Kleiner Mercedes-Van mit Kangoo-Genen

3 Jahre, 4 Monate her - 18. August 2021, auto motor und sport
Kleiner Mercedes-Van mit Kangoo-Genen
Mercedes stellt am 25. August 2021 den neuen Hochdach-Kombi Citan vor. Der wird wieder zusammen mit Renault-Nissan entwickelt und kommt auch in der Elektro-Version EQT sowie 2022 als T-Klasse.

Das kleinste Nutzfahrzeug im Mercedes-Programm ist der Citan, den der Autobauer quasi als Ableitung des Renault Kangoo anbietet. Diese Nähe zum französischen Basismodell wurde dem Citan der ersten Generation von vielen Kunden angekreidet. Im August 2019 hatte Mercedes verkündet, sein Engagement bei den kleinen Vans fortzuführen und dabei erneut auf den Kooperationspartner Renault-Nissan zu setzen. Allerdings soll der neue Van deutlich mehr Mercedes sein. Zudem wird die neue Baureihe gesplittet.

Neben dem Citan, der sich mit seiner Ausstattung vor allem an Gewerbekunden und Handwerker wendet, werden die Schwaben den kleinen Van auch in einer Pkw-Variante an den Start bringen, die dann auf einen neuen Namen hören wird. Die Mercedes T-Klasse soll an die Bedürfnisse von Privatkunden angepasst werden.

Neuer Citan/T-Klasse wird ein echter Mercedes
"Der neue Citan wird eine vollumfängliche Neuentwicklung und schon beim ersten Hinsehen ein klar als Mercedes-Benz erkennbares Fahrzeug sein. Wir werden dem Nachfolgemodell unseres Small Vans eine markentypische Identität mit auf den Weg geben", so Marcus Breitschwerdt, Leiter Mercedes-Benz Vans, vor einigen Monaten.

Den neuen Citan/T-Klasse gibt es dann auch in einer rein elektrischen Variante EQT. Noch vor den konventionell angetriebenen Modellen launcht Mercedes die Elektro-Version im Rahmen seiner "Electric first”-Strategie. Im Mai 2021 hatte Mercedes mit dem Concept EQT eine seriennahe Studie vorgestellt.

Bereits vor Monaten hat unser Erlkönig-Jäger einen noch getarnten Prototyp erwischt. Dieser zeigt einen Kühlergrill mit drei dicken Querlamellen im Stil des Mercedes Sprinter. Mittig, hier noch abgeklebt, prangt der große Mercedes-Stern. Am Prototyp sind zwei seitliche Schiebetüren zu erkennen sowie asymmetrisch senkrecht geteilte Hecktüren. Aber auch eine Version mit großer Heckklappe kommt, wie am zweiten Prototypen zu sehen ist. Das Dach lässt sich optional mit einer Reling bestücken.

Mercedes Citan und T-Klasse mit analogem Cockpit
Um einem Eindruck vom Innenraum zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf das Cockpit der Studie, die ebenfalls zeigt, dass EQT beziehungsweise T-Klasse eigentlich französische Gene haben. Anstelle des klassischen MBUX-Layouts, mit dem inzwischen alle Mercedes-Modelle ausgerüstet sind, gibt's eine mühsam aufgebrezelte Renault-Einrichtung. Wir denken uns die weißen Oberflächen und blauen Akzente weg und fertig ist das Standard-EQT-Cockpit. Weil die Instrumente analog bleiben (müssen), versammelt sich die gesamte MBUX-Intelligenz auf dem sieben Zoll großen Touchscreen – auch beim Citan und der T-Klasse. Dazu sind Sprachbefehle über Mercedes Me sowie die Fernabfrage des Fahrzeugstatus via Me Connect möglich.

Zu den Fahrerassistenzsystemen, die unter anderem bald EU-weit vorgeschrieben sind, zählen Spurhalte- und Seitenwindassistent, Berganfahrhilfe sowie Müdigkeitswarner und E-Call. Im Citan Tourer sind serienmäßig Brems-, Spurhalte-, Totwinkel- und der Geschwindigkeitslimit-Assistent enthalten. Viele weitere Fahrassistenzsysteme sind auf Wunsch verfügbar, darunter der Abstandsassistent , sowie der Lenk-Assistent, der den Fahrer dabei unterstützt, den Citan in der Mitte der Fahrspur zu halten.

Bei der Sicherheit setzt Mercedes beim Tourer serienmäßig einen Mittenairbag, der sich bei schweren Seitenkollisionen zwischen Fahrer- und Beifahrersitz entfalten kann. Insgesamt sieben Airbags schützen die Passagiere. Beim Kastenwagen sind ab Werk sechs Airbags an Bord.In Sachen Antrieb orientiert sich Mercedes sicher für den EQT beim Renault Kangoo Rapid E-Tech Electric. Der kommt auf eine Reichweite von 265 WLTP-Kilometern und verfügt über einen 44 kWh großen Akku im Unterboden sowie einen 75 kW starken E-Motor auf der Vorderachse. Auch bei den Modellen mit Verbrennungsmotoren orientiert man sich bei den Franzosen und dem neuen Kangoo. Diese Fraktion bietet einen 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 100 und 130 PS sowie einen 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 95 PS auf. Der Selbstzünder könnte auch in weiteren Leistungsstufen an den Start gehen. Zusammen mit dem elektrischen e-Citan feiert das Modell am 25. August 2021 Premiere, der Marktstart ist für Mitte September 2021 vorgesehen. Die T-Klasse folgt im Frühjahr 2022. Gebaut werden Citan und T-Klasse bei Renault im französischen Werk Maubeuge.

Mercedes legt zum zweiten Mal den Citan und zum ersten Mal die T-Klasse auf. Beiden Vans, sowohl der Handwerker- als auch der Personen-Transporter, kommen als Elektro-Versionen. Dabei nutzt Mercedes die Kooperation mit Renault und modelliert den Kangoo und dessen E-Version zu einem Mercedes. Dieser kann aber seinen Plattformspender – trotz aller Versuche von Mercedes, den Modellen einen eigenen Touch zu verleihen – nicht verhehlen.

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