Der EV6 GT mit 585 PS kostet ...

2 Jahre, 3 Monate her - 23. August 2022, auto motor und sport
Der EV6 GT mit 585 PS kostet ...
Kia hat in der zweiten Hälfte 2021 mit dem EV6 das erste Elektroauto auf der neuen Plattform E-GMP an den Start gebracht. Als EV6 GT gibt es zudem eine Performance-Version mit Allrad, großer Batterie und 585 PS. Für den Power-Kia stehen nun weitere Details fest.

Plattform

Im Gegensatz zum Kia E-Niro und dem Kia E-Soul, die Elektrovarianten von Verbrenner-Fahrzeugkonzepten sind, basiert der Kia EV6 auf einer neuen, für den Elektroantrieb optimierten Plattform. Die E-GMP (Electric-Global Modular Platform) ist flexibel skalierbar und für Plug-in-Hybrid, Wasserstoff- sowie reinen Batterie-Antrieb ausgelegt. Im Unterboden sind, ähnlich wie beim Modularen Elektrobaukasten von VW, die Batterien untergebracht. Neben den Kia-Modellen kommen auch Fahrzeuge von Hyundai – hier als erstes der Hyundai Ioniq 5 – in den Genuss der Plattform. Neben dem Kia EV6 bringen die Koreaner noch elf weitere Elektroautos, davon sieben auf E-GMP und vier als Derivate existierender Modelle. Außerdem kommen noch Modelle für das Ride-Sharing und Poolhailing dazu. Mehr zu EV1 bis EV9 lesen Sie hier. Auch der Genesis GV60 basiert auf der neuen Plattform.

Die wichtigsten Fakten zur Electric Global Platform (E-GMP)

  • Sportliches Modell: unter 3,5 s für 0 – 100 km/h
  • Top-Speed: 260 km/h
  • Maximalleistung: 600 PS
  • Reichweite Basis-Modell: 500 km (WLTP)
  • Ladedauer: 18 Minuten für 80 Prozent Ladung; 5 Minuten für 100 Kilometer
  • Ladetechnik: 800 Volt, ohne Adapter auch Aufladung an 400 Volt-Stationen
  • Bidirektionales Laden: Vehicle-2-Load mit 3,5 kW
  • Heckantrieb mit weiterem Motor Allradantrieb
  • IDA Integrated Drive Axle Fünflenker-Hinterachse

Technische Daten

Im Vergleich zum Konzern-Bruder Hyundai Ioniq 5 erhält der EV6 auch zwei Batteriepacks sowie zwei Antriebs-Layouts. Heckantrieb (2WD) mit einem Elektromotor und Allrad (AWD) mit je einem E-Motor an den Achsen. Der Basis-Akku verfügt wie beim Ioniq 5 über 58,0 kWh, die große Batterie kommt indes auf 77,4 kWh und hat damit über 4,8 kWh mehr Kapazität. Das Modell EV6 GT-Line ist ausschließlich mit der großen Batterie verknüpft und kommt als 2WD und 4WD auf den Markt. Das Top-Modell, der Kia EV6 GT, liefert mit seinen beiden E-Motoren 430 kW (585 PS), stellt ein maximales Drehmoment von 740 Nm bereit und rennt in 3,5 Sekunden von Null auf 100 km/h. Als Top-Speed will Kia 260 km/h erreichen.

Die Reichweite des 2WD-Modells mit 77,4-kWh-Akku wurde nun im Rahmen der ECE-Homologation ermittelt. Aus den bisher genannten "über 510 km" sind offiziell 528 Kilometer Reichweite im kombinierten Zyklus nach WLTP ermittelt worden. Die Reichweite im City-Modus beträgt 740 Kilometer nach WLTP. Die Allrad-Version kommt mit der großen Batterie auf 506 Kilometer.

Laden

In 18 Minuten soll der EV6 per Schnellladung zu 80 Prozent aufladbar sein, in unter 4,5 Minuten fließt Strom für 100 Kilometer in die Batterie. Dafür implementieren die Koreaner die 800-Volt-Technik von Projektpartner Rimac. Die 800V-Ladung ist beim Kia Standard, wer mit nur 400 Volt lädt, kann dies über das Mulitlade-System ohne zusätzliche Adapter oder Komponenten tun.

Der Kia EV6 bietet außerdem noch die bidirektionale V2L-Technik (Vehicle-to Load) mit 3,6 kW an. Sie erlaubt es während der Fahrt Technik-Equipment aufzuladen. Auch über eine externe Ladebuchse versorgt der EV6 im Stand zum Beispiel eine Klimaanlage oder einen Fernseher bis zu 24 Stunden mit Strom – auch andere E-Autos können via V2L geladen werden.

Übrigens: Mit mehr als 35 Prozent Ladung kann das Modell Lasten bis 1.600 Kilogramm ziehen.

Exterieur

Beim Design orientiert sich der Kia EV6 an der Studie Imagine by Kia vom Genfer Autosalon 2019 und dem Futuron von der Importmesse CIIE in Shanghai von Ende 2019 – ohne jedoch das Design von damals komplett zu übertragen. Der EV6 ist in Zusammenarbeit der drei Kia-Designstudios in Namyang (Korea), Frankfurt und Irvine (Kalifornien, USA) entstanden. Chef-Designer Karim Habib zeichnet für den EV6 verantwortlich.

Der Crossover zeigt sich mit stark gewölbter Fronthaube, einem coupéhaften Dachverlauf und einem markanten Heck mit einer abstehenden Karosseriesicke. Sie nimmt das Heckleuchtenband sowie die Blinker auf – ermöglichen zudem eine besondere Lichtsignatur. Das neue Kia-Logo prangt mittig am Heck. Weit unten im Stoßfänger ist das Kennzeichenfeld untergebracht. Der Abschluss fällt nicht so flach aus wie bei der Genf-Studie.

In der Seitenansicht dominieren klare Flächen mit wenigen Sickern und rundlich ausgestellten Radhäusern. Hingucker sind hier die aerodynamisch optimierten Leichtmetallfelgen sowie die scheinbar durchbrochene C-Säule, wodurch das Dach zu schweben scheint. Die untere Fensterlinie steigt nach hinten an. Versenkbare Türgriffe sowie Schweller in Trittbrettform geben dem EV6 ein besonders Styling.

Die schmalen LED-Scheinwerfer dominieren die Front, die fast ohne einen Grill im klassischen Sinne auskommt. Dafür hat das Designteam, die Motorhaube in einem großen Bogen tief nach unten gezogen. Zwei stark ausgeprägte Sicken leiten den Blick zur flach stehenden Windschutzscheibe. A-, B- und C-Säulen in Schwarz vermitteln ein durchgehendes Fensterband.

Der Kia EV6 GT zeichnet sich im Vergleich zu seinen zivilen Brüdern durch einen speziell gestalteten Stoßfänger mit Diffusor aus. Die Seitenansicht prägen 21 Zoll große Leichtmetallfelgen, hinter denen neonfarbene Bremssättel hervorlugen. An der Front ist die Schürze mit vertikalen Streben ausgeführt. Serienmäßig gibt es den Power-EV6 in Rot Metallic; optionale Farben sind Snow White Pearl, Moonscape Matt, Yacht Blau Metallic sowie Schwarz Metallic.

Interieur 

Im Innenraum dominiert ein aufragender Armaturenträger, der eine Displaywand beherbergt. Sie reicht über zwei Bildschirme bis fast auf die Beifahrerseite. Vor dem Fahrer fungiert das Display als individuell einstellbares Kombiinstrument mit Darstellung aller fahrrelevanten Informationen. In der Mitte stellt das Touch-Display das Infotainment-System dar. In einer kleinen Leiste unterhalb der breiten Luftausströmer sind haptische Schalter für die

Bedienung der Klimaanlage untergebracht.

Die Mittelkonsole mit Armauflage schwebt in den Innenraum hinein, beinhaltet zwei Cupholder sowie prominent den Start-Stopp-Knopf und den Drehsteller für die Gangwahl des Automatikgetriebes. Unter der hervorstehenden Konsole ist zusätzlich Ablageplatz geschaffen worden. Fahrer und Beifahrer nehmen auf stark konturierten Entspannungs-Sitzen mit tiefen Wangen Platz. Sie bestehen aus recyceltem Material. Der Fahrer greift in ein großes Zweispeichen-Lenkrad mit Bedienfeldern rechts und links. Das neue Kia-Logo prangt prominent auf dem Pralltopf. Das Platzangebot profitiert vom völlig ebenen Fahrzeugboden.

Den Fahrer unterstützen eine Vielzahl von Sicherheits-, Konnektivitäts- und Infotainment-Systemen. Dazu zählt die Darstellung auf den beiden jeweils 12,3 Zoll großen Curved-Displays ebenso wie die Darstellungen über das Augmented Reality (AR)-Head-up-Display. Über das UVO genannte Connected-System erfährt der Fahrer alle Infos zu Ladestationen und Ladezustand der Fahrzeugs. Außerdem kann er einen Lade-Plan erstellen und seinen Reichweitenradius checken; es lassen sich auch mehrere Fahrerprofile anlegen. Für die Unterhaltung ist eine Meridian-Audio-Anlage mit 14 Lautsprechern an Bord. Für eine optimale Akustik sind viele schallabsorbierende Materialien verbaut.

Rekuperation

In Sachen Effektivität soll eine Wärmepumpe bei niedrigen Temperaturen eine 80-prozentige Reichweite wie bei 25 Grad Celcius garantieren. Außerdem ist eine Energierückgewinnungs-System an Bord das der Fahrer einfach über Schaltwippen am Lenkrad steuert. So kann er zwischen sechs Rekuperations-Level (keine Rekuperation, Level 1 bis 3, I-Pedal oder Auto-Mode) wählen. Ist I-Pedal ausgewählt, führt der Kia EV6 das Maximum an Brems-Energie zurück in den Akku. Gleichzeitig steuert er das System ausschließlich über das Gaspedal – bis zu Stillstand.

Sicherheit

Der KIA EV6 hält die folgenden Sicherheits-Ausstattungen bereit – teilweise gegen Aufpreis:

  • Highway Driving Assist 2 (HAD 2): Dank Frontkamera- und Radarsensoren sowie Navigationsdaten hält das System die Fahrspur und den Abstand zum vorausfahrenden Auto. Zudem unterstützt er beim Spurwechsel.
  • Safe Exit Assist (SEA) – Ausstiegsassistent: Warnt Aussteigende vor nahenden Fahrzeuge
  • Remote Smart Parking Assist (RSPA) – Einparkassistent mit Rückblickkamera sowie 360-Grad-Rundum-Kamerabild.

Preise

Die Verkaufspreise starten bei 44.990 Euro und reichen über die EV6 GT-Line ab 54.990 Euro bis zum EV6 GT ab 69.990 Euro. Letzterer kommt erst im Ende 2022 in den Handel. In den Preisen ist die Herstellergarantie für sieben Jahre drin, die sich auch auf die Antriebsbatterie bezieht.

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