Frau bestellt Auto, stirbt: Händler will 2.200 € Storno

1 year, 7 months ago - 23. March 2023, heute
Frau bestellt Auto, stirbt: Händler will 2.200 € Storno
Eine 76-Jährige bestellte ein Auto, verstarb bevor es geliefert wurde. Die Erben benötigten das Fahrzeug nicht und wollten den Vertrag stornieren.

Die Salzburgerin hatte im August 2022 einen roten Mazda bei ihrem Stamm-Autohändler im Tennengau bestellt, 5.000 Euro Anzahlung geleistet. Der Vorführwagen sollte im heurigen April geliefert werden. Doch die Pensionistin starb im vergangenen Oktober völlig unerwartet.

Die Tochter der Verstorbenen benötigte das neue Fahrzeug jedoch nicht und wollte als Erbin vom Kaufvertrag zurücktreten. Der Autohändler willigte ein, forderte allerdings eine Stornogebühr in Höhe von 2.200 Euro, berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN). Die Tochter und ihr Ehemann hatten sich eine kostenlose Stornierung des Vertrages erhofft. 

"In solchen Fällen sucht man gewöhnlich eine Lösung im Sinne des Kunden" - Josef Nußbaumer, Spartenobmann der Wirtschaftskammer Salzburg,

Das Ehepaar wandte sich daher an die Arbeiterkammer, diese bat den Händler erneut um eine kostenfreie Rückabwicklung des Vertrages. Der Händler reagierte darauf mit einem Schreiben seines Anwalts, in dem er festhielt, dass eine Stornierung für ihn nun ausgeschlossen sei.

Juristisch gesehen, befindet sich der Händler im Recht: Denn nach dem Tod der Käuferin geht der Kaufvertrag automatisch auf den oder die Erben über. "In solchen Fällen sucht man gewöhnlich eine Lösung im Sinne des Kunden", erklärt Josef Nußbaumer, Spartenobmann der Wirtschaftskammer Salzburg, den "SN". Es sei in der Branche üblich, dass man in solchen Fällen Kulanz zeige.

Autohändler lenkte nun doch ein
Schlussendlich lenkte der Autohändler nun doch ein: "Wir konnten nun doch noch von dem Kaufvertrag zurücktreten. Das Autohaus hat den Vertrag kostenlos storniert und in der vergangenen Woche auch die geleistete Anzahlung retourniert. Wir sind erleichtert und froh, dass das nun ein Ende gefunden hat", meint der Schwiegersohn der Verstorbenen zu den "SN".

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