Hochwasser in Salzburg: Lage entspannt sich

5 Jahre, 3 Monate her - 30. Juli 2019, Krone Zeitung
Hochwasser in Salzburg: Lage entspannt sich
Der flächendeckend starke Regen seit Sonntagabend hat im Bundesland Salzburg für zahlreiche Hochwassereinsätze gesorgt (im Video oben sehen Sie Aufnahmen aus Mittersill im Pinzgau).

Der Wasserstand der Salzach legte in der Landeshauptstadt um drei Meter zu. In Rußbach im Tennengau musste in der Früh Zivilschutzalarm ausgerufen werden. Der Bach im Ortszentrum war bis zu einem Meter über die Ufer getreten, die wichtigste Straße in die Gemeinde wurde zum Teil weggespült. Mittlerweile hat sich die Situation glücklicherweise im ganzen Bundesland entspannt.

Die Situation in Rußbach, wo einzelne Straßenzüge bis zu einem Meter unter Wasser standen, hat sich mittlerweile entschärft. „Der Bach ist wieder in seinem ursprünglichen Lauf", sagte Ortsfeuerwehrkommandant Bernd Schnitzhofer. Die Aufräumarbeiten seien voll im Gange. „Wir sind momentan dabei, die Schäden links und rechts des Bachbetts aufzuarbeiten und Keller auszupumpen."

„Riesiges Loch klafft in der Straße"

An der Gemeindegrenze hat der Rußbach jedoch eine ganze Brücke mitgerissen, da klafft ein riesiges Loch in der Straße", sagte Schnitzhofer. Auch an anderen Stellen sei die Pass-Gschütt-Straße (B166) nach Abtenau vom Hochwasser schwer beschädigt worden. Die Straße dürfte damit länger gesperrt sein.

Rußbach an der Landesgrenze zu Oberösterreich wird damit von Salzburger Seite aus nicht oder nur erschwert erreichbar sein. Der Zivilschutzalarm wurde schließlich wieder aufgehoben.

Seit Sonntagabend sind im Nordstau der Alpen 80 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die sinnflutartigen Niederschläge habe zu überfluteten Kellern, Garagen sowie kleineren Rutschungen und Felsstürzen geführt. Auch zahlreiche verklauste Bachdurchläufe und Gräben mussten von Bäumen, Geäst und Schutt befreit werden. Wie die Feuerwehr berichtete, waren - gemessen nach Einsatzzahlen - vor allem das Lammertal im Tennengau und der Bereich um Strobl im Flachgau betroffen. Wie das Landesfeuerwehrkommando am Vormittag meldete, waren seit Beginn der Einsätze rund 640 Feuerwehrmänner von 34 Feuerwehren bei 80 Ereignissen gefordert.

Alarmgrenze im Mittersill und Stadt Salzburg überschritten

In Mittersill (Pinzgau) wurde der Hochwasserschutz aufgebaut. Die neuen Hubbrücke - die eigens für den Fall von Hochwasser errichtet wurde, um gefährliche Verklausungen zu vermeiden - musste aber nicht aktiviert werden. Allerdings wurde wegen der erhöhten Pegelstände ein Abschnitt der Pinzgauer Lokalbahn still gelegt und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Nach einem Erdrutsch weiter nicht passierbar war die Postalmstraße zwischen Abtenau und Strobl. Entwarnung gab es hingegen bei einem weiteren „Nadelöhr": Eine in der Nacht abgegangene Schlammlawine im „Kleinen Deutschen Eck" konnte bereits am Vormittag wieder weggeräumt werden.

Durch den intensiven Regen legte auch der Wasserstand der Salzach in der Stadt Salzburg in den sechs Stunden nach Mitternacht um drei Meter zu. Die Radweg-Unterführungen unter den Brücken wurden gesperrt, sicherheitshalber errichtete die Berufsfeuerwehr auch den mobilen Hochwasser-Schutz. Der Fluss trat aber nicht über die Ufer, mittlerweile sind die Pegelstände im ganzen Land wieder im Sinken.

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