Der Opel Astra geht in die sechste Runde! Zählt man den Vorgänger Kadett hinzu, ist es allerdings schon die elfte (!) Generation des Kompakten aus Rüsselsheim. Apropos Rüsselsheim: Der Astra J wurde in Deutschland entwickelt und wird ab Anfang 2022 im Stammwerk in Rüsselsheim produziert. Um gegen die Dauer-Konkurrenten VW Golf 8 und Ford Focus zu bestehen, hat Opel beim neuen Astra richtig aufgefahren und ihm jede Menge Technik spendiert. Endlich gibt es den Astra in der neuen Generation auch als Plug-in-Hybrid!
Alle Infos zum neuen Opel Astra auf einen Blick:
Auch der Astra bekommt das "Opel Vizor"
Der neue Opel Astra ist zwar erst ab Herbst 2021 bestellbar, doch die Rüsselsheimer zeigen den Kompakten schon jetzt. Im Vergleich zum 2015 eingeführten Vorgänger Astra K ist der Neue kaum wiederzuerkennen. Er wirkt modern, sportlich und dennoch nicht überstyled. Nach den SUVs Mokka, Crossland und Grandland bekommt auch der Astra das Markengesicht mit dem charakteristischem "Opel Vizor" verpasst. Hinter Glas verbaut Opel auf Wunsch die aus dem großen Bruder Insignia bekannten "Intelli-Lux"-LED-Scheinwerfer mit insgesamt 168 LED-Elementen verteilt auf 84 Stück pro Scheinwerfer. Das Heck ist klar gezeichnet, schmale, zweigeteilte LED-Rückleuchten sind Serie, die dritte Bremsleuchte ist vertikal angeordnet. Die Kofferraumklappe mit dem mittigen Astra-Schriftzug soll aus leichtem Kunststoff bestehen und sich über dem Opel-Logo öffnen lassen. Zwei Besonderheiten des neuen Astra auf der EMP2-Plattform sind die optisch stark nach vorne geneigte C-Säule sowie die optionale Zweifarblackierung, die es für den Vorgänger nicht gab.
Opel setzt nicht komplett auf Touchscreens
Auch im Innenraum macht Opel keine halben Sachen und katapultiert den Astra ins Jahr 2021. Volldigitale Instrumente sind Serie. Und: Der Astra übernimmt das mit dem Mokka eingeführte "Pure Panel". Bedeutet: In der Topausführung (insgesamt gibt es zwei unterschiedliche Versionen) fährt der Kompakte mit einem Widescreen-Cockpit mit zwei jeweils zehn Zoll großen Bildschirmen vor. Der rechte Touchscreen dient dabei zur Navi- und Infotainment-Bedienung und ist stark zum Fahrer geneigt. Im Vergleich zum Mokka wurde das "Pure Panel" für den Astra noch mal weiterentwickelt und so kommt es gänzlich ohne obere Abdeckung aus. Spiegelungen sollen durch eine blendenartige Auslegung minimiert werden. Im Gegensatz zum Hauptkonkurrenten aus Wolfsburg behält der Opel den Drehregler zur Lautstärkeeinstellung – und auch Klima und Co werden über klassische Klaviertasten bedient. Dank 13 Millimeter mehr Radstand soll der Astra zudem im Innenraum mehr Platz bieten als der Vorgänger. Ob das stimmt, wird AUTO BILD in der ersten Sitzprobe überprüfen.
Astra Plug-in-Hybrid im ersten Test
Hinters Steuer durfte AUTO BILD schon. Erst vor wenigen Wochen hatten wir die Gelegenheit, einen Prototyp zu fahren. Entwicklungsstand des stark getarnten Autos ist März 2021, also Halbzeit bei der Feinjustierung. Da wir die beiden 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 110 und 130 PS und den 1.5er-Diesel mit 110 PS schon kennen, war es der brandneue Plug-in-Hybrid, der uns besonders interessiert hat. Der 1.6er-Vierzylinder-Turbobenziner wird von einem Elektromotor auf der Vorderachse unterstützt. Die Batterie findet unter der Rücksitzbank Platz. In Summe ergibt das 180 PS in der kleineren und 225 PS in der größeren Leistungsstufe. Für uns steht die 180-PS-Version bereit. Mit der Kraft aus Verbrenner und E-Maschine geht der Astra überzeugend nach vorn. Über den Fahrmodi-Schalter könnten wir den rein elektrischen Modus wählen, was in den meisten Fällen für die täglichen Wege reichen sollte; wir haben noch 38 Kilometer Reichweite bei 60 Prozent Akku. Beim Fahrwerk ist aber noch mehr als etwas Feintuning nötig: Den Hybriden haben sie so straff abgestimmt, dass er sämtliche Frostaufbrüche und Bodenwellen ans Bordpersonal weitergibt (Zum ausführlichen Test des Astra-Prototyps geht es hier!)
Breite Motorenpalette
Die Motorenpalette des in Rüsselsheim gemeinsam mit dem Citroën C4 produzierten Astra ist gewohnt umfangreich und reicht vom Einstiegs-Benziner mit 110 PS bis zum 225 PS starken Plug-in-Hybrid. Bei den klassischen Verbrennern haben die Kunden die Wahl zwischen Sechsgang-Handschaltung oder Achtgang-Automatik. Und der Astra soll nicht nur sportlich aussehen, sondern auch so fahren. So wurde die Verwindungssteifigkeit um 14 Prozent erhöht – besonderes Augenmerk wurde auf Fahrstabilität und Fahrspaß gelegt. Zwei Punkte, die wir schon nach der ersten Testfahrt im Prototyp bestätigen können. Zudem halten sich die Gerüchte, dass Opel zu einem späteren Zeitpunkt auch wieder einen Astra OPC auf den Markt bringt. Das Topmodell könnte ebenfalls als Plug-in-Hybrid mit rund 300 PS kommen.
Hightech-Features für den Astra
Gleichzeitig soll aber auch der Luxus nicht zu kurz kommen, und so stattet Opel den Astra auf Wunsch mit vielen Hightech-Features aus. Während digitale Instrumente und Smartphone-Anbing via Apple CarPlay oder Android Auto serienmäßig sind, dürften andere Ausstattungen wie Head-up-Display oder die hochmodernen "Intelli-Lux"-LED-Scheinwerfer extra kosten. Auch beim Thema Sicherheit geht Opel keine Kompromisse ein: Die Kamera in der Frontscheibe wird durch vier weitere Kameras und fünf Radarsensoren ergänzt. Mithilfe dieser Technik funktioniert auch der Geschwindigkeits-Assistent, der den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält und bei Modellen mit Automatik sogar selbständig wieder anfährt (Stop & Go-Funktion). Die bewährten Aktivsitze mit AGR-Zertifikat sind im neuen Astra zwölf Millimeter tiefer montiert als im Vorgänger.
So viel dürfte der Astra kosten
Bleiben noch die wichtigen Punkte Marktstart und Preis: Bestellbar ist der neue Opel Astra ab Herbst 2021. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen Anfang 2022 ausgeliefert werden. Zu den Preisen schweigt Opel bisher. Allerdings haben die Rüsselsheimer durchblicken lassen, dass der neue Astra trotz moderner Technik nicht viel teurer wird als der Vorgänger – und den gab es zuletzt mit 110-PS-Benziner ab 20.800 Euro.
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