Die Friedenspflicht, in der Streiks nicht erlaubt sind, war in der Nacht auf Sonntag ausgelaufen.
„In allen Werken wird in nächster Zeit die Produktion temporär auf Eis liegen“, kündigte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger (55) am Wochenende in Wolfsburg an. Die IG Metall hatte bisher nur angekündigt, ab Anfang Dezember zu zeitweisen Arbeitsniederlegungen an allen Standorten aufzurufen.
Mit symbolischem Glockenschwingen markierte die IG Metall in der Nacht auf Sonntag zum ersten Advent demonstrativ das Ende der Friedenspflicht und stellte damit die Weichen für Arbeitskämpfe.
VW: Respektieren Streikrecht der Beschäftigten
„Volkswagen respektiert das Recht der Beschäftigten, an einem Warnstreik teilzunehmen. Deswegen hat das Unternehmen bereits im Vorfeld gezielt Maßnahmen ergriffen, die eine Notversorgung sicherstellen“, betonte ein Konzernsprecher von VW. Und fügte hinzu: „Wir wollen die Auswirkungen des Warnstreiks auf unsere Kunden, unsere Partner sowie unsere Industrieanlagen so gering wie möglich halten.“
Das Unternehmen setze weiterhin auf den konstruktiven Dialog mit der Arbeitnehmerseite, um eine nachhaltige und gemeinsam getragene Lösung zu erreichen. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zu ihrer nächsten Tarifrunde.
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Worum es im aktuellen Konflikt geht
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze bedroht.
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