Nur drei Sterne: Hier verliert VW T-Cross beim Crashtest

1 month, 1 week ago - 23. October 2025, autozeitung
Nur drei Sterne: Hier verliert VW T-Cross beim Crashtest
Bei seinem zweiten Euro NCAP-Crashtest schnitt der VW T-Cross 2025 mit drei Sternen eher dürftig ab. Das sind seine sicherheitsrelevanten Schwachstellen!

Fünf Sterne im Euro NCAP-Crashtest sind für etablierte Hersteller gesetzt? Nicht ganz, Ausreißer gibt es immer wieder – beispielsweise trifft es jüngst den VW T-Cross, der 2024 zuletzt ein Facelift erhielt. Bei seiner Einführung 2019 hatte er vom unabhängigen Crashtest-Konsortium noch die bestmögliche Bewertung von fünf Sternen erhalten, 2025 nur noch drei Sterne.

Dass Euro NCAP bei einem detailveränderten Auto zu zwei so unterschiedlichen Ergebnissen kommt, liegt am zwischenzeitlich angepassten Testprozedere (hier ist das Euro NCAP-Prozedere erklärt). So wird beispielsweise seit 2020 stärker berücksichtigt, welche Auswirkungen der Testkandidat bei einer möglichen Kollision auf andere Verkehrsteilnehmer hat, und im Innenraum kommt ein anderer Test-Dummy zum Einsatz. Darüber hinaus legt Euro NCAP seit 2023 nach dem Motto "Unfälle vermeiden statt Verletzungen minimieren" mehr Wert auf präventive Assistenzsysteme. Man könnte also auch sagen: Am VW T-Cross nagt der Zahn der Zeit.

Insassenschutz: Nicht das Problem des T-Cross
Hervorragend schneidet der VW T-Cross 2025 beim Crashtest in keiner der vier Oberkategorien ab. Seine Problemfelder liegen jedoch eher beim "Schutz empfindlicher Verkehrsteilnehmender" (60 Prozent erreicht) und den Assistenzsystemen (57 Prozent) als beim Insassenschutz. Bei letzterem erreicht das City-SUV immerhin 74 Prozent für Erwachsene und 81 Prozent für Kinder. Das passt zu den Änderungen im Testprozedere, denn besonders in den beiden schwachen Kategorien des T-Cross hat Euro NCAP die Bewertung nachgeschärft.

Für eine Bewertung des Insassenschutzes wird beim Crashtest die Verletzungsgefahr für Erwachsene und Kinder in diversen Unfallszenarien erprobt. Die einzige Unterkategorie, bei der der T-Cross hier als "schwach" bewertet wird, ist der Oberkörper der fahrenden Person im Fall eines Frontalcrashs. Wichtig: Der Kopf wird gesondert bepunktet und beim T-Cross als "gut" geschützt eingestuft. Beim Schutz mitfahrender Kinder lässt der T-Cross vor allem bei der Ausstattung Punkte liegen und nicht bei den Verletzungen der Dummys. So fehlen ihm beispielsweise beim mittleren Sitz im Fond Isofix- sowie i-Size-Halterungen und keiner der drei Sitze bietet einen werksseitig integrierten Kindersitz, was jeweils in die Bewertung einfließt.

 Automatischer Bremsassistent kostet viele Punkte
Der VW T-Cross lässt beim "Schutz empfindlicher Verkehrsteilnehmender" wichtige Punkte liegen, weil die steifen A-Säulen und der untere Teil der Windschutzscheibe zu Verletzungen führen können. Deutlich stärker beeinträchtigt jedoch der automatische Bremsassistent das Euro NCAP-Ergebnis des Wolfsburgers. In sechs von 16 Testszenarien erhält der Bremsassistent gar die schlechteste von fünf Bewertungen: etwa das Einbiegen in eine Straße, die gerade durch ein:e erwachsene Fußgänger:in überquert wird, eine radfahrende Person, die zwischen parkenden Autos erscheint und die Spur kreuzt, oder das Heranfahren an ein stehendes Motorrad.

Auch das Ergebnis in der Assistenzsystem-Kategorie verhagelt dem T-Cross in erster Linie sein dürftiger Bremsassistent. Dieser reagiert in einigen Szenarien auch unzureichend auf Autos, die nicht als "empfindliche Verkehrsteilnehmende" gelten und daher in der Assistenzsystem-Kategorie bewertet werden. Die schlechtestmögliche Bewertung erhält der Assistent etwa beim Zufahren auf ein Auto, das eine Kreuzung überquert oder direkt entgegenkommt. Gut arbeite der automatische Bremsassistent unter anderem beim Heranfahren an ein stehendes oder bremsendes Auto. Hier gehts zum kompletten Euro NCAP-Ergebnis des T-Cross.

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