Im Vergleich zu den beiden anderen, ebenfalls vor relativ kurzer Zeit erneuerten 2ern sind die technischen Änderungen im Vergleich zum Vorgänger allerdings als dezent zu bezeichnen. Zahlreiche Blechteile und die gesamte Verglasung wurden vom 2019 präsentierten Vorgängermodell übernommen, wie auch das Fahrwerk und ein Teil der Motoren.
Und so muss man schon zweimal hinschauen, um das 2er Grand Coupé als neues Modell zu identifizieren. Dabei hilft die Lichtsignatur: Vorne und hinten verwendet BMW jetzt vertikale Elemente. Die Proportionen der keilförmigen Stufenheck-Karosserie bleiben indessen unverändert. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass dieser BMW über eine Frontantriebs-Quermotor-Architektur verfügt und sich damit in die Phalanx moderner und effizienter Verbrenner-Plattformen einsortiert. Die BMW-Nieren, die dieser „Kurzhauber“ stolz vor sich herträgt, lassen sich optional beleuchten.
Im Gegensatz zu der gleißenden Doppelniere werden die Auspuffrohre übrigens – mit Ausnahme des hochmotorisierten Spitzenmodells - schamhaft versteckt. Damit verfolgt BMW jetzt eine diametral andere Philosophie als Audi, wo die Endrohre bei den von den Kunden geliebten Verbrenner-Modellen gerade wieder sichtbar gemacht werden.
Am Heck dieses 2er gibt sich eine neue Nomenklatur die Ehre: Die Ottomotoren verlieren das ikonische „i“ (obwohl die Gemischaufbereitung keineswegs per Vergaser stattfindet). Die Ziffern bleiben einstweilen ein Marketing-Gag, verweisen allenfalls zufällig korrekt auf den Hubraum; so steckt unter der Haube eines 235 mitnichten ein 3,5-Liter-Aggregat.
Das BMW 2er Gran Coupé kommt in den Genuss aller Optimierungen seines Schwestermodells mit Kurzheck, des neuen 1ers. Das bedeutet ein von sechs auf vier gestrafftes, auf die neuesten Abgasnormen abgestimmtes Antriebsportefeuille.
Das sparsame und saubere Diesel-Programm beginnt jetzt mit dem 218d, ausgerüstet mit einem 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS. Darüber rangiert der 220d mit 163 PS und dem gleichen Motor, ergänzt um eine 48-Volt-Mild-Hybridisierung. Er ist trotz seiner Mehrleistung nicht schneller als der 218d (226 km/h), der Verbrauch sinkt im Zyklus marginal.
Einstiegs-Benziner ist der BMW 220 mit 170 PS aus einem 48-Volt-hybridisierten 1,5-Liter-Dreizylinder. Die Spitze markiert der M235 xDrive mit Allradantrieb und 300 PS. Übrigens weicht der bisher eingesetzte Achtstufen-Wandlerautomat einer Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik. Eine Handschaltung bietet BMW hier ab sofort leider nicht mehr an.
Unabhängig vom gewählten Ausstattungsniveau haben die Kunden der Baureihe nunmehr die zweifelhafte Gewissheit, auf Chemiewerkstoff Platz zu nehmen. Immerhin verarbeitet BMW beim optionalen M-Sportlenkrad noch Echtleder. Vor dem Volant sitzt der leicht gebogene, horizontale Bildschirm, den man inzwischen als BMW-typisch bezeichnen darf. Dort werden die Fahrmodi visualisiert, eine Vielzahl an Funktionen angesteuert, wobei sich die Tempolimit-Warnung und der am Lenkrad zupfende Spurhalte-Assistent erfreulicherweise relativ leicht abschalten lassen.
Generell hat BMW die Assistenzsysteme verbessert, sie sollen präzise und so wenig intrusiv wie möglich arbeiten. Eindrucksvoll ist das Fahrwerk beim M235 – mit Vorderachs-Quersperre und bis zu 19 Zoll großen Rädern.
Die Preise beginnen bei 42.650 Euro. Zu den Konkurrenten zählen Audi A3 Stufenheck sowie Mercedes-Benz A-Klasse Limousine und CLA. Markteinführung in Österreich: März 2025.
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