Schneechaos: Teilstück der Mariazellerbahn gesperrt

5 Jahre, 11 Monate her - 08. Januar 2019, heute
Schneechaos: Teilstück der Mariazellerbahn gesperrt
Der Winter hat NÖ weiter fest im Griff, die Suche nach zwei vermissten Tourengehern musste wieder abgebrochen werden, Zugstrecken sind gesperrt.

Die ÖBB sprachen nach bereits am Wochenende behördlich veranlassten Sperren am Montag auf ihrem Twitter-Account von einer "kurzen Entspannung". Am Dienstag werde es im Westen wieder tief winterlich. Vor der Abfahrt sollten Fahrgäste ihre Verbindung auf streckeninfo.oebb.at oder im Routenplaner Scotty überprüfen.

Die Lawinenuntersuchungskommission untersuchte heute die Bergstrecke der Mariazellerbahn und gab sie nicht für den Verkehr frei.

Es bestehe laut NÖVOG weiterhin akute Lawinengefahr und Gefahr, dass Bäume aufgrund der Schneelast umstürzen. Der Abschnitt Laubenbachmühle bis Mariazell wird daher weiterhin im Schienenersatzverkehr geführt. Bilder von Räumungsfahrten zeigen die enormen Schneemassen. Ein Update soll am Donnerstag geben, heißt es seitens der NÖVOG.

Nächste Front im Anmarsch

Aussicht auf wirkliche Entspannung gab es keine, vielmehr wird sich die Situation im Lauf der Woche wieder deutlich zuspitzen: Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gab bereits die nächste Schneewarnung aus, und für das Wochenende zeichnete sich eine weitere Front ab.

Von Dienstag bis Donnerstag sind an der Alpennordseite  - von Vorarlberg über Nordtirol, Salzburg und die Dachstein-Region bis zum Mostviertel - 30 bis 80 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen stellenweise auch mehr als 100 Zentimeter. Wegen des kräftigen Winds muss man mit Schneeverwehungen rechnen.

Seit Mitte vergangener Woche lag die Summe der täglichen Neuschneemengen an der Nordseite der Alpen größtenteils zwischen 50 und 150 Zentimetern, im Hochgebirge auch darüber. Beim in 2.317 Meter Seehöhe gelegenen Alpinzentrum Rudolfshütte in Salzburg beispielsweise werden laut ZAMG aktuell 282 Zentimeter Gesamthöhe gemessen. Auf der Rax in Niederösterreich sind bei der Bergstation auf 1.547 Metern 98 Zentimeter Schnee zusammengekommen.

Suche nach zwei vermissten Tourengehern erfolglos

Die Suche nach zwei seit Samstag bei Hohenberg (Bezirk Lilienfeld) vermissten Tourengehern hat auch am Montag erfolglos geendet. Im Gegensatz zum Vortag war der Einsatz von Hubschraubern aufgrund schlechter Sichtverhältnisse nicht möglich, sagte Michael Hochgerner von der Alpinpolizei. Die Suche wird am Dienstag nicht fortgesetzt.

"Aufgrund der Gefahrensituation können wir einen Einsatz nicht verantworten. Das Letzte, was wir wollen, ist ein toter Retter", teilte Hochgerner nach einer Entscheidung der Einsatzleitung mit. Am Dienstag soll eine neue Bewertung der Lage stattfinden. "Sobald es die Verhältnisse zulassen, werden wir die Suchaktion fortsetzen." Weil sich vor allem die Lawinengefahr im Suchgebiet weiter erhöhen soll, werde dies aber erst am Mittwoch der Fall sein, sagte Hochgerner. Ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres wurde in Betracht gezogen.

Am Montag standen rund 40 Mitglieder der Bergrettung, drei Alpinpolizisten und zwei Hundeführer ab etwa 8.00 Uhr über den Landweg im Einsatz. Unterstützt wurden sie von zwei Experten des Lawinenwarndienstes Niederösterreich. Neben Schneefall machte den Helfern Nebel zu schaffen. Die Lawinengefahr war Hochgerner zufolge "erheblich bis groß".

Kriseninterventionsteam für Angehörige

Die Suche konzentrierte sich auf den Bereich des Hohenberger Gschwendts sowie des Türnitzer Högers. Das Wetterfenster für einen Hubschraubereinsatz, das laut Prognose zwischen 13.00 und 15.00 Uhr aufgehen hätte können, blieb aus. "Das hat sich leider nicht bewahrheitet", sagte Hochgerner. In Hohenberg eingetroffene Angehörige der vermissten Männer wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Die beiden Tourengeher aus dem Bezirk Krems waren am Samstagabend abgängig gemeldet worden. Bei den Vermissten handelt es sich nach Angaben der Alpinpolizei um im Gelände versierte Wintersportler. Bei der groß angelegten Suche am Sonntag waren neben Bergrettung und Alpinpolizei auch zwei Hubschrauber des Innenministeriums im Einsatz gestanden.

Uunterstützen die Ukraine