Dass das erste rein elektrische Fahrzeug von Seat derart einschlägt, hat sich wohl nicht einmal die spanische VW-Tochter erträumen lassen. Denn der Mii electric war innerhalb kurzer Zeit in Österreich ausverkauft. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage und der erhöhten E-Mobilitätsförderungen der österreichischen Bundesregierung bekommt Seat ein Zusatzkontingent von 500 Stück, die im Spätherbst 2020 bei den heimischen Händlern eintreffen werden.
Dank neuer Förderung ab 14.090 Euro
Seit seinem Marktstart zählt der Mii electric zu den günstigsten Elektroautos. Der technische Zwillingsbruder von VW e-Up und Skoda Citigo-e IV kostet abzüglich aller Boni kaum mehr als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Gleichzeitig fallen die Betriebskosten angesichts des geringen Wartungsbedarfs von E-Fahrzeugen niedriger aus. Durch die von 1. Juli bis 31. Dezember 2020 befristete Erhöhung der E-Mobilitätsförderung der österreichischen Bundesregierung können in diesem Zeitraum 5.000 Euro statt bisher 3.000 Euro je Elektro-Pkw beantragt werden. Voraussetzung dafür ist der Bezug von 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern für den Betrieb des Fahrzeugs. Auch für die private Ladeinfrastruktur hat sich die Förderhöhe bei gleichzeitigem Kauf eines elektrischen Fahrzeugs von 200 auf 600 Euro erhöht. Abzüglich dieser staatlichen Fördersumme und des Seat E-Mobilitätsbonus in Höhe von 2.400 Euro sowie der möglichen Porsche Bank Boni (1.000 Euro Finanzierungsbonus, 500 Euro Versicherungsbonus und 500 Euro Servicebonus) ist der Mii electric nun ab 14.090 Euro in Österreich erhältlich (Listenpreis 21.490 Euro).
ÖBB-Jahresticket ist inklusive
Doch das ist noch nicht alles. Wie bei der ersten Charge gibt es auch bei den weiteren 500 Exemplaren eine Kooperation mit den ÖBB. Bei Privatkauf eines Mii electric gibt es eine ÖBB Österreichcard Classic für ein Jahr im Wert von knapp 1.900 Euro serienmäßig dazu. Neben einer kostenlosen Nutzung aller ÖBB Züge in Österreich profitiert man dabei auch von der Nutzung ausgewählter Privatbahnen und der ÖBB-Intercitybusse, einer gratis Sitzplatzreservierung in der 2. Klasse und einer Ermäßigung im ÖBB Nightjet. Frei nach dem Motto Motto "Kurzstrecke mit dem Mii electric - Langstrecke mit dem Zug" wird hier der Individual- und der öffentliche Verkehr auf praktische Art und Weise miteinander verbunden.
Ordentliche Reichweite
Das Auto selbst haben wir bereits ausführlich vorgestellt . Deshalb hier nur noch einmal die wichtigsten Daten. Kernstück des rund 3,60 Meter kurzen Mii electric ist der 61 kW (83 PS) starke Elektromotor mit 1-Gang-Getriebe, der ab der ersten Umdrehung ein Drehmoment von 212 Nm zur Verfügung stellt. Mit seinem 32,3-kWh-Lithium-Ionen-Akku bietet der spanische Stromer im Klassenvergleich auch eine hohe Reichweite von 259 Kilometern (WLTP), die sich im reinen Stadtverkehr dank hoher Rekuperationsleistung auf bis zu 358 Kilometer erhöhen kann. An einer Schnellladestation (DC) mit 40 kW Ladeleistung lässt sich die Batterie in einer Stunde auf 80 Prozent aufladen. Bei Anschluss an eine Wallbox mit Dreiphasenwechselstrom und einer Ladeleistung von 7,2 kW beträgt die Ladedauer laut Seat etwa vier Stunden. Alles in allem ist der kompakte Stromer für den Stadtverkehr bzw. für Pendler geradezu prädestiniert. Darüber hinaus geht sich auch die eine oder andere Überlandetappe aus.
el-Born als erstes MEB-Modell
Der Mii electric basiert noch auf einer Verbrenner-Plattform. Der erste Seat, der den modularen Elektrobaukasten (MEB) des VW-Konzerns nutzt, auf dem auch der bereits bestellbare VW ID.3 steht, ist der el-Born . Dieser kommt übrigens auch als heiße Variante der hauseigenen Sportmarke Cupra. Doch bei diesen Stromern geht es erst ab 2021 los.
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