Man darf durchaus als etwas unübersichtlich bezeichnen, was sich da im Bulli-Teich bei VW tummelt, seit der T6 zum T6.1 wurde und nach und nach von mehreren Modellen abgelöst wird. Es ist beinahe so, wie wenn in einer Firma eine hochqualifizierte Fachkraft, die seit Jahrzehnten den Laden geschupft hat, in Pension geht und sie von drei Mitarbeitern ersetzt werden muss, weil es sich sonst nicht ausgeht.
Zunächst ist da der VW ID.Buzz, der Lifestyle-Elektrobus, der so offensiv die Klassiker T1, T2 und T4 zitiert. Den gibt es in einer zivilen Version und als ID.Buzz Cargo für den Arbeitseinsatz auf der Baustelle oder im Handwerk.
Dann haben wir den T7 Multivan als Pkw-artig zu fahrende Bus-Version, die um den Jahreswechseln auch als neuer California-Camper auf den Markt kommt. Mit Benzin- und Dieselmotoren sowie als Plug-in-Hybrid.
Jetzt also die „siebte Generation des Transporters“, für Handel, Handwerk und Gewerbe. Von T7 sprechen sie nicht, das scheint dem Multivan vorbehalten zu sein, also einem originären VW-Produkt. Der Transporter kommt - wie der T7 – als Verbrenner (nur Diesel) und Plug-in-Hybrid, aber auch mit Elektroantrieb in drei Leistungsstufen. Die Transporter-Baureihe fächert sich wiederum in die reinen Nutzfahrzeuge und in die Caravelle-Serie auf.
Der VW T6.1 wird seit Juni nicht mehr produziert. Auf der VW-Nutzfahrzeuge-Website werden noch Lagerfahrzeuge angeboten.
Der neue VW Transporter …
… ist erhältlich als mit neun Sitzplätzen ausgerüstete Caravelle zum Personentransport, als purer Kastenwagen, als Kastenwagen Plus (Laderaum, Sitze in der zweiten Reihe, verschiedene Trennwände) sowie als Doppelkabine mit Pritsche. Kastenwagen und Caravelle sind auch – mit Allrad und leichter Outdoor-Optik – als Panamericana bestellbar. Zudem wird es eine Variante mit langem Radstand geben, die dann eine Gesamtlänge von 5,45 Meter und ein Ladevolumen von 9 Kubikmetern mitbringt.
Die Normalversion misst in der Länge 5,05 Meter und packt bis zu 5,8 Kubikmeter in den Laderaum. Die Nutzlast liegt zwischen bei bis zu 1,33 Tonnen, die Anhängelast beträgt bis zu 2,8 Tonnen.
Bei so vielen Wahlmöglichkeiten könnte man schon mal den Überblick verlieren. Denn bei Volkswagen Nutzfahrzeuge heißt das Motto beim Transporter nicht mehr wie früher „einer für alle“, sondern – wie Vertriebs- und Marketingvorstand Lars Krause bei der Vorstellung erläuterte – „für jeden der Richtige“.
Mit seiner kurzen Motorhaube wirkt der neue Transporter bullig, kann aber seine Verwandtschaft mit dem Transit auch nicht leugnen. Im hochwertig wirkenden und auf den ersten Blick gut verarbeiteten Innenraum dominiert der hoch angesetzte, 13 Zoll große Bildschirm in der Mitte, durchs Lenkrad blickt der Fahrer zudem auf ein 12-Zoll-Display. Wer das Automatikgetriebe ordert, schaltet über den Lenkstockhebel rechts vom Volant. Dadurch gibt es unterhalb des Bildschirms Platz für zwei Becherhalter, zudem kann man aus der zweiten Reihe zwischen den Sitzen nach vorne gehen.
Volkswagen war es wichtig, Fahrern den Umstieg vom T6 auf die neue Generation trotz der Änderungen so leicht wie möglich zu machen. Lars Krause verspricht, dass sich ein T6-Fahrer „in weniger als 3 Minuten“ an das neue Cockpit gewöhnen wird.
Weltweit liegen laut Vorstandschef Carsten Intra weltweit 10.000 Vorbestellungen für den Transporter vor. Das Vertrauen in den neuen Bus ist also recht groß, keine Selbstverständlichkeit nach den vielen kleineren und größeren Technik-Problemen im VW-Konzern. Aber man kann ja aus Fehlern lernen. Beispiel: In der Mitte des Cockpits findet sich wieder der gute alte Drehknopf als Lautstärkeregler.
Gebaut wird der VW Transporter in einem Ford-Werk in der Türkei.
Hollywoodstar als Werbegesicht
Das Gesicht der Werbekampagne für das neue Modell wird Hollywood-Actionheld Jason Statham, der einst mit der Kult-Filmreihe „The Transporter“ berühmt wurde. Geplant sind eine Reihe von Werbespots und digitale Inhalte, in denen sich der Transporter bereit zeigt, jeden Auftrag anzunehmen.
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