Ducati V4: So wurde der Supersportler verbessert

4 Monate, 3 Wochen her - 31. Juli 2024, Krone Zeitung
Ducati V4: So wurde der Supersportler verbessert
Ducati hat sein Weltmeister-Bike überarbeitet: Die Panigale V4 ist jetzt stärker und leichter, außerdem soll sie weniger anstrengend zu fahren sein – „für Fahrer aller Niveaus, vom Amateur bis zum Profi“.

Derzeit dominiert Toprak Razgatlıoğlu mit der BMW M 1000 RR die WSBK, doch in den beiden vergangenen Jahren hat Ducati die Superbike-Weltmeisterschaft gewonnen und in der Werkswertung läuft derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Nun haben die Italiener Hand angelegt und das frei verkäufliche Superbike optimiert. Mit zwei Kilogramm weniger (V4 S: 187 kg ohne Sprit), 0,5 PS mehr und vier Prozent niedrigerem Luftwiderstand präsentiert sich die neue Panigale V4. Sie kommt auf ein Leistungsgewicht von 1,15 PS pro Kilogramm. Ducati hat dabei das Design ein wenig an die 916 aus den 90er-Jahren angelehnt, das Heck fällt jetzt länger und breiter aus. Auch an der Ergonomie wurde mit geänderter Tank-Sitzbank-Kombination noch einmal gefeilt. Die Fußrasten wanderten – auch aus aerodynamischen Gründen – einen Zentimeter weiter nach hinten.

Der Motor erhält einen einen überarbeiteten Zylinderkopf mit neuen Nockenprofilen und einem höheren Hubwert. Er liefert 216 PS bei 13.500 Umdrehungen in der Minute und ein maximales Drehmoment von 121 Nm bei 11.250 U/min. Mit dem Racing-Auspuff leistet die Panigale noch einmal zwölf PS mehr. Die Lichtmaschine und die Ölpumpe wurden von der R übernommen, während die Getriebetrommel aus der Superleggera V4 stammt. Der Quickshifter wurde ebenfalls optimiert.

Das 6,9-Zoll-Display ist völlig neu, breiter und bietet auch einen „Track“-Anzeigemodus mit Datenerfassung auf der Rennstrecke und Farbgebung aus dem Moto GP.

Zur Optimierung der Steifigkeit wurde der nun leichtere Vorderrahmen modifiziert und eine neue Zweiarmschwinge (Ducati Hollow Symmetrical Swingarm) entwickelt. Die neue Schwinge reduziert die Seitensteifigkeit (-37 % im Vergleich zur vorherigen Einarmschwinge) und das Gewicht dank der beiden großen Aussparungen, was die Traktion am Kurvenausgang und das Gefühl des Fahrers beim Beschleunigen verbessern soll.

Die Hinterradaufhängung wiegt in Kombination mit der Schmiedefelge 2,7 Kilogramm weniger als die der Vorgängerin. Bei der Panigale V4 S wiegen die geschmiedeten Aluminiumfelgen mit fünf tangentialen Speichen noch einmal weniger. Der Einstellbereich der Federung wurde erweitert.

Die neue Ducati Panigale V4 ist das erste Motorrad, das mit Brembo-Hypure-Vorderradbremssätteln ausgestattet ist. Sie sind leichter, leistungsfähiger und leiten die Wärme effektiver ab.

Bremsen wie die Profis
Eine weitere wichtige Weltpremiere ist das von Bosch in Zusammenarbeit mit Ducati entwickelte „Race eCBS“-System. In den für den Einsatz auf der Rennstrecke vorgesehenen Stufen kann der Fahrer verschiedene Strategien für die Hinterradbremse aktivieren, die den Fahrtechniken der Profifahrer nachempfunden sind. Damit lässt sich der Bremspunkt weiter nach hinten verschieben. Das System betätigt die Hinterradbremse am Kurveneingang auch nach dem Lösen der Vorderradbremse, so wie es die Profis tun. Die Panigale verfügt außerdem über den von der Rennsportabteilung neu entwickelten Ducati Vehicle Observer (DVO) mit über 70 Sensoren für die elektronische Kontrolle des Motorrads.

Die neue Ducati Panigale V4 wird als Einsitzer ausgeliefert. Im Zubehör ist ein Sozius-Kit erhältlich. Preise wurden noch nicht genannt. Das Vorjahresmodell steht ab 31.995 Euro in der Preisliste.

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