Die Tunnel in den beliebten Urlaubsändern Italien und Kroatien sind längst nicht so sicher, wie sie laut EU-Vorgaben sein müssten. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Mobilitätsclub und ADAC. "Von 16 überprüften Straßentunneln erfüllte über die Hälfte nicht einmal die von der EU per Richtlinie vorgegebenen Mindeststandards. Große Unterschiede existieren hier zwischen den Ländern: Während Österreich vorbildlich sanierte Tunnel vorweisen kann, fallen die in Italien durchleuchteten Anlagen im Hinblick auf ihre Sicherheit deutlich ab", so David Nosé, Verkehrstechniker des ÖAMTC.
Die fünf überprüften österreichischen Straßentunnel (Gleinalm-, Klauser-, Oswaldiberg-, Hiefler- und Perjentunnel) erfüllten die gesetzlichen Anforderungen zum Teil über das nötige Maß hinaus. Anders als in Österreich wiesen Tunnel in Kroatien und Italien teilweise erhebliche Mängel auf.
Viel Nachbesserungsbedarf
Die Lage ist besorgniserregend: "In Italien erfüllten gleich sieben von acht Tunneln die Mindestanforderungen der Richtlinie nicht", fasst Nosé zusammen. "Vor allem in puncto 'Ereignisbeherrschung' wurden sämtliche getestete Tunnel in Italien negativ bewertet." Bedenklich sind auch die zum Teil schlechten Bewertungen in Bezug auf "Selbstrettung" und "Prävention". Und in Kroatien findet sich neben zwei ordentlich ausgebauten Tunneln eine Röhre, nämlich der Tunnel Učka, mit dringendem Nachbesserungsbedarf.
Zu den häufigsten festgestellten Mängeln der Tunnel zählen zu wenige Pannenbuchten, das Fehlen einer Löschwasserversorgung sowie zu große Abstände zwischen den Notausgängen. Diese können sich im Notfall fatal auswirken. "Fehlt der Zugang zu Löschmöglichkeiten, können sich Brände, die von Fahrzeugen ausgehen, rasch ausbreiten", weiß der Verkehrstechniker.
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