Für viele Fahranfänger steht irgendwann die Anschaffung des ersten eigenen Autos an. Wer nicht auf spendable Erziehungsberechtige oder Verwandte zurückgreifen kann, entscheidet sich in der Regel für einen Gebrauchten. Um unangenehme Folgenkosten zu reduzieren, sollte der Gebrauchtwagen zuverlässig sein. Dazu fünf Tipps in der Klasse unterhalb von 10.000 Euro, orientiert an der Platzierung im aktuellen TÜV-Report (Altersklasse 6 bis 7 Jahre).
VW Golf Sportsvan
Vermutlich steht der 4,43 Meter lange VW Sportsvan nicht ganz oben auf der Liste von jungen Menschen. Dem höher gelegten Golf-Derivat hängt trotz der Namensbezeichnung doch eher ein altbackenes Image an. Hier lässt noch der Vorgänger Golf Plus grüßen. Das Platzangebot und die Variabilität sind aber gut; das Motorenangebot reicht von 63 kW/83 PS bis zu 110 kW/150 PS. Der Sportsvan schlägt sich über alle Jahrgänge bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) fast tadellos. Die Fahrzeuge absolvieren die HU im Vergleich zu allen untersuchten Fahrzeugen hinsichtlich der Kategorien „ohne“, „geringe“ und „erhebliche“ Mängel deutlich besser.
Suzuki SX4 S-Cross
Der 4,30 Meter lange Suzuki SX4 S-Cross gehört der Gattung handliche und übersichtliche SUV und sieht auch noch recht schick aus. Die Insassen können sich dank des 2,60 Meter langen Radstands über ordentliche Platzverhältnisse freuen. Die Motorenauswahl ist übersichtlich, ein 1,6-Liter-Saugbenziner mit 88 kW/120 PS und 1,6-Liter-Diesel mit ebenfalls 120 PS sind im Angebot. Für den Benziner steht alternativ zum manuellen Fünfgang-Getriebe auch ein CVT-Getriebe zur Wahl. Optional kann ein Allradsystem geordert werden. Der Suzuki SX4 S-Cross schlägt sich bei den TÜV-HU gut. Im Schnitt liegt er über den Ergebnissen aller untersuchten Fahrzeugen. Gebrauchtwageninteressenten sollten aber die Lichtanlage genau inspizieren und auf Ölverlust achten.
Mazda2
Es muss nicht immer VW Polo sein: Der Mazda2 (Typ DE, 2007 bis 2014) ist mit seiner Länge von 3,89 Metern ein kurzer Kleinwagen, der dank seiner Linienführung eine gute Figur abgibt. Vorne sitzt man recht kommod, sind die Gäste mittelgroß, reicht der Platz auch im Fond. Angeboten wurde der Mazda2 als Zwei- und als Viertürer. Wie für Stadtautos üblich, liegt der Fokus auch beim Mazda2 auf Benzinern. Wer eine eher gemächliche Fahrweise bevorzugt, der kommt bereits mit dem 1,3-Liter-Aggregat aus, das es mit 55 kW/75 PS und 62 kW/84 PS gibt. Schon durchaus flott ist man erst mit dem 75 kW/102 PS starken 1,5-Liter-Benziner unterwegs. Der letzte Jahrgang des Typ DE erreicht beim TÜV-Report unter den 6 bis 7-jährigen Gebrauchten eine solide Bewertung. Seine Mängelquote liegt unter dem Segmentdurchschnitt. Achten sollte man auf Lenkung und Fahrwerkskomponenten.
Mitsubishi ASX
Bei der Wahl „sexiest car“ hätte der Mitsubishi ASX sicherlich wenig Aussicht auf Erfolg. Der 4,30 Meter lange Crossover punktet eher durch innere Werte als mit schicken Formen. Die älteren Jahrgänge des seit 2010 erhältlichen und seitdem immer wieder gelifteten Japaners wirken eher unscheinbar. Das Platzangebot ist ordentlich, die Verarbeitung ebenfalls. Innen geht es eher robust als edel zu. Ein 1,6-Liter-Benziner leistet 86 kW/117 PS und ein 1,8 Liter-Diesel kommt auf 110 kW/150 PS. Automatikfreunde suchen nach dem 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS; dieser fuhr serienmäßig mit Allrad vor, optional war eine Automatik erhältlich. Der ASX absolviert die einzelnen Prüfungskategorien der HU besser als der Durchschnitt. Schwächen zeigt er bei der Bremsanlage und Bremsscheiben.
Toyota Auris
Der Toyota Auris (Typ E18, 2012 bis 2019) ist noch so ein Kandidat, der mehr durch Sein als Schein punktet. Als Fünftürer streckt sich der Kompakte auf eine Länge von 4,28 Metern, die Touring Sports genannte Kombiversion auf 4,56 Meter. Der Innenraum überzeugt durch mehr mit Funktionalität als Ambiente. Beim Platzangebot bewegt sich der Japaner auf Klassenniveau. Bei den Motoren dominiert der aus dem Prius stammende Hybridantrieb. Der kombiniert einen 1,8-Liter Benziner mit 73 kW/99 PS mit einem 60 kW/92 PS starken E-Motor. Die Gesamtleistung liegt bei 100 kW/136 PS, der Durchschnittsverbrauch bei 3,5 bis 3,9 Litern. Die TÜV-Prüfer finden wenig zu meckern. Die untersuchten Fahrzeuge kommen auf eine geringere Mängel-Fehlerquote als der Durchschnitt. Bei den Bremsbauteilen sowie bei der Beleuchtung gibt es jedoch leicht erhöhte Fehlerquoten. (SPX)
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