Mit dem Vision 7S geht Skoda neue Wege – und gibt einen Ausblick auf neue Modelle

1 Jahr, 7 Monate her - 31. August 2022, autobild
Mit dem Vision 7S geht Skoda neue Wege – und gibt einen Ausblick auf neue Modelle
Skoda gibt mit dem Vision 7S einen Ausblick auf ein großes E-SUV mit sieben Sitzen – und zeigt erstmals sein neues E-Auto-Design! Sitzprobe im Vision 7S!

Mit der Studie Vision 7S gibt Skoda einen konkreten Ausblick auf die Zukunft der Marke und kündigt neue rein elektrische Modelle an. Der Name lässt es vermuten – die E-SUV-Studie ist ein Siebensitzer, oder besser gesagt: ein 6,5-Sitzer. Denn neben sechs vollwertigen Plätzen ist eine Babyschale am sichersten Ort im Auto verbaut: auf der Mittelkonsole knapp hinter den Vordersitzen.

Nun gut, ist zur Kenntnis genommen. Für das 2026 folgende Serienmodell rechnen wir dann eher mit einer etwas konventionelleren Sitzverteilung und einer Dreierbank in Reihe zwei. Denn von der schieren Größe und Präsenz des Fünf-Meter-Giganten Vision 7S sollt man sich nicht täuschen lassen. Skoda versichert, dass sie praktisch und bezahlbar bleiben wollen. Das Modellportfolio soll von Fabia bis zum siebensitzigen E-SUV reichen.

Neues Design für kommende E-Skoda

Dann schauen wir uns den Vision 7S mal genauer an. Er soll den Takt beim Design der neuen E-Modelle vorgeben, wirkt glatter, weniger kantig als beispielsweise sein kleinerer Serien-Bruder Enyaq. Und er trägt kein Skoda-Logo auf der Haube. Dafür einen neu gestalteten Skoda-Schriftzug, der laut Aussage der Tschechen nun häufiger Verwendung finden soll. 

Alles neu auch darunter: Der angedeutete Grill schmilzt auf einen schmalen Streifen zwischen den T-förmigen Scheinwerfern zusammen und beherbergt keine Kühler. Stattdessen verstecken sich im "Tech Deck" – so nennt Skoda das schwarze Panel – diverse Sensoren und eine Frontkamera. Unterhalb der Technik-Abteilung strotzt ein kolossaler Unterfahrschutz mit sechs vertikalen Schlitzen nur so vor Kraft.

So groß ist nicht mal der Skoda Kodiaq

Im Profil wird die schiere Größe des Vision 7S dann erkennbar. Runde 5,02 Meter Länge katapultieren ihn in die Luxusliga. Knapp über drei Meter Radstand (3075 mm) deuten auch von außen schon auf einen üppig dimensionierten Innenraum hin. Die hochkant montierten Sensor-Türgriffe und die gegenläufig öffnenden Türen verbuchen wir unter "Showeffekt" und wundern uns lieber kurz, wie normal dimensioniert die 22-Zöller angesichts der Abmessungen des Vision 7S wirken. 

Wichtige Designmerkmale wie die Beplankung, die als Trittbrett getarnte Batteriekühlung und die dreieckige D-Säule mit Skoda-Schriftzug müssen an dieser Stelle ebenso genannt werden wie die eigenartig filigran wirkendenden Kamera-Außenspiegel. Déjà-vu am Heck: Die Rückleuchten erstrahlen in T-Form, die siebenfach geschlitzte Schürze ist ebenfalls von vorne bekannt.

Ladepausen können im Vision zum Relaxen genutzt werden

Die Türen schwenken auf. Ganz, ganz vorsichtig dürfen wir einsteigen. Concept Cars sind handgebaut und sehr fragil. Und innen meistens etwas überspitzt. Das gilt auch für den Vision 7S. Da gibt es Einzelsitze mit im Sitz integrierten Gurten. Und den Relax-Modus, der Lenkrad und Armaturentafel zurückzieht, die Sitze leicht nach innen dreht und den Monitor horizontal ausrichtet, damit in der Ladepause gemeinsam Filme geschaut werden können. 
Ja, das ist typisch Studie. Aber Skoda hat nicht die Bodenhaftung verloren, die Tschechen wollen eine "Familienmarke" bleiben. Die Materialien im Innenraum sind nicht nur vegan, sondern auch leicht zu reinigen.

Das Bedienkonzept des Vision 7S ist schlüssig

Der aus recycelten Reifen bestehende Boden ist robust. Der Vision 7S soll groß sein, Status ausstrahlen, aber er soll vor allem ein Werkzeug sein, ein Mobilitätswerkzeug. Wir nehmen die Designer beim Wort und werden gerade im Bereich der Bedienbarkeit nicht enttäuscht.

Unter dem 14,6 Zoll großen vertikalen Touchscreen sitzen sechs physische Schnellwahltasten – eine davon frei konfigurierbar, darunter drei Drehregler. Zwei für die Klimaanlage, einer für unterschiedliche Infotainment-Funktionen. Dann noch eine Walze für die Lautstärke. Die Idee hinter diesem Ensemble: Im oberen Bereich wird abgebildet, im unteren bedient – je weiter die Hand in Richtung Mittelkonsole wandert, desto haptischer wird die Bedienung. Ergebnis: weniger Ablenkung.

Denn Skoda rechnet damit, dass die kommende Generation E-Skoda immer noch ganz normal gefahren wird und nicht von alleine durch die Gegend summt. Gut zu hören bei all den autonomen Luftschlössern der vergangenen Jahre.

Eine Reichweite von mehr als 600 Kilometern ist angepeilt

Und auch bei den angepeilten technischen Daten herrscht Realismus. Die Batteriegröße ist mit 89 kWh angedacht. Und weil der Vision 7S auf der MEB-Plattform basiert, kann man davon ausgehen, dass diese neue große Batterie auch in anderen MEB-Autos kommen dürfte. 

Die maximale Ladeleistung liegt bei 200 kW, die Reichweite soll über 600 Kilometer betragen. Das wäre ein Verbrauch von 14,8 kWh/100 km. Speziell in dieser Fahrzeugklasse ein weiteres ambitioniertes Ziel.

Skodas Zukunfts-Pläne

Und wer denkt, drei vollkommen neue E-Skoda (2024 macht ein Kompakt-SUV in Karoq-Größe den Anfang, 2025 folgt ein Kleinwagen-SUV und 2026 soll das große siebensitziges E-SUV folgen) genügen den Tschechen, liegt falsch. Auch bei den Verbrennern geht Skoda in die Vollen: Für 2023 sind der neue Superb und der neue Kodiaq bereits bestätigt. 2024 können wir mit dem Octavia Facelift rechnen.

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