Dacia Jogger zum Kampfpreis: Ein echter Volks-Bus!

3 years ago - 02. December 2021, Krone Zeitung
Dacia Jogger zum Kampfpreis: Ein echter Volks-Bus!
Dacia bringt eine neue Baureihe auf den Markt, die vor allem heruntergerechnet auf Euro pro Sitzplatz extrem günstig ist: Der Van namens Jogger bietet ernsthaft Platz für bis zu sieben Erwachsene, beachtliche Bodenfreiheit und dazu auch noch ansprechendes Design.

Nun stehen auch die endgültigen Preise fest: Im günstigsten Fall bezahlt man nur gut 2255 Euro pro Sitzplatz.

Der Dacia Jogger hat uns bereits bei der ersten Sitzprobe begeistert, nun zeigt sich, dass man tatsächlich besonders viel Auto fürs Geld bekommt: Der Basispreis für die fünfsitzige Version liegt bei 14.990 Euro, die Preise für den Siebensitzer starten bei 15.790 Euro. Bereits in der Basisausstattung Essential serienmäßig sind LED-Abblendlicht, elektrische Fensterheber vorne, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Geschwindigkeitsbegrenzer und Lichtautomatik. Fahrersitz und Lenkrad sind höhenverstellbar. Zur Sicherheitsausstattung gehören Notbremsassistent, E-Call und Berganfahrhilfe. Das Basis-Infotainmentsystem basiert auf Basis des eigenen Smartphones, das man in einer speziellen Halterung fixieren kann. Über eine App wird das Handy dann zum Touchscreen für das Navitainment. Man greift damit auf Fahrzeugfunktionen ebenso zu wie auf das DAB+ Digitalradio. Eine Klimaanlage hat die Basisversion nicht.

Die ist erst Teil der Ausstattung Comfort zum Preis ab 16.890 Euro (Siebensitzer: 17.690 Euro). Außerdem an Bord sind hier Tempomat, Einparkhilfe hinten sowie das Infotainmentsystem Media Display mit 8-Zoll-Touchscreen. Außenspiegel und Türgriffe in Wagenfarbe, getönte Scheiben hinten sowie Unterfahrschutz vorne und hinten sorgen für Outdoor-Optik. Zu den Highlights des Jogger Comfort zählt die serienmäßige modulare Dachreling: Sie lässt sich mit wenigen Handgriffen durch ausklappen der integrierten Holme in einen Dachgepäckträger mit 80 Kilogramm Traglast verwandeln.

Die Ausstattung Extreme ab 17.890 Euro (Siebensitzer: 18.690 Euro) umfasst Klimaautomatik und Rückfahrkamera sowie das schlüssellose Zugangs- und Startsystem. Optisch präsentiert sich der Dacia Jogger Extreme besonders dynamisch mit einer schwarzen Haifisch-Antenne, einem Unterfahrschutz vorne und hinten in Dunkelgrau sowie 16-Zoll-Leichtmetallrädern in Schwarz. Dazu gibt’s im Innenraum rote Ziernähte und Chrom-Applikationen.

Das ist der Dacia Jogger:
Die rumänische Marke hat jüngst einen groben Touch bekommen, etwas Offroadartiges. Der Jogger ist das erste Dacia-Serienmodell, das diesem neuen Image gerecht wird: Kunststoffbeplankungen, ein angedeuteter Unterfahrschutz und vor allem 20 Zentimeter Bodenfreiheit laden ein zu Ausflügen in leichtes Gelände. Allradantrieb wird es allerdings nicht geben, der bleibt dem SUV Duster vorbehalten.

Die Verwandtschaft zum Billig-Kleinwagen Sandero ist unübersehbar, vor allem bei der Innenraumgestaltung, aber der Jogger überragt ihn in der Länge fast um einen halben Meter. 4,55 Meter ist der Familien-Rumäne lang. Besonders auffällig ist der Radstand: 2,90 Meter sind eine echte Ansage- und die Basis für echte Familientauglichkeit mit sieben vollwertigen Sitzplätzen.

Serienmäßig hat der Jogger fünf Sitzplätze, die Rückbank ist optional um sieben Zentimeter verschiebbar. Hat man ihn so bestellt, hat man die Chance auf die dritte Sitzreihe verwirkt - die bekommt man nur, wenn man sie zu Erstauslieferung mitbestellt. Braucht man sie dann zweitweise nicht, kann man die hinteren beiden Sitze ganz leicht ausbauen. Oder auch nur einen von beiden. Dazu braucht es nicht einmal besonders kräftige Arme, jeder Sitz wiegt nur 15 Kilogramm.

Vollwertige dritte Reihe
Erstaunlich leicht geht auch der Durchstieg nach ganz hinten vonstatten: Man zieht an einer Schlaufe auf der Lehne in Reihe zwei, klappt die Lehne nach vorn. Der hintere Teil des Sitzgestänges ist damit auch gleichzeitig entriegelt, man kann ihn also ganz locker komplett nach vorne klappen. So kann man sogar als 1,90 Meter großer Mensch nach hinten klettern, ohne sich sonderlich zu verrenken. Wir sind zum Test sogar zu zweit ganz hinten gesessen, auch das hält man sogar auf mittellangen Strecken aus. Allerdings kann sich ein mulmiges Gefühl breitmachen: Man hat die Heckklappe praktisch direkt hinter sich, Kofferraum bleibt praktisch nicht übrig (offiziell 160 Liter). Das gilt im Fall eines heftigen Auffahrunfalles vermutlich auch für die Mitfahrer auf den „billigen Plätzen“.

Auch in Reihe zwei sitzt es sich gut. Jedenfalls was Kopf-, Knie- und sonstige Freiheit betrifft. Aber natürlich tragen die Sitze nicht gerade ein Siegel für besondere Rückenfreundlichkeit

Vorne fühlt man sich ähnlich wie im Sandero und blickt auf das gleiche Armaturenbrett. Auch hier gibt es serienmäßig kein Display, sondern eine Halterung, mit der man sein Smartphone als Touchscreen integrieren kann. Mit einer App ersetzt es vollwertig ein Bediensystem samt Bordcomputer, lässt sich sogar über die Lenkradtasten bedienen. Optional sind zwei verschiedene Infotainmentsysteme erhältlich, mit Acht-Zoll-Touchscreen und sehr übersichtlichem Menü. In beiden Fällen ist Apple CarPlay/Android Auto dabei, im teureren Fall sogar drahtlos.

Großer Kofferraum, elektrische Heckklappe
In der 5-Sitzer-Version beträgt das Kofferraumvolumen 708 Liter bis zur Oberkante der Rückenlehne. In der 7-Sitzer-Version beträgt das Volumen bei umgeklappter dritter Reihe 565 Liter. Dank der Innenhöhe von 661 mm und des langen Kofferraumbodens lassen sich ein Kinderwagen oder ein Kinderfahrrad ohne Demontage horizontal einladen, indem einer der beiden Sitze der dritten Reihe abgeklappt wird. Das maximale Kofferraumvolumen wird mit gut 1,8 Kubikmetern angegeben.

Dachreling mit integriertem Dachträger
Sehr praktisch ist die Dachreling des Jogger, die wir bereits vom Sandero Stepway kennen: Es klappen zwei Holme heraus, die unkompliziert zu Querträgern werden. Dazu muss man lediglich mit einem im Handschuhfach aufbewahrten Schraubenzieher vier Schauben lösen. So können Ski, Fahrräder oder auch eine Dachbox montiert werden, bis zu 80 kg Dachlast.

Motorenauswahl erst 2023
Angetrieben wird der Dacia Jogger vom neuen Dreizylinder-Benziner mit der Bezeichnung TCe 110, kombiniert mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe. Der Einliter-Turbomotor mit Direkteinspritzung liefert 110 PS und bei 2900/min. ein maximales Drehmoment von 200 Nm. Die Fahrleistungen dürften recht ordentlich sein, denn der Jogger bringt (als Fünfsitzer) nur 1,2 Tonnen (nach DIN) auf die Waage.

2023 folgt dann noch der 140 PS starke Vollhybrid, der schon aus dem Renault Clio bekannt ist. Er kombiniert einen 1,6-Liter-Benzinmotor sowie zwei Elektromotoren (einen E-Antriebsmotor und einen Hochvolt-Starter) - und treibt die Vorderräder ohne Kupplung über ein Multimodus-Klauengetriebe an.

Es gibt auch Assistenten
Die übliche Assistentenphalanx darf man sich natürlich nicht erwarten, aber es gibt einen serienmäßigen Notbremsassistenten, einen Totwinkelwarner, Tempomat, Parksensoren, Rückfahrkamera und eine Berganfahrhilfe.
Der neue Dacia Jogger ist voraussichtlich ab Ende Dezember bestellbar und kommt im März 2022 zu den Händlern.

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