Einige Wochen nach VW, Seat und Skoda, die ihre neue Kompaktwagengeneration bereits vorgestellt haben – der neue Octavia und der neue Golf 8 können bereits bestellt werden, der neue Leon steht ab 16. April beim Händler -, hat nun auch Audi die Karten auf den Tisch gelegt und den neuen A3 Sportback vorgestellt. Der kompakte Ingolstädter steht ebenfalls auf der weiterentwickelten Plattform (MQB evo). Mit 4,34 Metern Länge und 1,82 Metern Breite wächst die neue Generation um jeweils drei Zentimeter. Bei Radstand und Höhe hat sich nichts getan: Hier lauten die Maße nach wie vor 2,64 Meter und 1,43 Meter. Das Kofferraumvolumen von 380 bis 1.200 Liter liegt auf dem Niveau von Golf und Leon. Bei der Länge ordnet er sich genau dazwischen ein (VW: 4,28 m; Seat: 4,37 m).
Design
Optisch ist der neue A3 Sportback sofort als solcher zu erkennen. Außen war eindeutig Evolution statt Revolution angesagt. Die Front vereint Elemente des Q3 (Sportback) und des A1 Sportback. Der sechseckige Singleframe-Grill ist nun etwas tiefer und breiter gestaltet. Die flachen Voll-LED-Scheinwerfer verfügen über ein auffälliges Tagfahrlicht, das nach unten in den Stoßfänger gezogen wurde. Die Radhäuser wurden pro Seite um 1,5 cm weiter ausgestellt. Dank dem Breitenzuwachs von drei Zentimeter steht der A3 etwas stämmiger auf der Straße. Wie Golf und Leon wird es auch den Ingolstädter nur mehr als Fünftürer (Sportback) geben. Der Dreitürer ist Geschichte, eine Limousine wird etwas später nachgereicht, das Cabrio wurde gestrichen. Die LED-Rückleuchten erinnern ebenfalls an den A1 Sportback. Sie verfügen jedoch über eine Grafik, die etwas an die „Krallen“-Optik von Peugeot erinnert. Insgesamt bietet das Design also keine Überraschungen. Wenn der (noch) aktuelle und der neue A3 Sportback direkt nebeneinander stehen, ist die zusätzliche Dynamik aber ziemlich deutlich erkennbar.
Innenraum
Innen orientiert sich der neue A3 Sportback ebenfalls am Q3. Einige Unterschiede gibt es jedoch. So sind die Lüftungsdüsen anders angeordnet und der 10,1 Zoll große Touchscreen in der Mittelkonsole ist noch etwas stärker dem Fahrer zugeneigt. Das virtuelle Kombiinstrument und der Touchscreen in der Mittelkonsole sind serienmäßig an Bord. Auf Wunsch ist das „virtual cockpit“ in einer größeren Variante verfügbar – die digitalen Instrumente weisen optional eine Diagonale 12,3 Zoll auf. Der bündig in die Instrumententafel eingelassene Touchscreen bietet haptisches Feedback und lässt sich auch per Sprache steuern. Ab Mitte 2020 soll auch Amazons Sprachdienst "Alexa" für den A3 erhältlich sein. Positiv: Im Gegensatz zum Golf 8 setzt der Audi nicht komplett auf Touch- oder Sprachbedienung. Klimaanlage, Beleuchtung, Parkassistent oder Sitzheizung werden nach wie vor über „echte“ Knöpfe bedient. Das digitale Cockpit bietet in der Plus-Version Funktionen, wie die große Darstellung der Navigationskarte und drei verschiedene Ansichten, darunter eine Grafik mit sportlicher Optik. Auf Wunsch kommt ein Head-up-Display an Bord. Dank integrierter eSIM ist der Kompakte stets online, verfügt über einen WLAN-Hotspot (LTE) und kann Updates auch „over the air“ empfangen. In Sachen Vernetzung und Assistenzsysteme ist ebenfalls alles zu haben, was der MQB evo hergibt. Dazu zählen u.a. kabelloses Smartphone-Laden, Fernzugriff via App, Apple CarPlay und Android Auto (bald auch kabellos), teilautonomes Fahren bis 210 km/h, Echtzeit-Navi mit hochauflösender Google-Earth-3D-Ansicht oder Highend Soundsystem. Darüber hinaus kann der neue A3 Sportback mit der kostenlosen "MyAudi"-App und dem "Audi Connect"-Schlüssel per Android-Smartphone entriegelt und gestartet werden.
Motoren und Fahrwerk
In Europa startet der neue A3 Sportback mit drei Motorisierungen – einem 1.5 TFSI mit 150 PS sowie einem 2.0 TDI, der 116 PS oder 150 PS leistet. Die Anlauf-Motorisierungen fahren mit Frontantrieb vom Band. Als Kraftübertragung dient ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder die Siebengang S tronic (Doppelkupplungsgetriebe), deren Wählhebel – wie bei den Geschwistern - jetzt als kleiner Stummel (Shifter) ausgeführt ist. Kurz nach dem Marktstart erweitert Audi das Angebot sukzessive um weitere Motorisierungen, darunter elektrifizierte Antriebe und Versionen mit quattro-Antrieb. Hier lohnt ein Blick zu den anderen Konzernbrüdern. Für sie gibt es Benziner von 90 bis 190 PS – teils mit Mildhybrid (48 Volt) und einen 200 PS starken Diesel. Darüber hinaus wird es im A3 Sportback einen 245 PS starken Plug-in-Hybridantrieb mit rund 60 km E-Reichweite geben. Der neue S3 leistet 310 PS , der neue RS3 wird vom 400 PS starken Fünzylinder des RS Q3 (Sportback) befeuert.
Fahrwerk
Das Fahrwerk des neuen A3 Sportback – Vierlenker-Hinterachse erst ab 150 PS – soll ihn von den anderen Konzernmodellen abheben. Hier haben die Ingenieure viel Hirnschmalz in eine eigene Abstimmung investiert. Es ist eher sportlich ausgelegt, soll aber dennoch ausreichenden Fahrkomfort bieten. Auf Wunsch gibt es das Fahrwerk mit adaptiver Dämpferregelung, das gleichzeitig die Karosserie 10 Millimeter tiefer legt. Hier passt sich jeder Dämpfer permanent dem Straßenzustand, der Fahrsituation und der Einstellung im Fahrdynamiksystem Audi drive select an. Der Fahrer kann die Grundeinstellung der Dämpfer in den drei Modi comfort, auto und dynamic umschalten. Zudem stehen die bekannten Modi (comfort, auto, dynamic, efficiency und individual) zur Verfügung. Beim Sportfahrwerk – Serie in Verbindung mit S line Exterieur, sonst Option – liegt der Fokus verstärkt auf Dynamik. Aufgrund der strafferen Feder-Dämpfer-Abstimmung und der Tieferlegung um 15 Millimeter soll das Kompaktmodell hier einen besonders direkten Fahrbahnkontakt vermitteln.
Verfügbarkeit und Preis
Der Vorverkauf für den neuen A3 Sportback beginnt in Österreich noch im März 2020, die ersten Auslieferungen erfolgen bereits Anfang Mai. Der 1.5 TFSI mit 150 PS startet bei 28.900 Euro. Mittlerweile hat es bei Audi Tradition, dass es zum Marktstart ein spezielles Editionsmodell gibt. Der A3 Sportback edition one gibt sich u.a. durch Anbauteile in mattem Grau, abgedunkelte Matrix LED-Scheinwerfer und 18-Zoll-Räder in Titangrau zu erkennen. Das Interieur S Line mit neu entwickelten Sportsitzen samt integrierter Kopfstützen, Aluminium-Dekoren und eine Edelstahl-Pedalerie runden das Editionsmodell im Innenraum ab.
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