Das ist neu beim Mercedes E-Klasse T-Modell

1 Jahr, 5 Monate her - 20. Juni 2023, autobild
Das ist neu beim Mercedes E-Klasse T-Modell
1978 kam das T-Modell des Mercedes W 123 auf den Markt. Über eine Million gebaute Kombis und 45 Jahre später präsentieren die Stuttgarter die siebte Generation des E-Klasse T-Modell!

Mercedes ist früh dran mit seinem Oberklasse-Kombi: Während BMW gerade erst den neuen 5er enthüllt hat, müssen Audi-Fans auf den neuen A6 (der vermutlich nicht mehr A6 heißen wird) noch warten. Mercedes hingegen präsentiert nur wenige Wochen nach der Limousine direkt das T-Modell der E-Klasse.

Die Baureihe 214 nimmt dabei eine ganz besondere Rolle ein, denn es wird die letzte E-Klasse auf einer neu entwickelten Verbrenner-Plattform sein.

Design: Neues E-Klasse T-Modell ist ein Shooting Brake

Dazu passt die sehr moderne Optik der E-Klasse. Das Design polarisiert: Beleuchteter Kühlergrill im EQ-Stil (optional), Scheinwerfer (serienmäßig mit LED) mit zwei geschwungenen Lichtelementen pro Seite, die das Vieraugen-Gesicht völlig neu interpretieren, bündige Türgriffe und mehr. All das übernimmt das T-Modell von der Limousine. Wirkliche Überraschungen gibt es nicht. Auch die drei Lines "Avantgarde", "Exclusive" und "AMG" kennen wir schon.

Im Profil fällt die dynamische Dachlinie mit der geneigten Heckscheibe auf. Mercedes, aber auch andere Hersteller, würden wohl Shooting Brake dazu sagen. Die Zeiten des kastigen T-Modells sind spätestens seit dem S 212 Geschichte. Am Heck übernimmt der Kombi die zweigeteilten Rückleuchten mit auffälliger Stern-Grafik von der Limousine. Die Reflektoren befinden sich in der Heckschürze und sollen so eine besonders breite Öffnung ermöglichen.

615 bis 1830 Liter Kofferraumvolumen
Ein entscheidendes Kaufkriterium beim Kombi ist das Kofferraumvolumen. Die Heckklappe öffnet und schließt serienmäßig auf Knopfdruck. "Easy Pack" nennt Mercedes das. Dahinter verbergen sich 615 bis 1830 Liter Stauraum (Plug-in-Hybrid: 460 bis 1675 Liter). Ein ordentlicher Wert, doch der Vorgänger bot sogar 640 bis 1820 Liter. Von den 695 Litern eines S 212 will ich gar nicht erst anfangen. Die kastige Form, Sie wissen schon. Ein paar Liter sind sicherlich der elegant sportlichen Form und dem daraus resultierenden cw-Wert von 0,26 zum Opfer gefallen.

An den Abmessungen kann es jedenfalls nicht liegen, denn das neue E-Klasse T-Modell ist in allen Dimensionen leicht gewachsen. 4,95 Meter Länge (plus 4 Millimeter), 1,88 Meter Breite (plus 28 Millimeter) und 2,96 Meter Radstand (plus 22 Millimeter) sind eine Ansage.

Abmessungen auf einen Blick

Länge: 4949 mm (S 213: 4945 mm)
Breite: 1880 mm (S 213: 1852 mm)
Höhe: 1469 mm (S 213: 1468 mm)
Radstand: 2961 mm (S 213: 2939 mm)

Innenraum: viel Platz und Hightech-Cockpit

Das Plus beim Radstand und in der Breite soll vor allem den Insassen zugutekommen. Mercedes verspricht mehr Knie- und Beinfreiheit und mehr Ellenbogenbreite als beim 213er. Bei der Sitzprobe überzeugt das Platzangebot auf ganzer Linie: Sowohl vorne als auch hinten sitze ich mit 1,83 Meter Körpergröße ausgesprochen bequem. Für maximale Variabilität lassen sich die Rücksitze elektrisch im Verhältnis 40/20/40 umklappen.

Bereits von der Limousine bekannt, im T-Modell aber nicht weniger beeindruckend, ist das Cockpit mit MBUX-Superscreen. Der besteht aus einem 12,3 Zoll großen digitalen Instrumentendisplay, einem 14,4 Zoll großen Infotainmentdisplay und einem optionalen Beifahrerdisplay (MBUX Premium Plus), das ebenfalls 12,3 Zoll misst.

Wird das Beifahrerdisplay nicht geordert, gibt's keinen Superscreen – dann schwebt der Infotainmentbildschirm in der Mitte, und der Beifahrer blickt auf ein Zierteil. Hinter der imposanten Cockpitlandschaft verbirgt sich eine neue Elektronikarchitektur, die alle Rechenprozesse in einer einzigen Kontrolleinheit zusammenfasst, damit die Datenströme schneller fließen.

Ausstattung: TikTok und mehr in der E-Klasse

Und wo wir gerade schon bei Infotainment sind: In puncto Unterhaltung hat die E-Klasse einiges zu bieten. 4D-Surround-Soundsystem von Burmester mit neuer Soundvisualisierung und eine nochmals verbesserte Sprachsteuerung (jetzt auch ohne Aktivierungswort) sind nur zwei der zahlreichen Features.
Über den neuen App-Store sind Drittanbieter-Apps wie TikTok, Angry Birds oder Zoom erhältlich. Dadurch mutiert die E-Klasse auf Wunsch zur Business-Klasse, denn die optionale Selfie-Cam kann beispielsweise für Videokonferenzen (nur im Stand) genutzt werden. Das Angebot an sogenannten Drittanbieter-Apps soll, laut Mercedes, stetig erweitert werden.

Zur Entspannung soll künstliche Intelligenz beitragen, die helfen soll, die beliebtesten Komforteinstellungen als Routinen zu erlernen und zu automatisieren.

Auch bei den Fahrerassistenzsystemen hat Mercedes noch mal nachgelegt und das serienmäßige Angebot bei der E-Klasse erweitert. Unter anderem sind Limousine und T-Modell für autonomes Ein- und Ausparken nach Level 4 vorbereitet. Wer die elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung ordert, kann mit dem T-Modell bis zu 2100 Kilo (gebremst) und maximal 750 Kilo ungebremst ziehen. Die Stützlast ist mit 80 Kilo angegeben.

Motoren: nur Vierzylinder zum Marktstart

Zum Marktstart in ein paar Monaten bietet Mercedes die E-Klasse ausschließlich mit Vierzylindermotoren an. Doch bevor es einen Aufschrei gibt: Die Reihensechszylinder sollen nur wenige Monate später folgen, genauso die Diesel-Plug-in-Hybride. Die preisliche Basis bildet der E 200 mit 204 PS. Vorerst einziger Diesel ist der E 220 d mit 197 PS. Die Verbrenner sind Mildhybride – allesamt mit integriertem Startergenerator (ISG), neuer Batterie und einem stärkeren E-Motor, der jetzt 17 statt zuvor 15 kW leistet.

Plug-in-Hybrid mit 113 Kilometer Reichweite

Daneben wird es den E 300 e mit 312 PS Systemleistung und einem 25,4 kWh großen Akku geben, für den Mercedes eine vollelektrische Reichweite von 113 Kilometern verspricht. Serienmäßig gibt es einen 11-kW-Onboard-Lader, optional kann ein 55-kW-DC-Lader geordert werden.

Alle Versionen werden serienmäßig mit der überarbeiteten 9G-Tronic gekoppelt. Das Agility-Control-Fahrwerk ist mit einer Einkammer-Luftfederung an der Hinterachse ausgestattet. Gegen Aufpreis ist die Luftfederung Airmatic mit kontinuierlicher Verstelldämpfung zu haben.

Preise: Mercedes E-Klasse T-Modell ab etwa 60.000 Euro
Offiziell verrät Mercedes noch keine Preise, doch das Plus an Ausstattung bedeutet im Umkehrschluss auch einen höheren Basispreis. AUTO BILD geht davon aus, dass das neue E-Klasse T-Modell um die 60.000 Euro kosten wird.

Fazit von Jan Götze
Mercedes E-Klasse? Für mich nur als Kombi! Das T-Modell bietet viel Platz, eine breite Motorenpalette und ist vollgestopft mit Technik. Im Dreikampf mit Audi und BMW hat Mercedes ordentlich vorgelegt!

Uunterstützen die Ukraine