Oktoberfest: Hunderte Führerscheine weg

5 Jahre her - 10. Oktober 2019, autobild
Oktoberfest: Hunderte Führerscheine weg
Beim Oktoberfest 2019 in München haben Hunderte betrunkene E-Scooter-Nutzer ihren Führerschein verloren. Generell wird die Gefahr von Alkohol auf E-Tretrollern unterschätzt.

Rund 6,3 Millionen Besucher, 7,3 Millionen verkaufte Maß Bier und eine insgesamt friedliche Wiesn: Organisatoren, Polizei und Feuerwehr haben eine positive Bilanz des Oktoberfestes 2019 in München gezogen. Weniger froh sind die Ordnungshüter dagegen über diese Zahlen: Genau 414 betrunkene E-Scooter-Fahrer wurden im Rahmen des zweiwöchigen Volksfestes angehalten, 254 von ihnen wurde der Führerschein abgenommen. Bei 13 der 21 Unfälle mit E-Scootern waren Fahrer alkoholisiert, 15 Menschen wurden dabei verletzt. Bereits vor dem Oktoberfest auf der Theresienwiese hatte die Polizei strenge Regeln festgelegt – unter anderem eine Sperrzone für die umstrittenen Gefährte.

Behörden warnen: E-Scooter sind kein Spielzeug

"Viele sehen die E-Scooter als Spielzeug, leider wird viel zu oft betrunken gefahren. Wer so etwas macht, gefährdet sich und andere. Und er setzt unter Umständen seinen Führerschein aufs Spiel", hatte Thomas Böhle, Münchner Kreisverwaltungsreferent, bereits zuvor gewarnt. Was viele Nutzer nicht wissen: Bei E-Scootern gelten die gleichen Promillegrenzen wie beim Autofahren: Ab 0,5 Promille liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, bei einem Erstverstoß gibt es zwei Punkte im Fahreignungsregister, 500 Euro Geldbuße und einen Monat Fahrverbot. Ab 1,1 Promille spricht man von einer Trunkenheitsfahrt, bei einem Unfall kann jedoch schon ein Wert ab 0,3 Promille als Trunkenheitsfahrt gelten. Für Fahrer unter 21 Jahren und solche in der Probezeit gilt sogar die Null-Promille-Regel. (hier gibt es mehr Informationen zur Rechtslage bei E-Scootern).

ADAC-Beobachtung: ein Viertel bricht die Regeln

Obwohl in Deutschland im europäischen Vergleich die strengsten Regeln für Elektro-Tretroller gelten, häufen sich die Meldungen über alkoholisierte Fahrten. So registrierte die Münchner Polizei bereits in den ersten vier Wochen nach der Genehmigung Mitte Juni rund 100 Fälle. Bei einer Feldbeobachtung des ADAC in Berlin, Hamburg, München, Köln, Stuttgart, Heidelberg kam heraus, dass sich von den 4000 beobachteten Fahrern etwa ein Viertel nicht an die Regeln hielt – vor allem in den Abendstunden.

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