Vorstellung: Leak zeigt Golf 8 ungetarnt
Der VW Golf 8 wurde Anfang August 2019 geleakt. Die entsprechenden Bilder sind im "Worldscoop"-Forum aufgetaucht. Sie sollen von einem Shooting in Madrid stammen. Die Fotos zeigen: Der Golf bleibt seiner Grundlinie treu, auch die Abmessungen scheinen sich kaum zu verändern. Die weit heruntergezogene Front orientiert sich am kleinen Bruder Polo. Die Scheinwerfer werden zum Kühlergrill schmaler, behalten aber die Vieraugen-Optik und werden weiter in den Kotflügel hineingezogen. Die Schürze darunter ist anders gestaltet und mit horizontalen Elementen in Wagenfarbe ausgestattet. Am Heck verändert sich vor allem die Form der Rückleuchten – sie verjüngen sich zur Mitte hin und wirken wie eine Mischung aus dem aktuellen Golf und dem SUV T-Roc. Erlkönigbilder haben bereits gezeigt, dass der Golf 8 anscheinend eine Leuchtgrafik mit vier einzelnen Punkten bekommt. Die Rücklichter erinnern an das 2017 präsentierte Leuchtenkonzept von Volkswagen. Die Reflektoren sind schmaler gestaltet und bilden nun optisch eine Linie mit der Oberseite des Kennzeichen-Ausschnitts.
Premiere und Marktstart
Der Golf 8 wird am 24. Oktober 2019 auf einem eigenen Event in Wolfsburg präsentiert. Im April war bekannt geworden, dass Volkswagen den Golf unbedingt bis Ende 2019 vorstellen möchte, wenn nötig, vorerst nur mit einer Grundausstattung. Das berichtete "Spiegel Online" und beruft sich dabei auf interne Papiere des VW-Konzerns. Demnach sollen ungelöste Entwicklungsprobleme dazu führen, dass zahlreiche technische Features erst später für den Golf 8 verfügbar seien. Als Auslöser für die Verzögerung des Golf 8 werden nach AUTO BILD-Informationen technische Probleme beim Infotainment genannt. Damit sorgt ausgerechnet der größte Innovationspunkt beim Golf 8, der Modulare Infotainment-Baukasten (MIB), für Verspätung. Tatsächlich ist der Marktstart für den neuen Golf für Dezember angesetzt.
Innenraum: Leak zeigt kaum Knöpfe
Der Innenraum des neuen Golf wurde geleakt! Das Bild, das auf Instagram zu sehen ist und angeblich aus der Autostadt Wolfsburg stammt, wurde durch das Fahrerfenster geschossen. Es zeigt ein auf den Fahrer ausgerichtetes Cockpit, bei dem die digitalen Instrumente scheinbar in das Zentraldisplay übergehen. Es sind kaum Knöpfe zu sehen, lediglich die Lichtbedieneinheit am linken Rand und die Tasten des Multifunktionslenkrad könnten analog sein – vielleicht handelt es sich aber auch um Touchflächen. Leider verdeckt das Lenkrad auf dem Foto die Klimabedieneinheit. Möglicherweise handelt es sich um die bereits in der Seat-Studie el-Born vorgestellten Touch-Slider. Grundsätzlich macht das Cockpit einen sehr reduzierten und modernen Eindruck. Zuvor haben offizielle Teaser bestätigt, dass auch der Golf eine neue Head-up-Display-Generation erhält. Die große Anzeigefläche, zieht sich von der linken A-Säule bis zum Beifahrer. So können im Navigationsmodus etwa Pfeile direkt auf die Straße gespiegelt oder wie bei einem Reiseführer Hinweise zu Gebäuden angezeigt werden
VW setzt auf Sprachsteuerung
Bei der Sprachbedienung will VW mindestens zur aktuellen Mercedes A-Klasse aufschließen – und sie am liebsten überholen. Sämtliche Funktionen des zukünftigen Golf können zwar per Touchscreen bedient werden, ein "Hey, VW" reicht aber schon aus, um dieselben Funktionen verbal zu steuern. Freie Sprachbefehle (z. B. "Ich bin müde") reichen aus, um zu einem Hotel in der Nähe gelotst zu werden, während Kollege Computer schon mal das Zimmer reserviert. Außerdem kann das System Entscheidungen für Routenvorschläge auf Nachfrage erklären ("Warum, VW, hast du diese Tankstelle vorgeschlagen?" – "Diese Tankstelle liegt auf der direkten Route"). Vom Hersteller definierte Kommandos gehören der Vergangenheit an: Dank künstlicher Intelligenz soll die Software ständig dazulernen und frei gesprochene Sätze immer besser interpretieren können. Im Laufe der Zeit soll das System den Nutzer und seine Vorlieben besser kennenlernen und dieses Wissen für individuelle Routenvorschläge nutzen. Wie Mercedes will auch Volkswagen die Software selbst schreiben – bei aller Euphorie über die digitale Revolution wollen die Wolfsburger keine Abhängigkeit von Amazon, Google oder Apple riskieren.
Das System funktioniert wie ein Smartphone
Meldet sich der Fahrer mit seiner Volkswagen User-ID über sein Handy bei seinem Golf an, übernimmt das System vorkonfigurierte Einstellungen für Homebildschirm, Sitze und Ambientelicht. Die Einstellungen werden unter der persönlichen ID abgespeichert und lassen sich dann in anderen Fahrzeugen abrufen. Ähnlich wie mit einer Apple-ID lassen sich per VW-ID auch Apps für Streamingdienste oder Navigation aus einem Store laden – mit ihnen wird dann das Infotainmentsystem erweitert.
Diese Apps können getestet, gemietet oder gekauft werden. Auf dem Homebildschirm werden Menüpunkte wie "Navigation" oder "Anrufe" mit dem Finger wie Karteikarten aufgezogen. Bei Bedarf lassen sich die Menüs auch hervorheben oder auf dem ganzen Bildschirm darstellen. Hat man das beispielsweise gerade mit der Navigation gemacht, kann man trotzdem das Menü für Telefonate in einem kleinen Fenster aufrufen – die Karte tritt dann in den Hintergrund, ohne komplett zu verschwinden.
Preis: Golf wird nicht teurer
Bei so viel neuer Technik müssen doch die Preise steigen, oder? Nix da, sagt VW. Und gibt den Preisvorteil der Technikplattform, auf der mittlerweile alle Modelle vom Polo bis zum Mega-SUV Atlas in den USA basieren, an den Kunden weiter. Der Golf wird nicht teurer, startet mit besserer Ausstattung und serienmäßig fünf Türen bei knapp 18.000 Euro.
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