Die Wiener Spedition "Hauer und Kopal" ist Branchenführer bei heiklen Transporten: Die Philharmoniker etwa vertrauen der Firma kostbare Instrumente an, Banken sensible Tresore.
Gute Arbeit hat das Unternehmen groß gemacht: 25 Lkws, 50 Mitarbeiter. Entsprechend die Bestürzung von Chef Alexander P. und seiner Mutter Ilse, als sie merkten: Die Kasse war plötzlich leer. "Ohne Hilfe von Verwandten hätte uns der Konkurs gedroht."
Nachforschungen bestätigten bald, dass Kontrolle besser ist als Vertrauen. Denn laut Strafanzeige war der Prokurist der Spedition mit 7.500 Euro Gehalt und Dienstwagen (Audi A6 um 50.000 Euro) nicht zufrieden (es gilt die Unschuldsvermutung).
Für treue Dienste wollte er kostenlos 49 Prozent der Firma. Und als die Besitzer ablehnten, nützte er eine schwere Erkrankung von Boss Alexander, um sich selbst gesundzustoßen.
Der Prokurist gründete heimlich eine Firma - und die verrechnete Leistungen, die mit Personal und Fuhrpark von "Hauer und Kopal" erbracht wurden. Schaden: bis zu 800.000 Euro.
Überdies warb er laut Handelsgericht "mit verwerflichen Mitteln" Stammkunden ab. Jetzt ermittelt gegen ihn das Landeskriminalamt wegen Untreue und Betrugs.
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