Ford bringt bald Billigstromer auf Renault-Basis

4 Tage, 10 Stunden her - 10. Dezember 2025, Krone Zeitung
Renault 5 assembly line
Renault 5 assembly line
Renault und Ford wollen gemeinsame Sache machen, ums sich gegen die wachsende Konkurrenz aus China wappnen. Geplant ist die gemeinsame Entwicklung günstiger Elektroautos für den europäischen Markt.

Zudem wollen die beiden Konzerne bei der Produktion von Nutzfahrzeugen zusammenarbeiten, teilten sie am Dienstag mit. „Wir wissen, dass wir in unserer Branche um unsere Existenz kämpfen“, sagte Ford-Chef Jim Farley. Renault-Chef Francois Provost: „Die Chinesen werden bald kommen, und deshalb will ich nicht warten.“

Die neuen E-Autos von Ford werden in Renaults nordfranzösischem ElectriCity-Produktionsverbund gebaut. Dort läuft unter anderem der Kleinwagen Renault 5 vom Band, von dem zwei Ford-Ableger durchaus denkbar wären – etwa in Form einer Limousine und eines Crossovers nach Vorbild des Renault 4. Die geplanten Modelle sollen ein eigenständiges Design und eine individuelle Fahrwerks-Abstimmung erhalten, die Technik kommt aber komplett von den Franzosen.

Auch die Kompaktmodelle Megane E-Tech Electric und Scenic E-Tech Electric werden in Nordfrankreich gefertigt; allerdings arbeitet Ford in dieser Klasse bereits mit VW zusammen. In Köln baut der Hersteller die E-Mobile Explorer und Capri auf Basis einer Volkswagen-Plattform. Zudem unterhält das Unternehmen auch eine Nutzfahrzeug-Kooperation mit den Norddeutschen, die in diesem Rahmen unter anderem den Hochdachkombi Caddy auf einer Ford-Architektur bauen.

Westliche Autobauer geraten immer mehr unter Druck durch chinesische Anbieter wie BYD oder Xpeng. Ford will mit den neuen E-Autos, die kleiner sind als seine US-Modelle, Lücken in seiner Flotte schließen. Seit 2019 hat sich der europäische Marktanteil des US-Konzerns von 6,1 auf 3,3 Prozent nahezu halbiert.

Renault gilt als kleinster europäischer Volumenhersteller und ist weder in China noch in den USA vertreten. Der französische Autobauer ist daher auf Partnerschaften angewiesen, um seine Werke besser auszulasten und die Entwicklungskosten für neue E-Autos zu senken. 
Beide Seiten betonten, eine Fusion sei nicht geplant.

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