ein Auto dieser Preisklasse sehr ordentlich. An kleinen Details, wie dem Gangwahlschalter oder dem Startknopf blitzt dann aber doch die Stellantis-Gleichteile-Strategie durch.
Die neuen Intelli-Sitze mit einer Aussparung zur Entlastung des Steißbeins hinterlassen einen ordentlichen ersten Eindruck, müssen sich aber natürlich auf der Langstrecke beweisen. Wer Opel kennt, weiß jedoch, dass die Rüsselsheimer besonders viel Wert auf hohen Sitzkomfort legen.
Fazit
von Jan Götze
Klassischer Name, neues Auto. Mit dem Frontera macht Opel vieles richtig. Er schließt die Lücke zwischen Mokka und Grandland perfekt, bietet deutlich mehr Platz als der Crossland, sieht gefällig aus und ist als Verbrenner oder Elektroauto zu haben. Sollten sich die prophezeiten Preise bewahrheiten, gäbe es beim Frontera viel Auto fürs Geld.