(dpa/jr) In Papua-Neuguinea – einem der ärmsten Länder der Welt – werden nach dem ersten internationalen Gipfeltreffen der Landesgeschichte mehr als 280 Luxus-Autos vermisst. Drei Monate nach einem großen Asien-Pazifik-Gipfel im November 2018 sucht die einheimische Polizei nach zahlreichen Fahrzeugen, die eigens dafür angeschafft worden waren. Der Chef der zuständigen Abteilung, Dennis Corcoran, forderte am 13. Februar widerrechtliche Besitzer auf, die teuren Autos sofort zurückzugeben. "Jeder, der sich auf illegalem Weg Staatseigentum angeeignet hat, wird verhaftet und angeklagt." Für den Gipfel in der Hauptstadt Port Moresby hatte Papua-Neuguinea im Ausland zahlreiche Neuwagen bestellt. Darunter waren neben Luxus-SUVs verschiedener Hersteller auch 40 Maserati Quattroporte. Die Anschaffung sorgte vergangenes Jahr für viel Kritik. Der Polizei zufolge wurden nun zwar alle 40 Maserati zurückgegeben – 284 andere Autos aber (noch) nicht.
Luxus-Karossen jetzt vermutlich privat genutzt
Vermutet wird, dass viele Wagen jetzt privat genutzt werden. Ein Polizeisprecher: "Wir ermitteln derzeit noch. Wir wissen nicht, wo genau die Autos sind." An dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) hatten Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern teilgenommen, darunter auch aus China, Russland und der USA. Papua-Neuguinea gehört trotz vieler Bodenschätze zu den ärmsten Staaten der Welt. Korruption ist weit verbreitet. Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen liegt Papua-Neuguinea im weltweiten Vergleich auf Platz 153 (von 189).