Am 1. März 2022 wurde ganz Wien – mit nur wenigen Ausnahmen – zur kostenpflichtigen Kurzparkzone. Längeres Gratisparken ist in der ganzen Stadt kaum mehr möglich, Tausende Pendlerautos sind seither vor allem aus den Randbezirken verschwunden. "Mit der wienweiten Pickerl-Einführung haben wir jede Menge Platz im öffentlichen Raum gewonnen, sowohl den Autopendlerverkehr als auch den Parkplatzsuchverkehr deutlich reduziert und damit einen Meilenstein für den Klimaschutz erreicht", jubelt Planungsstadträtin Ulli Sima (SP).
Rückgang um 68 Prozent
Das würden auch die Ergebnisse der Evaluierung zeigen: "Viel weniger Autos ohne Wiener Kennzeichen und eine deutlich spürbare Reduktion der Stellplatzauslastung in den Erweiterungsbezirken, an Hotspots sogar um bis zu 68 Prozent." Für Begrünungs- und Entsiegelungsprojekte oder auch für den Radverkehr würde es jetzt mehr Platz geben. Konkrete Projekte sind aber noch wenig vorhanden.
Viel Asphalt, wenig Plan
In Flächenbezirken wie Wien-Liesing oder Wien-Donaustadt liegen nun riesige Asphaltflächen frei, Parkspuren stehen leer. Was damit passiert ist noch offen. Fakt ist: Schon vor einem Jahr hieß es, dass ein Drittel der Auto-Stellplätze hinfällig werden – das sind laut den Wiener Grünen über 70.000 Parkplätze.
Mühlen mahlen langsam
In Wien-Liesing sind laut Stadt seit der Pickerl-Einführung um 18 Prozent mehr Parkplätze frei. Laut "Standard" wurde die MA 18 bereits mit der Entwicklung eines Konzepts für den Bezirk beauftragt.
Radwegen und Grünflächen
In der Donaustadt werden heuer weitere Radwege gebaut, wie auf der Wagramer Straße oder der Erzherzog-Karl-Straße. Für viele freie Flächen fehlt aber noch ein detailiertes Konzept. In Wien-Hietzing soll laut "Standard" zumindest die Altgasse neu gestaltet werden, weil Stellplätze nicht mehr benötigt werden. In Wien-Floridsdorf wurde ein Projekt in der Schleifgasse fixiert: Eine Fläche von 450 Quadratmetern soll begrünt werden, dazu kommen Straßenmöbel. Ein ähnliches Projekt gibt es auch in der Siegfriedgasse.
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