Anders als der (Land Rover) Defender, der fast 70 Jahre lang praktisch ohne grundlegende Änderungen gebaut wurde, handelt es sich beim neuen Range Rover bereits um die fünfte Generation.
Das Flaggschiff der Briten ist standardmäßig 5,05 Meter lang, (inklusive Antennen) 1,87 Meter hoch und (ohne Spiegel) 2,05 Meter breit (mit Spiegeln 2,21 Meter). Der Radstand beträgt 3 Meter. Angesichts der Maße ist das Leergewicht der leichtesten Version mit 2379 schon beinahe als zierlich zu bezeichnen.
Der Range Rover ist auf puren Luxus ausgelegt, so komfortabel kommt man wohl sonst kaum so weit im Gelände wie mit ihm. Das adaptive Luftfahrwerk ist Serie, ebenso die Hinterradlenkung, die mit einem Lenkwinkel von bis zu sieben Grad für einen Wendekreis unter elf Metern sorgt. Einparken wird noch einfacher, wenn man aussteigt und das Fahrzeug per App in eine Parklücke rangieren lässt.
Dass grundsätzlich alle vier Räder angetrieben werden, muss man eigentlich nicht dazusagen. Die Hinterachse ist mit einem Sperrdifferenzial ausgerüstet. Das „Terrain Response 2“-System unterstützt den Fahrer mit sechs Presets, einem userdefinierten Modus und automatischer Auswahl abseits befestigter Straßen. Die Bodenfreiheit beträgt 30 Zentimeter. Wasserdurchfahrten sind bis zu 90 Zentimeter Tiefe möglich.
Für zügiges und komfortables Fahren auf Asphalt sorgt die Wankstabilisierung „Dynamic Response Pro“, die dank 48 Volt bis zu 1400 Nm ins Fahrwerk leiten kann, um Seitenneigung der Karosserie zu unterbinden. Gut für präzises Fahrverhalten ist unter anderem, dass der neue Range Rover 50 Prozent steifer ausgelegt ist als sein Vorgänger.
Das Interieur wirkt sehr aufgeräumt. Trotzdem hat Land Rover nicht auf eine dezidierte Klimabedienung verzichtet. Gut so. Der zentrale Touchscreen ist ein 13,1-Zoll-Curved-Display, auch das Tacho-Display ist digital, außerdem mit verschiedenen Ansichten konfigurierbar. Amazons Alexa ist integriert, zur Verwendung muss man kein Telefon verbinden. Kann man aber drahtlos per Apple CarPlay und Android Auto. Ein Meridian-Soundsystem sorgt mit 35 Lautsprechern (davon zwei in den Kopfstützen) für adäquaten Sound. Active Noise Cancelling ist serienmäßig: In jedem Radhaus wird das durch das Rad entstehende Geräusch von vier Mikrophonen erfasst, um auf dieser Basis Gegenschall zu erzeugen, der im Innenraum eingespielt wird.
Die Türen werden optional elektrisch betätigt und können kurzzeitig blockieren, wenn ein gefahrloses Öffnen nicht möglich ist, etwa weil sich ein Fahrzeug nähert.
Die Verbrenner-Antriebspalette umfasst drei Sechszylinder-Diesel (250, 300 und 350 PS), zwei Sechszylinder-Mildhybrid-Benziner mit 360 und 400 PS (alles 48-Volt-Mildhybride) sowie einen 4,4-Liter-V8 mit 530 PS.
Dazu kommen die zwei Plug-in-Hybrid-Sechszylinder P440e und P510e mit 440 bzw. 510 PS Systemleistung. Ihre netto 31,8 kWh speichernde Lithium-Ionen-Batterie (brutto 38.2kWh) ermöglicht eine elektrische WLTP-Reichweite von bis zu 100 Kilometern und erlaubt ein elektrisches Höchsttempo von 140 km/h.
Im Jahr 2024 soll eine batterieelektrische Version des Range Rover lanciert werden. Hierzu gibt es noch keine näheren Angaben.
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