Wie an dieser Stelle angekündigt, hat Skoda am Dienstag (30. November) den überarbeiteten Karoq vorgestellt. Nach vier Jahren bekommt das beliebte Kompakt-SUV sein planmäßiges Facelift. Dabei gingen die Tschechen nach dem Motto „never change a winning team“ vor. Denn der kleine Bruder des Kodiaq war 2020 sowie in den ersten sechs Monaten 2021 nach dem Octavia das weltweit am zweithäufigsten ausgelieferte Skoda-Modell. Der Karoq verkaufte sich also bis zuletzt besser als der Fabia und der Kamiq. Kein Wunder, dass die optischen Änderungen behutsam ausfallen. Bei den Motoren gibt es fast gar keine Neuerungen. Dafür wurden die Assistenz- und Infotainmentsysteme auf den neuesten Stand gebracht.
Design
Außen wird die bewährte Optik behutsam an die aktuelle Designlinie der Marke angepasst. Vorne sticht vor allem der nun hexagonal gestaltete Grill inklusive Doppelrippen ins Auge - nach Fabia, Enyaq , Octavia und Kodiaq bekommt jetzt also auch der Karoq das aktuelle Markengesicht. Darüber hinaus sind die LED-Scheinwerfer schmaler ausgeführt und reichen bis an den Kühlergrill heran. Bei den optionalen Voll-LED-Matrix-Scheinwerfern sorgen die neu angeordneten LED-Module für eine Vier-Augen-Leuchtgrafik. Der breitere untere Lufteinlass und die neu gestaltete Tagfahrleuchten, die nun zweigeteilt sind, runden die modifizierte Front ab. In der Seitenansicht bleibt bis auf die neuen Leichtmetallräder (17 bis 19 Zoll) mit Aero-Einsätzen aus schwarzem Kunststoff sowie seitliche Finlets neben der Heckscheibe alles beim Alten. Am Heck selbst gibt es einen längeren Dachkantenspoiler, eine überarbeitete Heckschürze mit schwarzem Diffusor sowie neu gestaltete LED-Leuchten. Dank ihrer markentypischen C-Form ist der „neue“ Karoq in der Dunkelheit sofort als Skoda erkennbar. Die beiden neuen Metallic-Lackierungen Phoenix-Orange und Graphit-Grau runden die optische Auffrischung ab. Insgesamt stehen für das Kompakt-SUV nun neun Farben zur Verfügung.
Abmessungen
Der facegeliftete Karoq ist 4.390 Millimeter lang, 1.841 Millimeter breit, 1.603 Millimeter hoch und der Radstand liegt für Modelle mit Frontantrieb bei 2.638 Millimetern und für Modelle mit Allradantrieb bei 2.630 Millimetern. Das Kofferraumvolumen beläuft sich weiterhin auf 521 Liter mit Standardsitzen und 1.630 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen. Mit den optionalen VarioFlex-Sitzen fasst der Gepäckraum 588 Liter, beziehungsweise 1.605 Liter bei umgeklappten Fondsitzlehnen (40:20:40) und 1.810 Liter bei ausgebauten Fondsitzen.
Innenraum
Auch innen hält Skoda am bisherigen Layout fest. Das Interieur des überarbeiteten Karoq ist auf Wunsch jedoch nachhaltiger und soll zudem komfortabler sein. Im neuen, optional erhältlichen Eco-Paket bestehen die Sitzbezüge aus veganen und recycelten Materialien. Für frische Akzente sorgen die erweiterte LED-Ambientebeleuchtung sowie neue Dekorleisten an der Instrumententafel und den Türverkleidungen. Optional kann nun auch der Beifahrersitz mit einer elektrischen Verstellung ausgerüstet werden. Positiv: An der separaten Beidieneinheit inklusive Drehredern für die Klimaanlage hält Skoda fest.
Cockpit und Vernetzung
Die Infotainment- und Konnektivitätsausstattung wurde ordentlich aufgerüstet. Aufgrund der Chipknappheit könnten die ersten Basismodelle zwar noch mit analogen Instrumenten vorfahren, doch noch im Laufe des Jahres 2022 wird der Karoq laut Skoda ausschließlich mit einem digitalen Kombiinstrument angeboten. Dann ersetzt ein 8 Zoll großes Display die bisherigen analogen Instrumente. Auf Wunsch ist das sogenannte „Virtual Cockpit“ ab der Ausstattungslinie Ambition mit einem 10,25-Zoll-Bildschirm erhältlich. Dieser bietet fünf verschiedene Grundansichten und lässt sich individuell konfigurieren. Die Infotainmentsysteme Bolero, Amundsen und Columbus basieren auf der dritten Generation des Modularen Infotainment-Baukastens aus dem VW-Konzern (MIB3). Sie ermöglichen Smartphone-Integration, digitalen DAB-Radioempfang und sind dank ihrer integrierten SIM-Karte (eSIM) stets online. Die Systeme Bolero und Amundsen verfügen über einen 8 Zoll großen Touchscreen und empfangen optional auch Webradio. Die Bedienung erfolgt per Touchdisplay, über Tasten und Rändelrädchen der Multifunktionslenkräder sowie mithilfe der digitalen Sprachassistentin "Laura". Das Top-System Columbus setzt auf ein 9,2 Zoll großes Display, verfügt aber über keine echten Tasten und Drehregler. Karten- und Software-Updates werden künftig „over the air“ eingespielt. Die Fahrer ersparen sich somit den Weg in die Werkstatt. Ähnliches kennen wir bereits vom unlängst facegelifteten Plattformbruder Seat Ateca , der im selben tschechischen Werk vom Band läuft.
Antrieb
Skoda bietet die Faceliftversion mit fünf Motoren an. Die beiden Diesel- und drei Benzinaggregate decken eine Leistungsspanne von 110 PS bis 190 PS ab. Eine Elektrifizierung in Form von Mild-, Voll- oder Plug-in-Hybrid ist weiterhin nicht verfügbar. Die Stickoxid-Emissionen (NOx) der beiden Dieselmotoren liegen laut dem Hersteller durch die nun auch hier eingesetzte Abgasnachbehandlung im „Twindosing“-Verfahren (doppelter SCR-Kat mit AdBlue-Einspritzung) unterhalb der Normvorgaben. Den 2,0 TSI-Motor mit 190 PS bietet Skoda exklusiv im Karoq Sportline sowie ausschließlich in Kombination mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und Allradantrieb an. Für den150 PS starken Top-Diesel sind Allrad und 7-Gang-DSG als Option erhältlich.
Assistenzsysteme
Bei den verfügbaren Assistenzsystemen legt der Karoq ebenfalls nach. Highlight ist das teilautonome Fahrsystem „Travel Assist“. Dieses nutzt Aufnahmen der Kamera an der Frontscheibe sowie Daten des Navigationssystems und fasst mehrere Assistenzsysteme zusammen wie den vorausschauenden adaptiven Abstands-Assistent, den adaptiven Spurhalte-Assistent oder die verbesserte Verkehrszeichenerkennung. Die ebenfalls integrierte Stop-and-Go-Funktion bremst das Kompakt-SUV in Verbindung mit dem DSG automatisch bis zum Stillstand ab und fährt auch selbsttätig wieder an. Die erweiterte Version des Travel Assist bietet auch den Parklenk-Assistenten sowie den Seiten-Assistenten mit Auspark-Assistenten. Zur Serienausstattung gehört unter anderem der Frontradar-Assistent mit City-Notbremsfunktion und vorausschauendem Fußgängerschutz.
Verfügbarkeit
Der „neue“ Karoq kommt 2022 in den Handel (ein genaues Datum nennt Skoda noch nicht) und ist in den Ausstattungsvarianten Active (voraussichtlich 3. Quartal 2022), Ambition, Style sowie Sportline erhältlich. Die Preise werden erst zum Bestellstart verraten. Aufgrund der besseren Serienausstattung könnten sie etwas steigen.