Mazda-Projektmanagerin: „MX-30 ist ein Zweitwagen“

5 Jahre, 1 Monat her - 29. Oktober 2019, Krone Zeitung
Mazda-Projektmanagerin: „MX-30 ist ein Zweitwagen“
Mit dem MX-30, der soeben auf der Tokyo Motor Show seinen ersten Auftritt feierte, ist auch Mazda ins Elektrozeitalter aufgebrochen.

Statt allerdings mit riesiger Batterie und enormer Reichweite zu wuchern, beschränken sich die Japaner lieber auf einen 35-kWh-Akku, der gerade mal Strom für rund 200 Kilometer bereithält. Das hat Gründe, sagt die für den MX-30 verantwortliche Projektmanagerin Tomiko Takeuchi.

„Die kleinere Batterie hat zahlreiche Vorteile", sagt sie und erwähnt neben der einfacheren Unterbringung im Auto und der kürzeren Ladezeit natürlich auch den günstigeren Preis. Ein Schnäppchen ist der Mazda mit über 30.000 Euro trotzdem nicht, dennoch geht Takeuchi davon aus, dass der Stromer für die meisten Käufer ein Zweitwagen für die City wird - wenn nicht sogar das dritte Auto. Das habe sich schon in der Planungsphase in zahlreichen Kundenbefragungen herausgestellt, und deshalb seien 200 Kilometer auch völlig ausreichend, so die Managerin: „Die MX-30-Kunden nutzen das Elektro-SUV in der Stadt, für die Langstrecke haben Sie in der Regel einen Benziner oder Diesel."

Während Takeuchi in diesem Zusammenhang betont, wie wichtig die Verbrenner für Mazda sind und weiterhin sein werden, erteilt sie dem Wasserstoff-Antrieb dagegen eine Absage: „Wir arbeiten aktuell nicht an der Brennstoffzelle," bestätigt die Programm-Managerin. Stattdessen investiere Mazda lieber in die weitere Verbesserung der Benzin- und Dieselmotoren - vor allem durch die Elektrifizierung mit 48-Volt- oder Plug-in-Hybrid-Technik sollen die Triebwerke sparsamer werden.

Details nennt Takeuchi allerdings keine, und auch über weitere reine Batterie-Autos schweigt sich die 45jährige Japanerin lieber aus. Immerhin bestätigt sie: Eine Elektro-Version des Kleinwagens Mazda 2 wird es so schnell nicht geben. Abgesehen davon könnte die Entwicklung von E-Autos aber auch bei Mazda flott Fahrt aufnehmen. Schließlich arbeitet der Hersteller schon seit zwei Jahren zusammen mit Toyota an einem gemeinsamen Elektro-Baukasten - der allerdings beim MX-30 noch nicht zum Einsatz kam. Für das E-SUV hat Mazda seine hauseigene Plattform unter Strom gesetzt. Damit sich der Aufwand lohnt, kalkuliert Takeuchi mit langen Laufzeiten. Zehn Jahre, so die Programm-Managerin, soll der MX-30 durchhalten. Bis dahin könnte die Lage auf dem Automarkt schon wieder ganz anders aussehen.

Uunterstützen die Ukraine