
Die Preise für Kleinwagen sind zwischen 2018 und 2024 um 34 Prozent gestiegen, im Kompaktsegment lag die Teuerung sogar bei 36 Prozent, wie die Unternehmensberatung Jato für Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien ermittelt hat.
Die größten Preissprünge gab es demnach in den Coronajahren 2020 bis 2022: Das Kleinwagensegment verzeichnete 2020 beispielsweise ein Plus von 10 Prozent beziehungsweise 1800 Euro gegenüber 2019. Zu den Preistreibern zählt auch der anhaltende Trend zum SUV: Für einen Crossover-Kleinwagen zahlen Käufer heute im Schnitt etwa 7700 Euro mehr als für eine klassische Limousine vergleichbarer Größe. 2018 lag der Aufpreis noch 2000 Euro niedriger.
Ein weiterer Faktor ist die Elektrifizierung. E-Fahrzeuge sind tendenziell teurer als vergleichbare Verbrenner und tragen damit zu den insgesamt steigenden Durchschnittspreisen bei. Besonders im Kleinwagen- und Kompaktsegment habe die wachsende Zahl von E-Modelle den Teuerungstrend verstärkt, weil Hersteller sie meist mit höherwertiger Ausstattung auf den Markt bringen. Für Österreich gilt der E-Auto-Faktor wegen der NoVA nur eingeschränkt.
Preise wie früher eine Klasse höher
Die Experten bezeichnen das Teuerungs-Phänomen allgemein als „Preis Migration“. Günstigere Modelle kosten demnach inzwischen so viel wie früher die teureren Varianten. Klassische Kleinwagen etwa sind heute auf dem Niveau der Kleinwagen-SUVs von 2018 und 2019. All das deutet der Studie zufolge darauf hin, dass der Markt sich grundlegend verändert: Kleinwagen, einst als günstige Einstiegsoption gedacht, sind finanziell auf dem Niveau früher höherklassiger Fahrzeuge angekommen. Hersteller, Händler und Verbraucher müssen ihre Strategien an diese neue Realität anpassen, so das Fazit.
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