Ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern hat sich am Stefanitag im Waldviertel ereignet. Ein 59-Jähriger aus Krems war wie berichtet mit seinem Pkw gegen 13.45 Uhr auf der L75 in Fahrtrichtung Allentsteig auf das Straßenbankett und mutmaßlich bedingt durch das Gegenlenken ins Schleudern, teilte die Polizei mit. Dabei sei das Auto mit dem entgegenkommenden Auto eines 71-Jährigen aus dem Bezirk Zwettl kollidiert und in den Straßengraben geschleudert worden.
Die Gattin des Lenkers aus Krems, sowie der 79-jährige Beifahrer konnten nur noch tot aus dem Fahrzeug geborgen werden. Alle anderen Beteiligten wurden mit Verletzungen unbestimmten Grades in das Landesklinikum Waidhofen an der Thaya eingeliefert. Mit den Lenkern durchgeführte Alkoholtests ergaben keine Beeinträchtigung.
Wie jetzt bekannt wurde, forderte der Crash zwei Tote und drei Verletzte: Pfarrer Günter Walter und die Frau des 59-jährigen Diakons, der einen der zwei Wagen lenkte, kamen laut „Krone“ ums Leben.
Zwei Kinder bei Crash schwer verletzt
Auch im Bezirk Hollabrunn war es am Sonntagabend zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Zwei Kinder wurden bei einem Pkw-Zusammenstoß in Göllersdorf schwer verletzt. Der Bub und das Mädchen waren Polizeiangaben zufolge im Wagen eines 36-jährigen Wieners gesessen. Die beiden Zehnjährigen wurden nach notärztlicher Versorgung in die Bundeshauptstadt transportiert und dort in die Klinik Donaustadt gebracht.
Ereignet hatte sich die Kollision an einer Kreuzung. Der 36-Jährige hatte eine Stopptafel missachtet und war in das Auto einer 17-Jährigen gekracht. Deren Wagen wurde durch die Wucht des Anpralls in ein Bachbett befördert. Auch die jugendliche Lenkerin wurde verletzt. Sie wurde per Rettung in das Landesklinikum Korneuburg gebracht.
Günter Walter war 34 Jahre lang Pfarrer in Krems-Lerchenfeld und mehr als vier Jahre lang Dechant von Krems, bis er sich 2012 zur Ruhe setzte. Wie berichtet, riss ihn und Pastoralassistentin Elisabeth Fiedelsberger am Stefanitag ein tragischer Verkehrsunfall aus dem Leben. Die Diözese reagiert mit Trauer und Gebeten.
In nicht einmal einem Monat hätte Seelsorger Günter Walter seinen 80. Geburtstag gefeiert. 2022 wäre auch Elisabeth Fiedelsberger 60 Jahre alt geworden. Sie war mehr als drei Jahrzehnte als Pastoralassistentin in der Pfarre Krems-Lerchenfeld sowie als Pfarrsekretärin in den Pfarren Brunn, Theiss und Rohrendorf tätig. Der schreckliche Unfall auf dem Weg zu einer Familienfeier zwischen Döllersheim und Allentsteig im Bezirk Zwettl beendete plötzlich beide Leben. Das konnten auch zwei sofort angeforderte Notarzthelikopter-Crews nicht mehr ändern.
Fassungslosigkeit
In der Diözese St. Pölten ist man ob der tragischen Umstände fassungslos. „Die Verantwortlichen sind in Gedanken und im Gebet bei den Verstorbenen, deren Freunden und Angehörigen. Die Familie Fiedelsberger war freundschaftlich mit Altpfarrer Walter verbunden“, heißt es. Bischof Alois Schwarz betet, dass „in Trauer und Schwäche hinein die Erfahrung gemacht wird, dass uns unser Gott vom Himmel her entgegengeht“. Generalvikar Christoph Weiss war ehemaliger Pfarrer in Krems-Lerchenfeld: „Ich kannte beide persönlich. Die Nachricht hat mich sehr getroffen und nachdenklich gemacht.“
„Hat viel geleistet“
„Er hat viel geleistet, war ein sehr bodenständiger Pfarrer und im Umgang mit Menschen extrem feinfühlig“, würdigte auch der Kremser Stadtchef Reinhard Resch das Wirken von Walter. Er sei auch mit der Bevölkerung sehr verbunden gewesen. Der Pfarrer stand 2009 im Rampenlicht, weil er die Trauerfeier des 14-jährigen Florian P. gestaltet hatte, der bei einem Einbruch in einen Supermarkt von der Polizei erschossen worden war.
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