Lenker (36) fuhr auf A3 zu langsam, Mann schoss auf ihn

1 Jahr, 10 Monate her - 31. Januar 2023, heute
Lenker (36) fuhr auf A3 zu langsam, Mann schoss auf ihn
Ein Burgenländer überholte einen 36-Jährigen auf dem Pannenstreifen. Weil dieser zu langsam fuhr, schoss er auf das Auto.

Dass im Straßenverkehr die Nerven oft blank liegen und die Emotionen schnell hochgehen, ist nichts Neues. Doch das Verhalten eines 37-Jährigen aus Eisenstadt (Bgld.) brachte ihn nun vor Gericht. Denn der Mann hatte mitten auf der Autobahn auf einen anderen Pkw-Lenker geschossen, berichtet die "BVZ". 

Der Eisenstädter war am 15. Juni 2022 mit einem Firmenfahrzeug auf der Südost Autobahn A3 in Richtung Ungarn unterwegs. Am Beifahrersitz saß ein Lehrling jenes Unternehmens, in dem der 37-Jährige beschäftigt ist. Der Bursche hatte eine Walther P99 Schreckschuss-Pistole dabei, die er am gleichen Tag gekauft hatte.

Situation schaukelte sich auf
Ebenfalls in Richtung Ungarn war auch ein 36-jähriger Burgenländer unterwegs. "Vor mir fuhr jemand langsamer auf der linken Spur. Da bemerkte ich ein Provozieren von hinten", erzählte der Mann aus dem Bezirk Eisenstadt vor Gericht. Weil der 36-Jährige weiter zu langsam fuhr, überholte ihn der Eisenstädter schließlich am Pannenstreifen, so die "BVZ".

Das machte wiederum den 36-Jährigen wütend: Mit einer Geste gab er dem Überholer zu verstehen, was er von dessen Fahrweise hielt. "Ich war auch nervös und böse", erklärte der Burgenländer. Die Geste stieß wiederum dem Firmenwagen-Fahrer auf. Er deutete seinem Kontrahenten, dass er im Bereich der damals eingerichteten Autobahn-Baustelle bei Müllendorf neben ihm fahren soll.

"Niemand dachte, dass da eine Pistole kommt! Es war ein Wahnsinn, was ich erlebt habe" - Opfer

Als die beiden Fahrzeuge nebeneinander fuhren, schnappte sich der 37-Jährige die Walther P99 des Lehrlings, hielt sie aus dem geöffneten Fahrerfenster und drückte mindestens einmal ab. "Niemand dachte, dass da eine Pistole kommt! Es war ein Wahnsinn, was ich erlebt habe", schilderte das Opfer die Schrecksekunden. Danach fuhr er zur Polizei, erstattete Anzeige.

"Es war ein großer Blödsinn. Es tut mir leid", bereute der Angeklagte vor Gericht und gab dem 36-Jährigen die Hand. Die Situation habe sich "gegenseitig aufgeschaukelt". Das Urteil: eine Geldbuße in der Höhe von 400 Euro. Wenn er diese in Raten abbezahlt hat, wird der Prozess gegen ihn eingestellt. "Das ist ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk!", meinte die Richterin.

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