Der hält wenig von eFuels, mit denen jeder Verbrennungsmotor CO2-neutral läuft. Er verwies in einem Interview vor allem auf ihre „extrem schlechte“ Effizienz. eFuel-Befürworter lassen das Argument nicht gelten.
Für eFuels spricht: Durch ihre Produktion dort, wo es genug Sonne/Wind und Platz gibt, könnte man Energiequellen erschließen, die man sonst gar nicht hätte, denn Elektrizität lässt sich nicht über unbegrenzte Strecken transportieren, daraus erzeugte Kraftstoffe schon. Sie werden aus Grünstrom erzeugt, indem man der Luft CO2 entzieht. Bei der Verbrennung im Motor wird also nicht mehr CO2 ausgestoßen, als vorher „eingesammelt“ wurde.
Das sieht man teilweise auch im VW-Konzern so. „Porsche fährt aus guten Gründen den Kurs der Technologieoffenheit unter Einschluss der eFuels und errichtet eine der ersten eFuel-Produktionen weltweit in Chile“, betont Stephan Schwarzer von der Interessenvertretung eFuel-Allianz.
Diess stellt im Intzerview mit der Süddeutschen Zeitung horrende Kosten in den Raum: „Wenn 2030 einer für 10 Euro Strom tankt, um 500 Kilometer weit zu kommen, wird der eFuel-Fahrer 60 Euro ausgeben müssen.“ Schwarzer hält dagegen: „Dass Strom so billig zur Verfügung steht, ändert sich spätestens dann, wenn teurer Atomstrom die Versorgungslücke schließen wird. Im Gegenzug werden die eFuels billiger, wenn Windparks in der Größe des Landes Wien Skaleneffekte lukrieren. “Aktuell wird sichtbar, dass Strompreise bei Knappheiten sehr stark steigen können„, sagt Schwarzer und macht auf drastische Preishöhungen aufmerksam, “die bei den Kunden gerade ankommen".
Flaschenhals Batterieproduktion
Die Zukunft der Ladeinfrastruktur sieht Diess positiv: “In Europa wird die Infrastruktur kein Problem sein, da fließen gerade sehr viele Investitionsmittel rein, auch von den Mineralölkonzernen, die zum Beispiel ihre Tankstellen weiterbetreiben wollen.„ Probleme sieht der Vorstandschef woanders: “Der Engpass in Europa und anderswo könnte ab Mitte des Jahrzehnts die Batterien und Batteriezellfabriken werden, die bleiben knapp„, sagte er der Zeitung.
“Gleiches gilt für kritische Rohstoffe und die Verfügbarkeit des zusätzlich benötigten Stroms rund um die Uhr„, mahnt Schwarzer. “Manche Rohstoffe können nicht in den erforderlichen Mengen bereitgestellt werden (z.B. Lithium), bei anderen (z.B. Kobalt) verfügen einzelne Länder über eine marktbeherrschende Stellung. „Das führt zur Verlagerung von Produktionen in die jeweiligen Länder, die ihren eigenen Standorten knappe Rohstoffe vorrangig zuteilen.“
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