Wenn schon nicht der Antrieb klassische Golf-GTI-Fans zufriedenstellen wird, so ist doch die Optik ziemlich authentisch. Der ID.GTI basiert auf dem im März als ID.2all präsentierten künftigen ID.2, den Volkswagen als Einstiegs-Stromer unter 25.000 Euro bringen will und der wiederum sehr klassische Golf-Formen mitbringt. Den ID.Golf entwickelte VW-Chefdesigner Andreas Mindt quasi gleich mit.
Schon die Proportionen wirken sportlich, unterstrichen vom Dachkantenspoiler, dem angedeuteten Diffusor und dem wabenförmigen Kühlergrill (GTI-typisch seit Generation 5) unterhalb des Stoßfängers. Auffällig platziert sind dort zwei knallrote Abschleppösen, wie sie im Rennsport (zumindest einzeln) üblich sind. Darunter liegt ein Frontsplitter.
Nirgendwo am Auto steht ID.GTI
Natürlich darf auch die rote Kühlergrilleinfassung, welche die Scheinwerfer verbindet, nicht fehlen - auch wenn da mangels Bedarf kein Kühlergrill mehr ist. Wie eh und je prangt da vorn auch das GTI-Logo. Gott sei Dank steht da nicht ID.GTI. Eine LED-Querspange umfasst und verbindet die Matrixscheinwerfer.
In den mächtigen Radhäusern mit schwarzen Verbreiterungen stehen 20-Zoll-Räder mit Performance-Reifen der Dimension 245/35, der Radstand beträgt 2,60 Meter. Die Überhänge sind kurz, sodass das Fahrzeug nur 4,10 Meter lang ist. Dazu 1,85 m breit und 1,50 m hoch. Mattschwarze Kunststoffelemente an den Schwellern lassen das Auto weniger hoch wirken und optisch satt auf der Straße stehen.
Anders als beim ID.2all sind die Heckleuchten samt des sie verbindenden LED-Bandes abgedunkelt, lediglich die Heckleuchtenrahmen sind in Rot gehalten.
Der Golfball wurde flachgedrückt - und imitiert die Klassiker
Im Innenraum werden Fans am meisten den Schalthebel mit Golfball-Knauf vermissen. Immerhin findet sich in der Studie ein „GTI-Erlebnissschalter“ in dem Design mit den bekannten Dellen. Und der hat es in sich: Noch stärker als bei den Benzinmodellen bezieht der Fahrdynamikmanager des ID. GTI Concept auch den Antrieb in die Steuerung mit ein, da sich die Abstimmung der E-Maschine als elektrisches System fast grenzenlos variieren lässt. Dadurch können unterschiedlichste GTI-Charaktere realisiert werden. Je nach Einstellung kann der Fahrer auswählen, welchen Antriebscharakter der ID.GTI Concept haben soll. Erstmals besteht so zum Beispiel die Möglichkeit, den Antrieb, das Fahrwerk, die Lenkung, das Sounderlebnis und selbst die simulierten Schaltpunkte im Stile eines der historischen GTI Modelle abzustimmen - etwa wie den Golf GTI I des Jahres 1976, den ersten Golf GTI II 16V von 1986 oder den legendären Golf GTI IV „25 Jahre GTI“ von 2001. „Damit wird der ID. GTI Concept zu einer hochdynamischen Zeitmaschine“, verspricht das VW-Marketing.
Geklonte Instrumente
Das Dreispeichen-Lenkrad ist mehr oder weniger eckig und trägt an den horizontalen Speichen jeweils eine Drehwalze und zwei Tasten - keine Touchelemente. Die Fahrstufe wird wie im VW ID.7 per Lenkstockhebel eingelegt.
Wie nicht anders zu erwarten prägen zwei Displays das Cockpit. Aber: Im Vintage-Modus kann sich das 10,9 Zoll große Tachodisplay vor dem Fahrer in die Instrumente eines Golf GTI I der zweiten Serie verwandeln, wie sie auch im legendären „Pirelli-GTI“ zum Einsatz kamen -passend zum per „GTI-Erlebnisschalter“ aktivierbaren Modus „Golf GTI I“.
Im GTI-Modus schalten Ambiente-Beleuchtung und Displays auf Rot um. Biegt der Fahrer auf die Nürburgring-Nordschleife ein, kann er sich links in der Windschutzscheibe seine Position auf der Strecke anzeigen lassen.
Seriennah ist das 12,9-Zoll-Touchdisplay des Infotainmentsystems samt seiner Grafik und Menüstruktur. Gleiches gilt auch für das unter dem Display angeordnete Klimabedienteil. Die wesentlichen Klimafunktionen werden dabei über beleuchtete Tasten gesteuert. In der Mitte des Klimabedienteils gibt es zudem - für Fahrer und Beifahrer gleichermaßen gut zugänglich - eine praktische, kleine Drehwalze für die Lautstärkeregelung des Infotainmentsystems. Ein klarer Fortschritt zum bisher bei VW üblichen Bedienungskonzept.
Eine Etage tiefer in der Mittelkonsole befinden sich gleich zwei große induktive Ladeschnittstellen für Smartphones, die dort magnetisch arretiert werden.
Sehr viel Platz für Gepäck
Der Fünfsitzer scheint ein Raumwunder zu sein. Zusätzlich zum 490 Liter fassenden Kofferraum verspricht VW "eine zusätzliche Staubox unter dem doppelten Ladeboden, in die zum Beispiel mehrere Getränkekisten hineinpassen. Ein weiteres - abschließbares - Staufach mit 50 Litern Volumen gibt es unter der mit einem Griff hochklappbaren Rücksitzbank - es wurde speziell für das Ladekabel und Utensilien wie Verbandstasche, Warnwesten und das Tire-Mobility-Set konzipiert. Damit muss man nicht mehr den Kofferraum ausräumen, wenn man das Ladekabel braucht. So ist das Fehlen eines Frontkofferraums leicht zu verschmerzen. Das Ladevolumen mit umgeklappter Rücksitzlehne beträgt 1330 Liter.
Über den Antrieb verliert Volkswagen noch kein Wort, abgesehen davon, dass er elektrisch ist und über eine Quersperre verfügt. Allerdings soll schon der ID.2 bis zu 226 PS haben - da werden sie beim GTI ja hoffentlich noch etwas drauflegen.
Eine Serienversion soll bis 2027 folgen. Der Preis ist noch offen.
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