Der Mann am Steuer des Lkw wurde festgenommen, auch er trug bei der Kollision an einer Ampelkreuzung Verletzungen davon. Bei der Erstversorgung soll er laut Passanten mehrmals „Allah" gerufen haben. Ob es sich bei dem Vorfall um einen Terrorakt oder einen Unfall gehandelt hatte, darüber machte die Polizei vorerst keine Angaben und warnte vor Spekulationen.
Die „Frankfurter Neue Presse" zitierte den eigentlichen Fahrer des Lastwagens: „Mich hat ein Mann aus meinem Lkw gezerrt." Als er vor einer roten Ampel wartete, habe der Unbekannte die Fahrertür des Lkw aufgerissen und ihn mit weit geöffneten Augen angestarrt, so der Fahrer. „Was willst du von mir?", habe er den Mann gefragt. „Aber er hat kein Wort geredet. Ich habe ihn noch mal gefragt. Dann hat er mich aus dem Lkw gezerrt", heißt es weiter in dem Bericht.
Stand Lenker unter Drogeneinfluss?
Der Zeitung zufolge soll der Mann, der bei der Kollision am Steuer saß, von mehreren Passanten erstversorgt worden sein. „Dabei soll der Fahrer laut den Passanten mehrmals ,Allah' gerufen haben", wie ein Reporter berichtete. Mittlerweile tauchten auch Gerüchte in deutschen Medien auf, wonach der Fahrer unter Drogeneinfluss gestanden sein könnte.
„Wir schließen momentan nichts aus"
Zur Frage von Medienvertretern, ob es sich um einen terroristischen Anschlag handeln könnte, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts am Montagabend: „Wenn solche Ereignisse passieren, dann ist es Aufgabe der Polizei, natürlich in sämtliche Richtungen alle Möglichkeiten im Blick zu haben. Genau das machen wir. Und wir schließen momentan überhaupt nichts aus."
Polizei: „Trolle oder Spekulationen braucht niemand"
Die Polizei warnte aber mehrfach vor Spekulationen. Auf Twitter schrieb sie: „Trolle oder wilde Spekulationen braucht niemand." Zudem riefen die Ermittler Zeugen auf, sich zu melden, wenn sie etwas gesehen haben oder Videos bzw. Bilder haben, die mit den Geschehnissen in Zusammenhang stehen.
Der Lastwagen krachte laut Ermittlungen gegen 17.20 Uhr an einer Kreuzung in sieben Fahrzeuge und schob diese zusammen. Mehrere Menschen seien dadurch in Autos eingeklemmt gewesen, so die Polizei. Wenige Meter entfernt ist eine Ampelkreuzung, an der sich häufig die Autos stauen. Von hier ist es nicht weit zu den Auffahrten der Autobahn 3 oder auf die Bundesstraße 49 nach Gießen.
Am frühen Dienstagmorgen schlossen die Ermittler die Spurensicherung vor Ort ab. Der Lkw wurde abgeschleppt. Er werde weiter in einem Polizeigebäude untersucht, sagte ein Sprecher. Der Lkw sei zuvor in unmittelbarer Nähe des Schauplatzes gestohlen worden.
Zahl der Verletzten nach unten korrigiert
Dienstagfrüh korrigierte die Polizei frühere Angaben zur Zahl der Verletzten. Sieben Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, einer sei ambulant versorgt worden. Und auch der Fahrer sei leicht verletzt worden. Zuvor hatte es geheißen, es habe 17 Verletzte gegeben. Der Sprecher wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass kursierende Meldungen von Toten oder Schwerverletzten nicht der Wahrheit entsprächen.
Der Bürgermeister von Limburg, Marius Hahn, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Ich bin geschockt und in meinen Gedanken bei den verletzten Unfallopfern und deren Familien."
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