Das Angebot an günstigen Elektroautos in Europa wird schnell wachsen. Aus Europa werden die Fahrzeuge jedoch wohl kaum kommen, glaubt Stellantis-Chef Carlos Tavares. Die Nachteile bei der Kostenstruktur gegenüber China und anderen Ländern würden das verhindern.
Gleichzeitig stellt der Vorstandsvorsitzende des weltweit viertgrößten Autokonzerns auf dem CAR-Symposium in Bochum ein eigenes Modell in der Preisklasse unter 25.000 Euro in Aussicht. Wo es produziert werden soll, sagt er allerdings nicht. Aktuell günstigstes E-Modell des Konzerns bei uns ist der Kleinstwagen Fiat 500 für rund 30.000 Euro. Zu Stellantis gehören außerdem unter anderem Opel, Peugeot, Fiat und Jeep.
Generell zeichnet der Manager auf dem Branchentreff im Ruhrgebiet ein düsteres Szenario für die europäischen Autohersteller. Von der anstehenden fundamentalen Transformation der Branche sei bislang nur etwa ein Prozent zu sehen. Das Streben nach den übrigen 99 Prozent könnten auch zu sozialen Verwerfungen führen.
Dabei hat er nicht zuletzt die in seinen Augen für die Branche in Europa zu hohen Kosten im Blick: Diese würden das Risiko einer Abwanderung der Autoindustrie bergen - Europa würde dann vom Industriestandort zum Ausflugsziel für chinesische und amerikanische Touristen. Protektionismus oder die Rückfuhr von Importen aus Billiglohnländern hält er nicht für eine Lösung. Stattdessen müsse Europa den Wettbewerb annehmen - und mehr oder zumindest smarter arbeiten.
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