In Brasilien bietet Volkswagen den T-Cross schon seit Sommer 2020 als schickes SUV-Coupé an. Dort heißt die Baureihe "Nivus". Jetzt wurde die europäische Variante vorgestellt – mit neuem Namen: Taigo. Dank des Anfangsbuchstabens "T" fügt der sich besser in die Reihe der anderen SUVs im Programm der Wolfsburger ein. Außerdem wurde das Design angepasst, es gibt mehr Ausstattung inklusive einer sportlichen R-Line und mehr Auswahl bei den Motoren. Gebaut wird er im spanischen Pamplona. Marktstart für den neuen Volkwagen Taigo ist ab Dezember 2021, was er kostet steht aber schon fest. Die Basis gibt es für 19.350 Euro (mit Rabatt gut 4000 Euro günstiger). Die Preise im Überblick:
Optik: Eleganter und sportlicher als der T-Cross
Das Design ist deutlich weniger verspielt als beim T-Cross. Stattdessen wirkt der Taigo sportlicher und eleganter – nicht nur wegen der abfallenden Dachlinie. Das kommt bei unserem Fotofahrzeug in der R-Line-Ausstattung (wird für den T-Cross nicht angeboten) natürlich besonders gut zum Tragen. Die grimmig schauenden LED-Scheinwerfer sind in den höheren Ausstattungen mit Matrix-LED-Technik und durchgehendem Leuchtenband ausgestattet, wie es die meisten neuen VW-Modelle haben. Die Schürze prägt ein großer mittiger Lufteinlass.
Neben der neuen Form des Hecks fällt hier vor allem die veränderte Lichtsignatur auf. Sie ist flacher als beim SUV-Bruder mit regulär geformter Rückseite. Die Verwandtschaft bleibt aber erkennbar, schließlich sind die Lichtelemente auch beim SUV-Coupé auf einem schwarzen Element untergebracht. Die Heckschürze wiederum ist eigenständig, beim gezeigten R-Line-Modell macht sie naturgemäß besonders viel her, denn ihr Design hebt sich noch einmal von dem der anderen Ausstattungen ab. Sie ist in Wagenfarbe lackiert, ein schwarzer Einsatz mit chromfarbenen stilisierten Endrohrblenden wird nach oben hin von einem durchgehendem Reflektor abgeschlossen. Darunter befindet sich ein schwarzer Diffusor. Nicht ganz ins Bild passt die Beplankung. Bei der R-Line werden nur die Radhäuser von diesem eher robusten Merkmal eingefasst, in den anderen Ausstattungen sind auch Schweller und Schürzen mit einbezogen.
Abmessungen: Mit Anhängerkupplung und bis zu 1200 Kilo Anhängelast
Wie der T-Cross steht auch der Taigo auf VWs Kleinwagenplattform MQB-A0, er ist aber länger und flacher. Trotz der coupéhaften Form bietet das Auto allerdings ähnlich viel Platz im Kofferraum. Der Taigo fasst 438 Liter, beim T-Cross variiert das Volumen wegen der verschiebbaren Rückbank zwischen 385 und 455 Liter. Kurioserweise gibt es eine abnehmbare Anhängerkupplung für das Kleinwagen-SUV, je nach Motor können bis zu 1200 Kilo gezogen werden. Die Abmessungen im Überblick:
Innenraum: Ein Digitalcockpit ist im VW Taigo Serie
AUTO BILD hat bereits die Sitzprobe im neuen Taigo gemacht. Der Innenraum gleicht dem des aktuellen Polo. Ein digitaler Tacho ist serienmäßig. In der Basis misst er acht Zoll, optional wächst er auf 10,25 Zoll. Auf einer Sichtachse daneben ist das Zentraldisplay fürs Infotainment. Bei unserem Fotofahrzeug ist mit 9,2 Zoll Bildschirmdiagonale die größte Variante verbaut. So groß wird das Display auch nur gegen Aufpreis, ansonsten misst es, je nach Ausstattung, serienmäßig 6,5 Zoll oder acht Zoll.
Dahinter steckt natürlich VWs aktuelles MIB3-System mit eSim. Smartphones lassen sich per Apple CarPlay oder Android Auto verbinden, je nach Ausstattung auch kabellos. Was die Steuerung der Klimaanlage angeht: Keine Sorge! Die digitale Bedieneinheit ist optional, serienmäßig wird die Temperatur analog eingestellt. Die Materialien im Innenraum sind allesamt gut für diese Klasse, das Armaturenbrett ist beispielsweise immer in Softtouch ausgeführt.
Trotz abfallender Dachlinie überraschend viel Platz
Die spannende Frage bei dieser Dachform ist doch aber: Wie sitzt man im Fond? Überraschenderweise gibt es hier mehr Platz als erwartet. Dafür gibt es zwei Gründe. VW hat die Sitzbank etwas abgesenkt und so richtig steil fällt das Dach erst ab der C-Säule ab, also hinter den Passagieren. Mit 1,65 Metern Körpergröße hat man hier massig Platz, zu groß sollte man allerdings auch nicht sein. Ab 1,85 Meter macht es auf längeren Fahrten wahrscheinlich keinen Spaß mehr, hinten zu sitzen.
Ausstattung: Optional gibt es ein Panorama-Aufstelldach
Auch die Assistenz- und Sicherheitsausstattung ist analog zum Polo. Serienmäßig gibt es beispielsweise einen Center-Airbag zwischen den Vordersitzen, einen Spurhalteassistenten und ein Umfeldbeobachtungssystem mit Kollisionswarner. Optional kann das SUV-Coupé teilautonom fahren. Für den Taigo wird es vier Ausstattungslinien geben, eine mehr als für den T-Cross, weil das neue Modell vom Start weg auch in der sportlichen R-Line zu haben ist. Natürlich kann man auch noch einige Kreuze bei der Sonderausstattung machen, es gibt beispielsweise gegen Aufpreis ein Panorama-Aufstelldach oder eine Differentialsperre. Das sind die Highlights der verschiedenen Linien:
Motoren: Im Programm sind ausschließlich Benziner
Für den Taigo bietet VW einen Dreizylindermotor und einen Vierzylinder an, allesamt Benziner, einen Diesel gibt es nicht. Beim Einliter-Dreizylinder gibt es zwei Leistungsstufen. Die schwächere Variante leistet 95 PS und 175 Nm, geschaltet wird immer über ein Fünfgang-Getriebe, die stärkere Version hat 110 PS und glatte 200 Nm. Hier stehen eine Sechsgang-Schaltung oder ein Siebengang-DSG zur Wahl. Mit einem Zylinder mehr und 1,5 Liter Hubraum wird die stärkste Version angeboten. Sie leistet 150 PS und 250 Nm, das Siebengang-DSG ist hier serienmäßig.
Technische Daten
VW Taigo 1.0 TSI (95 PS)
VW Taigo 1.0 TSI (110 PS)
VW Taigo 1.5 TSI
Fazit
Katharina Berndt
Optisch finde ich den Taigo schöner als den T-Cross, er ist edler, weniger verspielt und besser ausgestattet. Außerdem gefällt mir, dass VW sich traut, einen eigenen Impuls zu setzen. Denn in der Kleinwagen-Klasse ist der Taigo das aktuell einzige SUV-Coupé.
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