Schon im vergangenen Jahr hatte Renault den kommenden elektrischen Twingo (ab 2026) mit ersten Teaserbildern angekündigt. Dabei war noch gar nicht klar, wie und wo das erschwingliche Elektroauto – das Preisversprechen liegt bei etwa 20.000 Euro – entstehen soll. Eine gemeinsame Europa-Allianz mit Volkswagen und dem Stellantis-Konzern kommt nach der VW-Abfuhr nicht in Frage. Die Lösung finden die Franzosen wie so oft in China.
China scheint für viele Hersteller nach wie vor die einzige Möglichkeit zu sein, wirklich günstige Elektroautos zu bauen. Renault selbst hat vor allem mit der Konzerntochter Dacia gute Erfahrungen gemacht. So trägt der erfolgreiche Dacia Spring hierzulande seit Jahren das Prädikat: günstigstes europäisches E-Auto. Dabei handelt es sich technisch eigentlich um einen Dongfeng. Der Dacia Spring läuft seit jeher im chinesischen Wuhan vom Band.
Spring-Rezept auch beim Renault-Twingo?
Beim Renault Twingo soll es allerdings etwas anders laufen. Hier will Renault die Zügel bei Design und Technik in der Hand behalten. Schließlich handelt es sich um einen echten Klassiker der eigenen Marken-Historie. Und die schon präsentierte und viel gefeierte Optik soll bis hin zur Serienreife bestehen bleiben. Dennoch braucht es im harten Preiskampf die Hilfe aus China.
Final entwickelt und gebaut werden soll der kommende Renault Twingo aber in Europa – denkbar wäre das slowenische Werk in Novo Mesto. Dort liefen seit 2014 auch die technischen Geschwister Smart Fortwo/Forfour und Renault Twingo III vom Band. Auch wenn eine Partnerschaft mit Smart bisher nicht verkündet wurde – Smart-Mehrheitseigner Geely könnte auch beim neuen Renault Twingo eine wichtige Rolle spielen.
Renault-Tochter Ampère
Die 2023 gegründete Tochtergesellschaft Ampère, soll dabei für Renault die Transformation hin zur Elektromobilität für Renault beschleunigen. In ihrer Hand liegt also auch die Entwicklung und Planung des neuen elektrischen Einstiegsmodells Twingo. Die Franzosen ließen kürzlich sogar schon verkünden, dass Geely dabei helfe, die Projektentwicklung für den Kleinwagen zu beschleunigen und günstiger zu machen.
Geely ist unter anderem an Volvo, Polestar, Smart und dem britischen Sportwagenhersteller Lotus beteiligt. Trotz aller Elektro-Ambitionen ist sowohl für den Geely-Konzern als auch für Renault-Chef Luca de Meo das Verbrenner-Geschäft noch längst nicht am Ende. Das gemeinsame Joint Venture (Horse) soll sich in Zukunft um die Entwicklung von Motoren und Hybrid-Antrieben kümmern.
Fazit
Nach der Absage von VW holt sich Renault für die Entwicklung des günstigen Elektro-Kleinwagens Twingo Unterstützung vom chinesischen Geely-Konzern. 2026 soll das Einstiegsmodell für etwa 20.000 Euro zu haben sein. Gebaut werden soll es allerdings nicht in China, sondern auf europäischem Boden.
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