
Weniger Batteriegewicht, kürzere Ladezeiten, weniger Temperaturanfälligkeit: Die Möglichkeiten von Feststoffbatterien fürs Automobil sind verlockend, weshalb die Akku-Technik als "Next big thing" der E-Auto-Branche gehandelt wird. Entwicklung und Produktion im großen Maßstab gestalten sich trotz zahlreicher Ankündigungen von Herstellern jedoch als schwierig. Umso erfreulicher, dass der chinesische Hersteller MG einen wichtigen Meilenstein erreicht hat und eine Semi-Feststoffbatterie in Serie bringt – auf dem Heimatmarkt vermutlich noch 2025 mit dem Debüt der neuen Generation des MG4 Electric. Der erste Hersteller ist MG damit jedoch nicht, denn Nio bietet in China für den Mittelklasse-Kombi ET5 bereits eine 150-kWh-Semi-Feststoffbatterie an. Konkrete Pläne, diese Batterie nach Deutschland zu bringen, ließ Nio bisher nicht verlauten.
Die Eckdaten der MG4-Semi-Feststoffbatterie
Grundsätzlich zeichnet Feststoffbatterien aus, dass als Elektrolyt – also leitfähiges Material innerhalb der Batteriezelle – ein festes Material zum Einsatz kommt anstatt wie bisher ein flüssiges. Eine Semi-Feststoffbatterie mischt derweil feste und flüssige Bestandteile. Laut CarNewsChina spricht MG-Markenchef Chen Cui beim MG4 von fünf Prozent Anteil an flüssigem Elektrolyt. Die 70-kWh-Batterie erreicht trotz des hohen Feststoff-Anteils jedoch noch nicht den erhofften Sprung in der Energiedichte. Laut Medienberichten speichert die MG4-Batterie rund 0,18 kWh/kg (180 Wh/kg), ein eher durchschnittlicher Wert im Vergleich mit sonstigen aktuellen Akkus. Bei Temperaturen von -7 °C soll die Batterie jedoch eine um 13,8 Prozent bessere Reichweitenbeständigkeit bieten als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP).
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