Mit der Vorstellung der neuen Generation Transporter/Caravelle hat sich VW ziemlich viel Zeit gelassen, schließlich konnte der zur Legende gereifte Vorgänger T6.1 schon 2023 nicht mehr bestellt werden. Nach einer enorm in die Länge gezogenen, scheibchenweisen Veröffentlichung von Teaserbildern und Ankündigungen gibt es aber seit August 2024 zumindest die grundlegenden Informationen und erste Bilder.
Neben den Dieselmotoren in den Leistungsstufen 110/150/170 PS und dem 232 PS starken Plug-in-Hybrid (alle bereits bestellbar) wird VW die neue Transporter-Baureihe auch mit Elektroantrieb anbieten. Dabei gehen die Varianten über die des Ford E-Transit Custom hinaus, mit dem gemeinsam der neue VW Transporter entwickelt wurde.
Elektro auch mit Allradantrieb
Die an der Hinterachse sitzende Elektromaschine wird VW in drei Leistungsstufen anbieten. Los geht es bei 100 kW/136 PS, die mittlere Version ist mit 160 kW/218 PS bereits recht proper motorisiert. Im Gegensatz zu Ford hat VW allerdings auch noch eine besonders viel Fahrspaß versprechende Version im Angebot: Mit 210 kW/286 PS dürfte der Elektro-Bulli beim Sprint ziemlich gute Laune machen, Nutzfahrzeug hin oder her. Auch für den Anhängerbetrieb verspricht diese Maximal-Motorisierung ausreichend Reserven. Schöne Aussichten: VW kündigt für die Zukunft eine Version mit Allradantrieb – also zwei Elektromotoren – an.
In allen Leistungsstufen ist eine Batterie mit 64 kWh nutzbarer Kapazität installiert. Die zugehörige Reichweite verrät VW noch nicht, deshalb schielen wir kurz zu Ford: 327 Kilometer sollen es für den E-Transit Custom maximal sein, da wird der elektrische Bulli in ähnlicher Weise unterwegs sein. Zu einem späteren Zeitpunkt will VW außerdem eine Version mit reduzierter Leistung und kleinerem Akku anbieten, die sich für den Einsatz in Ballungsräumen eignet und preiswerter ausfällt.
Wärmepumpe und 230-Volt-Steckdosen
Ebenfalls bei Ford finden sich die von VW noch nicht kommunizierten Informationen zur Ladeleistung (maximal 125 kW am Schnelllader) und der serienmäßigen Wärmepumpe für effiziente Klimatisierung des Elektro-Bulli. Naheliegend bei einem Elektro-Nutzfahrzeug ist die Option, 230-Volt-Steckdosen zu installieren. Neben einer Steckdose im Fahrer-Sitzgestell lassen sich zwei weitere im Bereich der D-Säulen im Laderaum installieren. Die Maximalleistung gibt VW mit 2,3 kW an, was auch für größere Elektrowerkzeuge ausreicht.
Der neue VW Transporter misst nun 5.050 Millimeter in der Länge, was eine Zunahme von 146 mm im Vergleich zum Vorgängermodell T6.1 bedeutet. Der Radstand hat sich um 97 mm auf 3.100 mm vergrößert, die Langversion mit um 40 Zentimeter vergrößertem Radstand misst 5.450 mm in der Länge. Die Außenbreite beträgt nun 2.032 mm, 128 mm mehr als bei den Vorgängermodellen (ohne Außenspiegel). Zwischen den Radkästen ist die maximale Breite auf 1.392 mm angewachsen, sodass Europaletten problemlos verstaut werden können. Die Laderaumlänge am Boden des Transporters mit Normalradstand beträgt 2.602 mm, bei verlängertem Radstand erhöht sich die Laderaumlänge auf 3.002 mm. Das größte Stauvolumen der Modelle mit Normalradstand beträgt nun 5,8 Kubikmeter, während die Versionen mit langem Radstand und Hochdach bis zu 9,0 m³ fassen können. Der Transporter kann zudem mit bis zu sechs Sitzplätzen im Fahrgastraum und verschiedenen Trennwänden ausgestattet werden.
Wie bisher wird der Bulli auch als Caravelle für den komfortableren Personentransport verfügbar sein. Die Grundversion des neuen Caravelle bietet serienmäßig eine herausnehmbare Dreiersitzbank in der dritten Reihe und damit insgesamt neun Sitzplätze. Im Vergleich zu den Transporter-Versionen zeichnet sich der Caravelle durch veredelte Sitzstoffe, Seiten- und Curtain-Airbags im Fahrerhaus sowie ein Audiosystem mit zehn Lautsprechern aus. Das mittlere Ausstattungsniveau "Life" umfasst zusätzlich in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger, Außenspiegelgehäuse und Türgriffe, eine Klimaanlage, Armlehnen für den Fahrersitz, einen in der Höhe verstellbaren Beifahrersitz mit Lordosenstütze und Armlehnen, spezielle Dekorelemente, drei zusätzliche USB-Schnittstellen im Fahrgastraum sowie 16-Zoll-Alufelgen.
Marktstart und Preis
Zu den Preisen für die Elektrovarianten gibt es von VW noch keine Information. Der günstigste, vollverblechte Transporter der neuen T7-Generation startet mit dem 81-kW-Diesel bei 43.768 Euro. Je nach Variante liegt VW einige hundert Euro über den gleich motorisierten Versionen des Ford Transit Custom, was deshalb auch in diesem Hinblick eine erste Hausnummer verrät: Bei den Kölner Kollegen beginnt der Elektroeinstieg mit dem 100-kW-Kastenwagen bei knapp 58.000 Euro – daran kann man sich also schon einmal orientieren.
Fazit
Mit der Präsentation der neuen T7-Bullis als Transporter und Caravelle rücken auch die Elektrovarianten des VW-Kastenwagens in den Fokus. Die gibt es künftig mit bis zu 286 PS, außerdem stellt VW bereits jetzt eine elektrische Variante mit Allradantrieb in Aussicht. Die Preise für den Elektro-Bulli dürften im Bereich von 60.000 Euro starten.
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