Die Frächter-Lobby reagiert auf den Vorstoß mit Kopfschütteln.
„Der Durchzugsverkehr in den Ortsgebieten würde stark verringert, die Verkehrssicherheit durch das Ausbleiben riskanter Überholmanöver hingegen erhöht werden“, präzisiert Anton Lang am Dienstag seine von der „Krone“ enthüllte Forderung nach einer Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz nach Schweizer Vorbild.
Monetäre Gründe dürften aber der stärkste Motor hinter dieser Idee sein: Das steirische Landesstraßennetz ist gut 5000 Kilometer lang und kommt jetzt großteils in ein sanierungsbedürftiges Alter. „Ein Riesenproblem für uns als Straßenerhalter“, wie Lang unumwunden zugibt.
„Was sollen wir denn noch alles schlucken?“
Für die ohnehin schon schwer gebeutelte Frächter-Branche eine schallende Ohrfeige: „Mineralölsteuer, Asfinag-Abgaben, bald auch CO2-Steuer - was sollen wir denn noch alles schlucken? Die Tomate aus Sizilien wird längst nicht mehr von heimischen Transporteuren quer durch Europa zum Handel nach Österreich gebracht, das erledigen seit der Ostöffnung ganz andere viel billiger für uns. Wir übernehmen hauptsächlich die regionale Versorgung der Bevölkerung - und das nicht aus Spaß“, prophezeit Peter Fahrner, Obmann der Sparte Transport in der steirischen Wirtschaftskammer, eine weitere Ausdünnung in der Firmenlandschaft, falls die Maut ausgedehnt wird.
Mineralölsteuer, Asfinag-Abgaben, bald auch CO2-Steuer - was sollen wir denn noch alles schlucken?
Peter Fahrner (Wirtschaftskammer)
Und er betont: „Die Idee zu Ende gedacht würde bedeuten, dass ich mir wieder die kürzeste Strecke von A nach B auswählen kann. Und die geht selten über die Autobahn.“
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