Diese sind aber relativ leicht zu löschen - ganz im Gegensatz zu den Stromern. Deshalb haben nun in Deutschland die ersten beiden ParkhĂ€user die Zufahrt fĂŒr Autos mit Hochvoltbatterie verboten.
In Leonberg nahe Stuttgart mĂŒssen die Stromer im Parkhaus Altstadt, laut Darstellung der Stadt âder beste Ausgangspunkt fĂŒr einen Besuch in unserer historischen Altstadt", drauĂen bleiben: âAus brandschutzrechtlichen GrĂŒnden ist momentan die Zufahrt ins Parkhaus Altstadt fĂŒr E- und Hybridfahrzeuge nicht gestattet", teilt die wĂŒrttembergische Stadt lapidar mit.
Und jetzt haben auch Betreiber der Tiefgarage Stadtmitte im oberfrĂ€nkischen Kulmbach NĂ€gel mit Köpfen gemacht. Dort war im September vergangenen Jahres ein Auto in Brand geraten - wohlgemerkt, ein klassischer Verbrenner. Das Fahrzeug konnte erfolgreich gelöscht werden, die Garage wurde jetzt wiedereröffnet - allerdings mit einem Einfahrtverbot fĂŒr Elektro- und Hybridautos.
SelbstentzĂŒndung des Hochvoltakkus
Das PhĂ€nomen sich selbst entzĂŒndender Elektro- und Hybridfahrzeuge ist keineswegs unbekannt. Erst am Wochenende ist im Bundesland Hessen ein nagelneuer VW Golf GTE - ein Plug-In-Hybrid mit groĂem Lithiumionen-Akku - aus heiterem Himmel wĂ€hrend der Fahrt in Brand geraten. Zwei Tage alt, 300 Kilometer gelaufen. Der Knall der explodierenden Batterie war nach Angaben der âHessisch NiedersĂ€chsischen Allgemeinen" kilometerweit zu hören. WĂ€hrend sich die Passagiere gerade noch retten konnten, lieĂ sich das Feuer zunĂ€chst kaum löschen, weil die Hochvoltbatterie den Brand immer wieder entfachte. Der von der Feuerwehr georderte Spezialcontainer war zum Löschen letztlich dann doch nicht nötig, das Wrack wurde erst nach dem Abtransport in einen solchen befördert.
TatsĂ€chlich in einer Garage in Flammen aufgegangen ist im FrĂŒhjahr 2019 ein Tesla Model S in Schanghai, eine Ăberwachungskamera zeichnete auf, wie der Wagen plötzlich Feuer fing.
In Ăsterreich durch die Medien gegangen ist der Tesla Model S, der 2019 in Tirol nach einem Unfall in Brand geraten ist und in einen Löschcontainer verfrachtet werden musste, weil er anders nicht zu löschen war.
Ăbrigens: Steht ein Elektroauto erst einmal in Brand, ist es oft nicht möglich, Passagiere zu retten, die sich nicht mehr selbst befreien können. Und zwar nicht nur wegen der extrem hohen Temperaturen der brennenden Akkus, sondern auch wegen der Gefahr von Lichtbögen und StromschlĂ€gen von bis zu 1000 Volt. Weitere Brandgefahren gehen von Ladestationen aus.
Werden mehr Garagen gesperrt?
Es bleibt abzuwarten, ob und wie andere StĂ€dte auf die Gefahr reagieren und wie in WohngebĂ€uden mit Tiefgarage mit dem Thema umgegangen wird. Möglicherweise orientieren sich einige von ihnen an den weit verbreiteten EinschrĂ€nkungen fĂŒr Fahrzeuge mit Gasantrieb - obwohl sich diese Fahrzeuge sehr viel einfacher löschen lassen als brennende E-Autos.
Die ElektromobilitĂ€t mit voll- oder teilelektrifizierten Autos gilt als HerzstĂŒck der sogenannten âVerkehrswende": Die Marktanteile steigen langsam, vor allem dank Subventionen, ob ĂŒber die NoVA-Befreiung oder die E-MobilitĂ€tsförderung, die teilweise an die 10.000 Euro ausmacht (in Ăsterreich fĂŒr Unternehmer, in Deutschland fĂŒr alle). Doch neben die vielen Fragen in Bezug auf Reichweite, Kosten und tatsĂ€chlichen Nutzen fĂŒr die Umwelt tritt jetzt auch zunehmend die Sorge um die Sicherheit.
Verwandte Nachrichten