Es war für die Branche das schlechteste Jahr seit 33 Jahren. Der offensichtliche Grund: Wegen der Coronamaßnahmen wurde die Autoproduktion wochenlang ausgesetzt, auch Händlerbetriebe blieben geschlossen. Laut den heute von der Statistik Austria veröffentlichten Zahlen wurden im vergangenen Jahr 248.740 Pkw (minus 24,5 Prozent) neu zugelassen. 50.060 Fahrzeuge wurden mit Alternativantrieb verkauft, 15.972 davon waren ausschließlich elektrisch betriebene Pkw. Mit 40.042 Lkw-Neuzulassungen wurde ein Rückgang um 16,7 Prozent verzeichnet. Bei einspurigen Kfz gab es mit 46.099 Stück ein Plus von 13,4 Prozent.
Alle Kraftfahrzeugkategorien zusammengenommen wurden 2020 353.179 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen, um 19 Prozent weniger als 2019. Die Neuzulassungen benzinbetriebener Pkw (Anteil: 43,3 Prozent) nahmen um 39 Prozent, jene von Diesel-Pkw (Anteil: 36,5 Prozent) um 28 Prozent ab. 81 Prozent der Pkw mit reinem Elektroantrieb entfielen auf Firmenautos.
Rekordzahlen bei Elektromobilität
Das Jahr 2020 war ein Rekordjahr in Sachen E-Mobilität in Österreich. Im letzten Jahr wurden 15.972 rein elektrisch betriebene E-Autos zugelassen. Damit lag der Anteil an E-Autos bei 6,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wurde damit eine Steigerung von 72,8 Prozent erreicht.
Unter den Top-5-Marken der am häufigsten zugelassenen E-Autos führt Teslas Model 3 mit 2892 Zulassungen, gefolgt von Renault Zoe (2071), VW ID.3 (1669), Kia Niro (1125) und Hyundai Kona (861). Am meisten E-Autos wurden in Wien (2958), Niederösterreich (2944), Oberösterreich (2812) und in der Steiermark (2082) zugelassen.
SUVs bleiben ganz vorn
Das beliebteste Pkw-Segment 2020 war erneut das der SUVs mit einem Anteil von 31,5 Prozent und 78.403 Fahrzeugen, gefolgt von der Kompaktklasse mit 25,5 Prozent (63.333 Fahrzeuge) und dem Kleinwagen mit 19,5 Prozent (48.480 Fahrzeuge). Zuwächse gegenüber 2019 wurden lediglich bei Sportwagen (plus 57,3 Prozent, 3.345 Fahrzeuge) beobachtet.
VW bleibt Marktführer, Opel verliert am stärksten
Unter den zehn wichtigsten Marken 2020, die zusammen 67,5 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen ausmachten, blieb VW mit einem Anteil von 15,4 Prozent Marktführer, gefolgt von der Schwestermarke Skoda sowie Seat und BMW. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten alle Top-10-Marken zweistellige Rückgänge, am härtesten traf es Opel mit minus 43,7 Prozent. Die Pkw-Tageszulassungen verzeichneten 2020 einen Rückgang um 33,4 Prozent.
„Boom" bei Wohnmobilen, weniger Lkw
Von allen Fahrzeugarten hatten im Jahr 2020 Wohnmobile die höchsten Zuwächse. Wenngleich von einem geringen Anteil ausgehend (0,8 Prozent an allen Kfz-Neuzulassungen), legten die Neuzulassungen um 74,2 Prozent auf 2.969 zu. Die Zahl der Neuzulassungen von Wohnanhängern ist um 1,8 Prozent auf 998 gestiegen.
Bei leichten Lastkraftwagen (bis 3,5 t), der mit einem Anteil von 91,3 Prozent wichtigsten Lkw-Art, gingen die Neuzulassungen um 15,8 Prozent zurück; Neuzulassungen von Lkw über 3,5 bis 12 Tonnen sanken um 31,3 Prozent und jene schwerer Lkw um 23,3 Prozent. Die Zahl der Neuzulassungen von Sattelzugfahrzeugen ging um 37,1 Prozent auf 2.179 zurück. Bei land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen wurde ein Zuwachs von 6,9 Prozent auf 6.446 Fahrzeuge verzeichnet.
Befürchteter Einbruch bei Bikes blieb aus
Hatte die Zweirad-Branche während des ersten Lockdowns 2020 noch schlimme Verluste befürchtet, sieht das Bild nun geradezu rosig aus: Wie bereits 2019 nahm auch im Jahr 2020 die Zahl der Neuzulassungen von Zweirädern zu, und zwar um 13,4 Prozent auf 46.099. Damit liegen die Zweiräder gemessen an allen Kfz-Neuzulassungen - wie zuletzt 2016 - wieder an zweiter Stelle hinter den Pkw-Neuzulassungen. Den bisherigen Höchstwert erreichten die Neuzulassungen von Zweirädern 2008 mit 53.255 Fahrzeugen. Von den gesamten Motorradneuzulassungen hatten 769 Motorräder einen Elektroantrieb.
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