Dabei steckt da noch nicht einmal der stärkste der drei verfügbaren Motoren unter der Haube, sondern „nur“ der mittlere, aber völlig ausreichende Benziner mit drei Zylindern und 115 PS/200 Nm. Das Wort Diesel findet man in der Preisliste nicht mehr und auch eine etwaige Elektrifizierung (die oft bei Modellüberarbeitungen eingeführt wird) ist kein Thema. Neben der Motorisierung, die hier im Video-Fahrbericht zum Einsatz kommt, hat man noch die Wahl zwischen der 20 PS schwächeren Variante des Literlings und dem in vielen Baureihen bewährten 150-PS-Vierzylinder mit 1,5 Liter Hubraum.
Dieser ist nur in den drei höchsten Ausstattungsstufen (Style, R-Line, Sport) und nur mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe bestellbar. Den Basismotor bekommt man genau damit nicht, während für die goldene Motor-Mitte alles bis auf die Basisausstattung 4Me erhältlich ist.
Klassensprung innen und außen
Immer serienmäßig ist die neue Optik mit LED-Licht rundum. Vorn mit LED-Tagfahrlichstreifen, der sich im Kühlergrill in Chrom fortsetzt, hinten mit einem endlich wirklich beleuchteten durchgehenden Leuchtband und in die Rücklichter integriertem X – sehr elegant!
Im Innenraum hat Wolfsburg in geschäumten Kunststoff investiert und hartes Plastik vom Armaturenbrett eliminiert. Aber: Fehlanzeige bei den Türverkleidungen – und den Unterschied am Übergang sieht man.
Insgesamt ist der Eindruck aber deutlich wertiger als früher. Außerdem ist die Armauflage in der Tür weich und vorn wie hinten passen 1,5-Liter-PET-Flaschen ins Türfach.
Der Tacho ist jetzt immer digital (acht oder zehn Zoll groß), der zentrale Touchscreen abgesetzt. Er misst auf allen Ausstattungsniveaus acht Zoll im Durchmesser, die 9,2-Zoll-Variante des Testwagens ist in jedem Fall aufpreispflichtig. Sie kommt mit dem Discover-Pro-Navi um rund 2000 Euro. In unserem Fall ist das Unlimited-Paket mit Discover Pro um über 3000 Euro an Bord.
Verzichten muss man auf die Drehregler für Klimaanlage und Lautstärke, stattdessen wird getoucht. Wenigstens bleiben die Tasten am Lenkrad analog.
Das neue Bediensystem ist recht einfach, aber gut bedienbar und nicht unübersichtlich. Wenn auch nicht in jedem Detail logisch. So wird der Bordcomputer (Tripcounter mit Durchschnittsverbrauch etc.) zwar am Zentraldisplay angezeigt (Werte ab Tanken/ab Start/individual), zurücksetzen kann man ihn aber nur via Tachoscreen und Lenkradtasten. Da muss man erstmal draufkommen, vor allem weil das bei den moderneren VW-Systemen anders ist.
Noch etwas ist ungewöhnlich umgesetzt und in dem Fall sogar sicherheitsrelevant: Im Bild der Rückfahrkamera wird links oben eine ziemlich unnötige Grafik eingeblendet, die das Kamerabild verdeckt. Ausgerechnet an der Stelle taucht aber beim Ausparken aus einem Querparkplatz der Querverkehr auf.
Erstklassiges Fahrgefühl
Das Fahrwerk ist komfortabel straff und die Lenkung durchaus feinfühlig, sehr gut für die Fahrzeugklasse. Man kann so gut um Kurven herumwuseln, dass der Sitz gerne mehr Seitenhalt bieten dürfte. Die Sitzposition ist aber gut. Hoch und daher mit toller Übersichtlichkeit.
Der Motor verlangt zwar nach etwas Vorausschau beim Überholen auf der Landstraße, passt aber sehr gut zum Auto. In 10,3 Sekunden beschleunigt der ohne Fahrer 1,3 Tonnen schwere Fronttriebler auf Tempo 100 (mit manuellem Sechsganggetriebe in 10,0 Sekunden), bis 192 km/h steigt die Geschwindigkeit weiter (6-Gang: 193 km/h).
Wer grundsätzlich gern zügig fährt, macht das am besten im Sportmodus – dann arbeitet das Getriebe etwas schärfer – oder nutzt die Schaltpaddles am Lenkrad. Aber das ist natürlich schlecht für den Verbrauch. Im Testschnitt flossen 6,8 l/100 km aus dem 40-Liter-Tank.
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