Kompakt-Transporter, auch elektrisch und als Pkw

1 Jahr, 6 Monate her - 17. Mai 2023, auto motor und sport
Ford Transit Courier
Ford Transit Courier
Ford baut seine Transporter-Palette aus. In den Startlöchern steht die vierte Generation des Courier als Transit und Tourneo, die als E-Modell und mit Verbrennern antreten.

Ford baut unter dem Nutzfahrzeug-Label Ford-Pro sein komplettes Nutzfahrzeug-Programm um. Mit dem Transit Custom und dessen Pkw-Version Tourneo Custom wurde bereits das klassische Bus-Segment neu besetzt, wobei deren Plattform auch gleich noch den Unterbau zum neuen VW Bus liefert. Ja, der Nachfolger des VW T6 wird ein Schwestermodell zum Ford und läuft wie dieser in der Türkei vom Band.

Puma-Bruder aus Rumänien
Eine Klasse darunter folgte der Rollentausch. Beim Tourneo Connect kommt die Basis von VW in Form des neuen Caddy und dessen MQB-Plattform. Jetzt steht der Nachfolger des noch etwas kleineren Courier an. Der baute bislang auf den Plattformen von Ford Fiesta oder Ford B-Max auf. Beide Modelle wurden allerdings Streichopfer. Entsprechend zieht die vierte Generation des Courier auf den Unterbau des neuen Ford Puma um und wird parallel zu diesem in Rumänien in den Versionen Transit (Transporter) und Tourneo (Pkw-Version) gefertigt.

Viel mehr Laderaum
Der neue Transit Courier, der mit Verbrennern und als reine Elektroversion kommt, tritt weiter in der 0,75-Tonnen-Nutzlastklasse an, bietet aber deutlich mehr Ladevolumen als sein Vorgänger. Der nun 4,34 Meter lange Van schluckt statt bislang 2,3 nun bis zu 2,9 Kubikmeter und bietet dank seiner neuen Hinterachse, die zwischen den Radkästen 1,22 Meter Platz lässt, jetzt sogar Platz für zwei Europaletten. Die Laderaumlänge legt um 18 Zentimeter auf nun 1,80 Meter zu. In Verbindung mit der neuen Durchladeöffnung in der Trennwand und dem umklappbaren Beifahrersitz beträgt die maximale Ladelänge bis zu 2,60 Meter. Im rein elektrisch angetriebenen Ford E-Transit Courier steht zudem unter der vorderen Haube ein 44 Liter großer Frunk zur Verfügung.

"Die wichtigsten News täglich im Gratis-Newsletter lesen? Dann hier anmelden und nichts mehr verpassen!"

Die Diesel- und Benziner-Modelle haben standardmäßig eine maximale Nutzlast von 678 Kilogramm – sie kann auf Wunsch auf 845 Kilogramm erhöht werden. Anhänger dürfen bis zu 1.000 Kilogramm (Benziner) beziehungsweise bis zu 1.100 Kilogramm (Diesel) wiegen. Der vollelektrisch angetriebene E-Transit Courier bietet eine maximalen Zuladung von bis zu 700 Kilogramm. Anhänger darf der Lieferwagen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 750 Kilogramm ziehen.

Allerdings wird es den E-Transit Courier nur als zweisitzigen Kastenwagen in den Ausstattungsversionen "Trend" und "Limited" geben. Sollen mehr Passagiere mitreisen, muss ein Verbrenner-Antrieb gewählt werden. In dieser Konfiguration wartet der Transit Courier als Kombi mit einer dreisitzigen Rückbank auf. In allen Verbrenner-Versionen sorgt eine Gittertrennwand mit Klappmechanismus für Flexibilität.

Tourneo Courier als Pkw-Variante
Aber auch wer den Courier als Pkw-Variante Tourneo geliebt hat, geht nicht leer aus. Der neue Tournbeo Courier bietet fünf Erwachsenen und deren Gepäck bequem Platz. Zur hohen Alltagstauglichkeit tragen die asymmetrisch im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbare Rücksitzbank sowie der um 44 Prozent gegenüber der aktuellen Tourneo-Generation vergrößerte Kofferraum bei.

Als Tourneo tritt der Courier natürlich vollverglast an – sprich mit Seitenfenstern hinten und einem Heckfenster an der großen Heckklappe. Zugang zum Fond gewähren zwei Schiebetüren. Die unteren Karosseriekanten und die Radläufe zeigen sich mit Kunststoff beplankt. In den Radhäusern sitzen Alufelgen, auf dem Dach, das sich farblich absetzen lässt, eine Reling. Der Innenraum zeigt sich mit Verkleidungen wohnlicher eingerichtet. Im Cockpit gibt es quasi keine Unterschiede. Der Tourneo punktet noch mit mehr Grund- und mehr optionaler Ausstattung.

Ein Diesel, zwei Benziner und E-Antrieb
Die Verbrenner-Antriebspalette des Courier setzt sich beim Transit aus einem 100 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel und einem Dreizylinder-Einliter-Turbobenziner, der wahlweise 100 oder 125 PS leistet, zusammen. Angetrieben werden die Vorderräder, geschaltet wird manuell durch sechs Gänge. Nur der Top-Benziner kann auch mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Die Service-Intervalle wurden auf zwei Jahre oder 30.000 Kilometer erweitert.

Im E-Transit Courier arbeitet ein 100 kW (136 PS) und 290 Nm starker Elektromotor, der den Transporter auf maximal 145 km/h beschleunigt. Zu den weiteren Features gehören drei Fahrprogramme und One-Pedal-Driving. Angaben zur Batteriekapazität – es wird nur eine Batterieoption geben – oder Reichweite macht Ford noch nicht, verspricht aber Ladeleistungen zwischen elf und 100 kW. Die Ladezeit am Hausanschluss beträgt dabei rund 5,7 Stunden; am Schnelllader kann von zehn auf 80 Prozent in 35 Minuten nachgetankt werden.

Für die Pkw-Version Tourneo Courier werden nur der 125-PS-Benziner und der Elektroantrieb angeboten.

Kastig, praktischer Aufbau
Beim Design setzt der neue Transit Courier auf klare Kanten, schließlich geht es um ein Nutzfahrzeug und einen klaren Transportauftrag. Der hintere Kastenaufbau ist eben kastig. Die Schiebetür sitzt rechts. Am Heck werden die beiden Flügeltüren, alternativ gibt es auch eine große Heckklappe, von senkrecht stehenden Leuchten flankiert. Die Gürtellinie verläuft hoch und mündet vorn in eine flach liegende, dezent konturierte Motorhaube. Davor sitzt ein senkrecht stehender Kühlergrill im Flügel-Design, das sich an den Look des Ford F-150 anlehnt. Ein wenig Offroad-Look kann eben auch an einem Kleintransporter nichts schaden. Die markanten LED-Tagfahrleuchten in Pfeilform verbindet quer über die Front eine LED-Lichtleiste. In den Grill integriert präsentieren sich die Scheinwerfer. Die A-Säulen an der steil stehenden Windschutzscheibe und die Außenspiegel zeigen sich schwarz vom Grundlack abgesetzt.

Digitales Cockpit, viel Sicherheit
Das horizontal ausgerichtete Cockpit setzt auf eine Zwölf-Zoll-Digitalanzeige im Kombiinstrument sowie einen ebenfalls zwölf Zoll großen, quer eingebauten Touchscreen mit der jüngsten Generation des Entertainment- und Kommunikationssystems Ford SYNC 4. Schalthebel und Handbremshebel sitzen konventionell in der Mittelkonsole. Die lässt sich über ein umfangreiches modulares System individuell auf- und umrüsten. Der Beifahrer hat Zugriff auf ein geschlossenes Handschuhfach und eine kleine offene Ablage. Optional bietet ein Office-Paket weitere Ablagen, einen klappbaren Tisch und zusätzliche Leuchten.

Das Angebot an Sicherheitsausstattungen reicht von Fernlicht-Assistent, Tempomat und Müdigkeitswarner über Einparkhilfen vorn und hinten, Berganfahr-Assistent und intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer bis hin zu Fahrspur-Assistent, Pre-Collision-Assist und Rückfahrkamera. Auch das Verkehrsschild-Erkennungssystem und die Falschfahrer-Warnfunktion sind serienmäßig an Bord. Optional kommt ein Ausstattungspaket hinzu, das eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Fahrspur-Pilot und Stop & Go, Toter-Winkel-Assistent mit Cross-Traffic-Alert, Gegenverkehrs-Kollisionswarner und Rückfahr-Brems-Assistent umfasst.

Start im Sommer 2023
Auf den Markt kommen der Tourneo Courier und der Ford Transit Courier in den Verbrenner-Versionen noch in diesem Jahr. Ford rechnet mit einem Bestellstart im Sommer 2023. Die rein elektrisch angetriebene Variante folgt dann Ende 2024. Preise sollen jeweils kurz vor Marktstart kommuniziert werden.

FAZIT
Ford baut sein Transporter-Angebot nach unten aus. Die vierte Generation des Courier baut auf der Puma-Plattform auf und kommt 2023 als Verbrenner sowie ein Jahr später als reine Elektroversion auf den Markt. Punkten will der neue Courier mit viel mehr Platz und einem modernen Design. Neben dem Transporter Transit Courier gibt es auch wieder die Pkw-Version Tourneo Courier.

Uunterstützen die Ukraine