Skoda Enyaq RS Race bleibt bei 340 PS. Dank Flachsfasern leicht und umweltfreundlicher. Künftige Serienmodelle sollen von Studie profitieren
Der Skoda Enyaq RS Race (2024) kommt zwar mit serienbelassenem Antrieb daher, ist aber dank konsequentem Leichtbau, Sportfahrwerk und optimierter Aerodynamik trotzdem ein echter Rennwagen!
Eines wird beim ersten Blick auf den Skoda Enyaq RS Race (2024) direkt klar: Im Vergleich zur Basis, dem Skoda Enyaq Coupé RS, ist der Race deutlich tiefer und breiter. Um genau zu sein, lässt ihn das Sportfahrwerk um 70 mm in die Hocke gehen, die verbreiterte Spur addiert vorne 72 und hinten 116 mm zur Serienbreite. Zudem sprechen eine aerodynamisch optimierte Front mit geschlossenem Kühlergrill, neue Lufteinlässe im Stoßfänger, Lüftungsgitter in den Radkästen sowie ein ausgeprägter Heckdiffusor, Winglets und natürlich der große Heckflügel eindeutig die Sprache des Motorsports. Eine hydraulische Handbremse mit langem Hebel und ein Hochleistungs-Bremssystem mit Carbon-Keramik-Scheiben und Zehnkolben-Bremssättel vorne sowie Vierkolben-Sättel hinten und ein neues Bremskühlsystem finden ebenfalls ihren Weg in den Renn-Enyaq.
Skoda Enyaq RS Race bleibt bei 340 PS
Soweit also ein klassischer Rennwagenumbau? Nicht ganz. Denn erstens bleibt es beim serienmäßigen 250-kW-Elektroantrieb (340 PS) und der 82 kWh großen Batterie. Zum anderen verbirgt sich das Besondere am Skoda Enyaq RS Race (2024) unter der weißen Lackierung und im Innenraum. Denn einen wesentlichen Vorteil auf der Rennstrecke erreicht der Skoda aufgrund seines Leichtbaus, der in Summe 316 kg einspart und den Beschleunigungswert von null auf 100 km/h in unter fünf Sekunden drückt. Hier geht der Hersteller allerdings nicht den traditionellen Weg, sondern verzichtet auf den Einsatz von Carbon.
An seine Stelle tritt ein Verbundmaterial aus natürlichen Ressourcen: Flachs. Aus den Fasern des Naturstoffes fertigt Skoda ein Biokomposit-Material, das eine ähnliche Steifigkeit wie Carbon bietet, jedoch nachhaltiger produziert werden kann. Laut Skoda können so bis zu 85 Prozent an CO2 eingespart werden im Vergleich zur Herstellung von Carbon-Bauteilen. Das Leichtbaumaterial aus Flachsfasern kommt in Teilen der Karosserie wie beispielsweise bei Stoßfängern, Kotflügel oder Lufthutze zum Einsatz und ersetzt das Panoramaglasdach des Serien-Enyaq.
Dank Flachsfasern leicht und umweltfreundlicher
Auch Teile des Innenraums fertigt Skoda aus dem Biokomposit-Mateial, wie den Instrumententräger, die Türverkleidungen und die Fußstützen auf beiden Sitzplätzen. Trotz Rennwagen-typischem Leichtbau bleibt jedoch das Infotainmentsystem an Bord und erhält eine Anpassung für den Rennbetrieb. So ist beispielsweise der Lenkwiderstand des Rennlenkrads, das an das Steuer des Skoda Fabia RS Rally2 angelehnt ist, mit sportlicher Lenkübersetzung über die neue Software konfigurierbar.
Zudem steuert das System die akustische Untermalung beim Fahren. Der Klangcharakter lässt sich anpassen und ist um ein Vielfaches lauter als beim Serienmodell. Ab 30 km/h gibt es also Rennsport auf die Ohren. Der Sound schallt dann durch den leergeräumten Innenraum, der mit einem Sicherheitskäfig aus hochfestem Chrom-Molybdän-Stahl verstärkt ist. Rennsitze mit Sechspunktgurten, Sicherheitstürfüllungen und ein automatisches Feuerlöschsystem runden die Rennausstattung ab.
Künftige Serienmodelle sollen von Studie profitieren
Doch warum baut Skoda überhaupt so ein Konzeptfahrzeug? Dem Hersteller geht es nicht nur um darum, "seine Motorsport-DNA voranzutreiben", sondern auch um technische Erkenntnisse im Bereich von nachhaltigen und besonders leichten Materialien. Die Idee der Konzeptstudie soll also auch auf künftige Serienmodelle einzahlen und diese umweltverträglicher und effizienter machen.
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