Der neue Sprinter ist vollvariabel

6 Jahre, 2 Monate her - 07. Februar 2018, autobild
Der neue Sprinter ist vollvariabel
Mercedes legt den Sprinter neu auf. Die Ausstattung reicht von puristisch bis vollvernetzt. AUTO BILD hat alle Infos! Plus: Sitzprobe.

Vorstellung: Sprinter-Design von Mercedes-Pkw inspiriert

Neuauflage des Mercedes Sprinter: Anders als den Vorgänger haben die Stuttgarter Ingenieure die neue Generation des Transporters ohne VW-Unterstützung entwickelt. Beim Design lässt sich der Transporter von den Pkw der Marke inspirieren. Das Gesicht bekommt feinere Linien – besonders fallen die im Vergleich zum Vorgänger deutlich schmaleren LED-Scheinwerfer auf, optional mit Voll-LED-Technik. Der Kühlergrill steht weniger hervor und fügt sich stimmig in die Front ein. Je nach Ausstattung gibt es eine unlackierte oder eine in Wagenfarbe lackierte Stoßstange. Seitlich findet sich stets eine Rammschutzleiste aus schwarzem Plastik. Der Transporter kommt mit drei verschiedenen Radständen und vier verschiedenen Aufbaulängen zum Händler. In Verbindung mit den unterschiedlichen Getriebevarianten, Motoren und Ausstattungen sollen laut Mercedes bis zu 1700 Kombinationen möglich sein.

Innenraum: Ein Nutzfahrzeug wird bequem (UPDATE!)

Wer an den Innenraum eines Nutzfahrzeugs denkt, der stellt sich ein möglichst funktionales, unspektakuläres Cockpit mit viel grauem Plastik vor. Das trifft beim neuen Sprinter aber nur in der Basisversion zu, dort herrscht graues Hartplastik. Das Lenkrad ist ergonomisch geformt. Die Seriensitze sind für einen Transporter aber ungewöhnlich bequem. Der Fahrersitz lässt sich siebenfach verstellen, der Co-Pilot dagegen muss mit einer einfachen Verstellung nach vorne und hinten vorliebnehmen. Die Serie besitzt kein Radio, eine Vorbereitung mittels eines verblendeten DIN-Schachts ist aber wählbar. USB-Buchsen ermöglichen das Handy-Aufladen während der Fahrt. Aber was soll beim neuen Sprinter denn jetzt alles anders sein, wie Mercedes verspricht? Nachdem das Nutzfahrzeug auch als Shuttle oder Campingfahrzeug genutzt wird, sind die höheren Ausstattungen der Clou. Hier vergisst der Insasse, dass er gerade in einem Fahrzeug sitzt, mit dem man Ziegelsteine oder Werkzeug kutschieren könnte. Der Innenraum ist hochwertig gestaltet. Der Fahrer steuert den großen Transporter mit einem Multifunktionslenkrad, ähnlich dem der E- und S-Klasse. Bei Automatikfahrzeugen wandert der Fahrstufenwahlhebel nun auch im Sprinter hinter das Volant. Dahinter befinden sich zwei klassische, analoge Rundinstrumente, getrennt von einem hochauflösenden Bildschirm. Die Mitte des Armaturenbretts beheimatet je nach Wunsch einen 7- oder 10,25 Zoll großen Touchscreen, gerahmt in Klavierlackoptik. Beide Bildschirme zusammen bringen das aus der neuen A-Klasse bekannte Infotainmentsystem MBUX in den Sprinter. Neben klassischen Funktionen wie der Navigation oder der Freisprecheinrichtung kommt so eine intelligente Sprachsteuerung in den Sprinter. Besonders interessant wird das System für Camper. MBUX soll in Zukunft auch die Schaltzentrale des Wohnmobils werden. Mittels einer App lassen sich dann auch der Wasserstand oder die Ladung der Zweitbatterie auf dem Handy überprüfen. Die Komfortsitze in der hohen Sprinterausstattung sind noch bequemer als die Basissitze. Sie lassen sich elektrisch verstellen und besitzen eine Memoryfunktion für bis zu drei Fahrer.

Auf Wunsch hat der Sprinter modernstes Infotainment an Bord

Optional bietet Mercedes im neuen Sprinter auch USB-C-Buchsen an, daneben gibt es auch einen Spannungswandler fürs Führerhaus. Damit lassen sich die 12 Volt Bordspannung auf 220 Volt transformieren und so Geräte mittels klassischem Steckdosen-Stecker betreiben. Optional stehen bequemere Sitze für den neuen Sprinter in der Preisliste.

Das gibt es im Laderaum: Der Laderaum lässt sich mit drei verschiedenen Bodenbelägen bestellen. Serie ist der klassische Metallboden. Je nach Anwendungsbereich gibt es zudem auch einen Leichtbauboden aus Kunststoff und einen robusten Holzboden. Der Kunststoffboden spart laut Mercedes bis zu 18 Kilogramm gegenüber dem für extreme Belastungen ausgelegte Holzboden ein. Im neuen Transporter sollen dank der nun beladbaren Radkästen eine Ladefläche von bis zu 17 Kubikmeter zur Verfügung stehen. Gesichert wird die Ladung über Zurr-Ösen. Versionen, die für Personentransport verwendet werden, können mit bis zu 20 Sitzplätzen ausgestattet werden.

Ausstattung: Frontantrieb für den Sprinter

Der neue Sprinter wird mit Front-, Hinterrad- und zuschaltbarem Allradantrieb auf den Markt kommen. Die Version mit Frontantrieb besitzt wegen der fehlenden Kardanwelle eine 80 Millimeter niedrigere Ladekante als Modelle mit Heck/Allrad-Antrieb. Zudem wiegt der frontgetriebene Sprinter bauartbedingt 50 Kilogramm weniger. Auch an Assistenzsystemen hat Mercedes nicht gespart. Optional erhält der Sprinter Kameras, die eine 360-Grad Ansicht auf dem Display des Infotainments wiedergeben. Auch eine Rückfahrkamera mit Bild im Innenspiegel ist bestellbar. Außerdem verbauen die Schwaben ihre Spurhalte-, Aufmerksamkeits-, Brems- und Abstandsassistenten aus dem Pkw-Segment im neuen Transporter. Serienmäßig ist der Seitenwindassistent. Der Sprinter soll in mehreren Versionen erhältlich sein. Dabei variiert der Radstand zwischen rund 3,25 Meter (3.250 Millimeter) und 4,33 Meter (4.325 Millimeter). Auch eine 5,5-Tonnen-Version wird es wieder geben. Die neue Generation des Sprinter soll laut Mercedes auch den Transport frischer Lebensmittel erleichtern. Innerhalb des Laderaums können drei Klimazonen eingerichtet werden. Damit wird es möglich, in einem Fahrzeug gekühlte, gefrorene und Lebensmittel mit Umgebungstemperatur zu transportieren. Ist die Lieferung beim Kunden angekommen, zeigt ein Lichtsystem dem Fahrer an, welche Produkte er aus welchem Fach holen muss. Zum Marktstart im Juni 2018 wird dieses System jedoch noch nicht verfügbar sein.

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