Er erfüllt nahezu alle Anforderungen, die an ein Auto gestellt werden können. Der VW Touareg bietet Komfort auf Langstrecken, zieht schwere Anhänger und lässt sich selbst im unwegsamen Gelände nicht aus der Ruhe bringen. Das große SUV ist eine sichere Familienkutsche, ein solides Zugfahrzeug sowie ein zuverlässiger Reisewagen. Als Neuwagen ist er für viele jedoch unerreichbar. So kostet die seit 2018 erhältliche dritte Generation aktuell mindestens 58.615 Euro. Und selbst wer auf dem Gebrauchtwagenmarkt nach dem Vorgänger sucht, wird kein Schnäppchen machen können. Doch kann es sich hier lohnen, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Der Touareg ist ein typischer VW – unauffällig, kompetent und solide. Da macht auch die von 2010 bis 2018 gebaute zweite Generation, die sich erneut die Technik mit dem Porsche Cayenne teilt, keine Ausnahme. Das nach einem in der afrikanischen Sahara lebenden Nomadenvolk benannte SUV ist ein Oberklasse-Gleiter, der auch vor unasphaltierten Wegen oder Wassergraben nicht Halt macht. Schließlich soll die Namensgebung eines Volkes, das gewöhnlich mit Freiheit assoziiert wird, auch passen. Dafür hat der hochbeinige Touareg allerhand Technik an Bord, die ihm gute Traktion beschert und ihn geländetauglich macht. Dazu gehört der Allradantrieb, die optionale Luftfederung, die elektronische Dämpferregelung, das Fahrdynamikpaket samt adaptivem Wankausgleich, das selbstsperrende Torsen-Verteilergetriebe sowie die elektronische Differentialsperre. Wer einen perfekten Offroader wollte, der konnte zudem das Geländepaket "Terrain Tech" wählen. Dann wurde es jedoch teuer, denn bis auf den Allradantrieb war alles andere in der umfangreichen Aufpreisliste zu finden. Wer also nach einem Touareg II aus Vorbesitz sucht, sollte nach gut ausgestatteten Exemplaren Ausschau halten. Starten vernünftige Modelle ab 18.000 Euro, kosten Fahrzeuge mit exklusiver Sonderausstattung einige Tausend Euro mehr. Wir empfehlen die Rückfahrkamera, da Hindernisse bis 1,20 Metern nahezu komplett hinter dem Fahrzeug verschwinden. Für Vielfahrer sind zudem Komfortsitze die bessere Wahl. Diese lassen sich elektrisch einstellen und sind deutlich bequemer als Standardsitze.
Überblick: Alles zum VW Touareg
Volkswagens Größter überzeugt
Der Touareg ist aber nicht nur Geländewagen, sondern auch Lastesel. Bis zu 3500 Kilo schwere Anhänger kann das SUV ziehen. Die Stützlast der Anhängekupplung liegt bei 140 Kilo, die maximale Zuladung beträgt 590 Kilo und auf dem Dach dürfen 100 Kilo transportiert werden (Dachreling war aufpreispflichtig). Wer häufig Pferdeanhänger, Wohnwagen oder Trailer ziehen muss, wird kaum ein besseres Gefährt als den Touareg finden, der selbst vollgepackt sein Fahrniveau behält. Angeboten wurde der 4,80 Meter lange Touareg mit Ottomotor, Diesel sowie als Hybrid. Die Motoren reichten vom 204 PS starken Diesel bis zum potenten 340 PS V8. Da der Touareg jedoch trotz Leichtbau ein stattliches Leergewicht von bis zu 2315 Kilo aufweist, ist der kleinste Selbstzünder nicht für alle die beste Wahl. Wer mit dem Koloss gerne flotter unterwegs ist, sollte mindestens zum 262 PS starken TDI oder zum 280 PS starken Benziner greifen. Der Verbrauch steigt dann angesichts der Eigen- sowie der möglichen Gespannmasse meist auf über 12 Liter.
Gebrauchtwagen-Test: VW Touareg II
Oberklasse-SUV für alle Wege
Doch nicht nur als ideales Zugfahrzeug und als Geländegänger will das Raumschiff überzeugen. Auch beim Thema Haltbarkeit gibt es viel Lob. Obwohl der Touareg meist mit überdurchschnittlichem Kilometerstanden bei der Hauptuntersuchung antritt, haben die Prüfer bei dem Schwergewicht meist wenig zu bemängeln. Kaum Beanstandungen gibt es im Fahrwerksbereich, keine an der Lenkung. Lob gibt es für die solide Auspuffanlage sowie die mängelfreien Bremsleitungen. Kritik hingegen für den oftmals auftretenden Ölverlust an Motor und Antrieb. Beim Gebrauchtwagenkauf empfehlen wir Facelift-Modelle ab Oktober 2014. Optisch und im Innenraum nur behutsam verändert, hat VW serienmäßig Xenon-Scheinwerfer sowie eine Multikollisionsbremse verbaut. Zudem erhielt das Automatikgetriebe eine sogenannte "Segelfunktion", die den Verbrauch senken soll. Außerdem wurden Modelle mit V6-TDI-Motoren an die Schadstoffnorm Euro6 angepasst. Gut zu wissen: Ende 2017 gab es einen Rückruf wegen des Abgasskandals. Aufgrund illegaler Abschalteinrichtungen in der Motorsoftware mussten deutschlandweit 25.800 Fahrzeuge nachgebessert werden. Dabei handelte es sich um die Modelle mit 3-Liter-V6-Motor der Modelljahre 2014 bis 2017.
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