Bosch setzt voll auf Software für Autos

2 years, 11 months ago - 14. December 2021, oe24
Bosch setzt voll auf Software für Autos
Zulieferer erwartet, dass Fahrzeuge noch mehr zu Computern auf Rädern werden.

Bosch  bündelt die Entwicklungsaktivitäten der übergreifend einsetzbaren Fahrzeugsoftware unter dem Dach der Tochtergesellschaft ETAS. Mit der neuen Aufstellung will der deutsche Autozulieferer, der auch in Österreich groß vertreten ist, ein führender Anbieter in dem Sektor werden, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung. Es geht dabei um sogenannte Basissoftware für verschiedene Autohersteller und andere Zulieferer. 

Zentrale Plattform
Es soll eine zentrale Plattform entstehen, mit der Software effizienter und mit Partnern entwickelt werden kann. Ab Mitte 2022 sollen 2.300 Fachleute aus den unterschiedlichsten Entwicklungsbereichen von Bosch und ETAS zusammengeführt werden. Hartung sagte, automobile Softwareentwicklung sei eine Kernkompetenz von Bosch. Der Markt für Automobilsoftware sei milliardenschwer. Bosch rechne bis 2030 jährlich mit einem zweistelligem Wachstum. In der neuen Organisation soll der Mitteilung zufolge auch die im Februar gestartete Zusammenarbeit von Bosch und Microsoft fortgesetzt werden. Ziel der Kooperation sei eine durchgängige Softwareplattform für die Vernetzung von Auto und Cloud.

Neue Jobs in Österreich
Erst Anfang der Woche hatte Bosch Österreich angekündigt, man wolle den Personalstand in Wien im Engineering Center um ein Drittel erhöhen. Aktuell sind dort mehr als 750 Technikerinnen und Techniker beschäftigt, bis Ende 2022 will man weitere 250 einstellen. Gesucht werden Fachkräfte für die Software- und Hardware-Entwicklung in den Bereichen Elektromobilität und Vehicle Computing (Elektronik-Architekturen in modernen Fahrzeugen). Besonders gefragt seien zudem Techniker und Technikerinnen in den Bereichen Embedded Software und Cyber Security sowie Data Scientists. Bosch hat in Österreich Standorte in Wien, Linz und Hallein. Rund ein Drittel der in Summe fast 3.000 Beschäftigten ist im Engineering-Bereich tätig.

Milliardenmarkt 
Der Autokonzern Stellantis will mit Software im Auto ein Multimilliarden-Geschäft machen. Bis 2026 will die Opel-Mutter (Peugeot, Citroën, Fiat, Chrysler) rund vier Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz mit softwaregetriebenen Diensten pro Jahr erzielen. 2030 sollen es jährlich dann 20 Milliarden Euro sein, wie das Unternehmen in Amsterdam mitteilte. Zum Beginn des nächsten Jahrzehnts sollen 34 Millionen vernetzte Autos des Konzerns unterwegs sein, mit denen Stellantis Geld erwirtschaften will. Derzeit zählt das Unternehmen weltweit 12 Millionen solcher Autos.

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