Mitte August hat Mercedes die neue C-Klasse All Terrain vorgestellt, nun kommt sie in den Handel. Bisher hatte der Hersteller nur vom E-Klasse T-Modell eine All Terrain-Version im Angebot. Doch ab sofort gibt es den auf Offroad-Look getrimmten Kombi auch eine Klasse darunter. Wie beim großen Bruder gibt es den robusten Auftritt nur für das T-Modell. Mit dem Newcomer greift Mercedes erstmals den Audi A4 Allroad sowie den Volvo V60 Cross Country direkt an. Die Preise fallen ziemlich gepfeffert aus. Für das viele Geld gibt es aber auch eine ordentliche Serienausstattung, Allradantrieb und eine 9-Gang-Automatik. Wie berichtet, wird die C-Klasse All Terrain (zunächst) nur mit zwei Mildhybrid-Antrieben angeboten. Beim Benziner, dem C200 4Matic (204 PS + 20 E-PS), geht es ab exakt 61.000 Euro los. Für den C220d 4Matic (200 PS + 20 E-PS) werden mindestens 61.420 Euro fällig.
Abmessungen und Platzangebot
Aufgrund der Anbauteile und der Höherlegung hat der All Terrain gegenüber dem konventionellem C-Klasse T-Modell bei den Abmessungen leicht zugelegt. Er ist vier Millimeter länger und misst insgesamt 4.755 Millimeter. Wegen der Radlaufverkleidungen stieg die Breite um 21 Millimeter auf 1.841 Millimeter. Durch die um rund 40 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit ist das Fahrzeug mit 1.494 Millimetern auch höher geworden. Serienmäßig rollt der Offroad-Kombi auf 17 Zöllern vom Band. Auf Wunsch bietet Mercedes auch 18 oder 19 Zoll große Leichtmetallräder an. Da sich der überschaubare Größenzuwachs ausschließlich auf die Karosserie bezieht, bleibt beim Platzangebot und beim Kofferraumvolumen alles beim Alten. Das Heck birgt eine Ladekapazität von 490 bis 1.510 Litern. Die Lehne der Rücksitze ist im Verhältnis 40:20:40 teil- und umklappbar. Eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe ist serienmäßig an Bord.
Design
Außen ist der All Terrain, der auf der sportlichen Avantgarde-Linie aufbaut, zwar auf den ersten Blick als aktuelles C-Klasse T-Modell erkennbar, dennoch sorgen die Änderungen für einen eigenständigen Auftritt. Zu den Erkennungsmerkmalen zählen u.a. der Ein-Lamellen-Kühlergrill mit verchromten Zierelementen und vertikal ausgerichteten Stegen, der modifizierte Frontstoßfänger inklusive dunkelgrauem, genarbtem Kunststoffeinleger, aufgesetzte Radlauf- und Seitenschwellerverkleidungen, eine zusätzliche Chromzierleiste in der Längsträgerverkleidung, der mehrteilige Heckstoßfänger, der modellspezifische Ladekantenschutz sowie der optische Unterfahrschutz.
Interieur
Beim C-Klasse T-Modell All Terrain gehört das Avantgarde Interieur zur Serienausstattung. Für die Kunden stehen drei Farbkonzepte zur Wahl. Die Instrumententafel verfügt stets über eine Spange in Silberchrom und ein Zierteil in Diamant matt Siebdruck. Auf Wunsch sind auch andere Ausführungen erhältlich. Die Sitze verfügen über eine spezifischer Grafik. Das Multifunktions-Sportlenkrad in schwarzem Leder mit silberfarbener Blende und eine Ambientebeleuchtung sind im All Terrain ebenfalls stets mit an Bord. Das volldigitalisierte Cockpit im Stil der neuen S-Klasse kennen wir bereits von den herkömmlichen C-Klasse Modellen. Die Instrumententafel ist um sechs Grad zum Fahrer geneigt. Das digitale Kombiinstrument steht frei und bietet unterschiedliche Anzeigenstile. Beim vertikalen Touchscreen in der Mittelkonsole ist die größere, 12,3-Zoll-(31,2 cm)-Ausführung serienmäßig an Bord. Für den All-Terrain wurde ein neuer Menüpunkt „Offroad“ gestaltet. Dort werden spezifische Inhalte wie Steigung, Neigung und Lenkwinkel dargestellt. Angezeigt werden auch die Geokoordinaten sowie ein Kompass.
Ähnlich wie der A4 Allroad und der V60 CC will auch das C-Klasse T-Modell All Terrain kein Blender sein. Deshalb zählen eine um rund 40 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit sowie der Allradantrieb 4Matic zur Serienausstattung. Bis zu 45 Prozent der Motorkraft fließen an die Vorder- und bis zu 55 Prozent an die Hinterachse. In Kombination mit dem größeren Raddurchmesser und den größeren Achsschenkeln an der Vorderachse ist der Kombi Schlechtwege-tauglich und sogar für Abstecher ins leichte Gelände geeignet. Zudem besitzt der All Terrain neben Eco, Comfort, Sport und Individual zwei weitere "Dynamic Select" Programme für Fahrten abseits befestigter Straßen: Offroad ist für leichtes Gelände wie Feldwege, Schotter oder Sand ausgelegt; Offroad+ mit Bergabfahrkontrolle (DSR) empfiehlt sich laut Mercedes in etwas schwererem und steilerem Gelände. Wer sich für das optionale "Digital Light" (Matrix-LED) entscheidet, bekommt hier ein spezielles Offroad-Licht dazu. Bei einer Fahrt in leichtem Gelände soll eine breitere Ausleuchtung dafür sorgen, dass der Fahrer Hindernisse selbst bei Kurvenfahrt schneller erkennen kann. Sobald das Offroad-Fahrprogramm aktiviert wird, schaltet sich das Offroad-Licht ein. Die Funktion ist bis 50 km/h aktiv und schaltet sich oberhalb dieser Schwelle automatisch aus. Wichtig für Gespannfahrer: Mit einer Anhängelast von bis zu 1.800 Kilogramm darf der Offroad-Kombi auch schwerere Anhänger ziehen. Als Sonderausstattung steht eine teilelektrische Anhängevorrichtung mit abschwenkbarem Kugelkopf und ESP Anhängerstabilisierung zur Verfügung.
Neben dem Allradantrieb zählt beim All Terrain auch die Neunstufenautomatik zur Serienausstattung. Zunächst bietet Mercedes den Newcomer mit je einem Benzin- oder Dieselmotor an. Im Ottomotor kommt der neue Vierzylinder (M 254) mit integriertem Starter-Generator (ISG) zum Einsatz. Kurzzeitig kann die Leistung des Verbrennungsmotors elektrisch um bis zu 15 kW (20 PS) erhöht werden. Durch Rekuperation und die Möglichkeit, mit abgeschaltetem Motor zu „segeln“, soll der Benziner sehr effizient zu Werke gehen. Auch der Selbstzünder verfügt über einen Mildhybrid-Antrieb. Sein Vierzylinder (OM 654 M) kommt mit integriertem Starter-Generator und 48-Volt-Teilbordnetz zum Einsatz. Auch der Diesel kann rekuperieren und mit abgeschaltetem Motor segeln. Weiters ermöglicht die Elektrifizierung den Einsatz eines elektrischen Kältemittelverdichters für die Klimaanlage.
Mercedes C 200 4MATIC All-Terrain
Mercedes C 220 d 4MATIC All-Terrain
Keine Abstriche
Bei den Extras müssen die All-Terrain-Käufer keine Abstriche in Kauf nehmen. Denn für die auf Offroad getrimmte Variante sind alle für die herkömmlichen C-Klasse-Modelle verfügbaren Assistenzsysteme (bis hin zum teilautonomen Fahren) und Extras (3D-Navi, Head-up-Display mit Augmented Reality, Digital Light, Soundsysteme, etc.) erhältlich. Diese treiben die Preise jedoch (noch) weiter in die Höhe.
Verwandte Nachrichten